Lebensraum Steinbruch
Kaum jemand weiß, wie viele selten gewordene Arten in Steinbrüche, Kiesgruben und Baggerseen optimale Lebensbedingungen vorfinden. Pflanzen wie Orchideen und Tiere wie die Gelbbauchunke oder die Schnarrschrecken fühlen sich dort wohl, wo mit schweren Geräten und Schwimmbaggern Steine, Kies und Sand abgebaut werden. Allein in Baden-Württemberg wird von diesen mineralischen Rohstoffen rund 10 t pro Kopf benötigt und dieser kaum vorstellbare Bedarf kann nahezu vollständig in heimischen Abbaustätten gewonnen werden. Die dafür benötigten Flächen sind nach dem Abbau nicht für Mensch und Tier verloren – sie werden rekultiviert bzw heutzutage häufiger renaturiert, d.h. die Natur erobert sich das Gebiet zurück. Im Schotterwerk Kirchen bei Munderkingen z.B. können Uhus beobachtet werden, die in den Felswänden ihre Bruthöhlen eingerichtet haben und ihre Jungtiere aufziehen. Der Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. wird eine Biodiversitätsdatenbank im Internet erarbeiten, die über die Artenvielfalt in den Abbaustätten im Land informiert.
Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V., Ostfildern (D), www.iste.de