Neue Nasstrennanlage NTA 2.0 im Hartsteinwerk Loja
“Today we build tomorrow” war das Motto des Tages der Offenen Tür, der am 23.09.2022 im Hartsteinwerk Loja stattfand. Vor wenigen Wochen wurde dort die neue Nasstrennanlage, die sogenannte NTA 2.0, mit einer Leistung von bis zu 700 t/h in Betrieb genommen. Brech- und Siebtechnik aus dem Hause Sandvik zählen zu den Hauptaggregaten der neuen Anlage.
Im Hartsteinwerk Loja wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts Rohstoff abgebaut. Der gewonnene Rohstoff wird aufgrund der einzigartigen Materialqualität österreichweit vor allem für hochwertige Deckschichten im Straßen-, Eisenbahn- und Flughafenbau eingesetzt. Das im Tagebau mittels Bohr- und Sprengtechnik gewonnene Hartgestein wird in mehreren Brechstufen aufbereitet. Nachdem die Sekundärbrechstufe im Jahr 2013 und die Primärbrechstufe im Jahr 2015 mit Aufbereitungstechnik aus dem Hause Sandvik erneuert wurde und sich seit mehr als 25 000 Betriebsstunden bewährt haben, wurde nun der Neubau der neuen Nasstrennanlage (NTA) umgesetzt. Der Grundstein dafür wurde bereits am 24. November 2020 mit der Vertragsunterzeichnung gelegt.
Der in einem mehrmonatigen Abstimmungsprozess entwickelte gemeinsame Aufbereitungsprozess mündete in einem Liefervertrag über insgesamt drei Hydrocone-Brecher CH840i, einem Verikalbrecher CV217, drei SJ-Siebmaschinen der Peak Screening-Serie, sowie insgesamt fünf SP-Aufgaberinnen zur Prozessunterstützung. Die Errichtung der Anlage begann mit der Baufeldschaffung im Oktober 2020. Im Zuge dieser Arbeiten wurden rund 450 000 t Fels von Baufeld abgetragen. Ab Januar 2021 wurden während der Winterwartung der bestehenden Anlagen die Vorbereitungsarbeiten an den Abzügen (Ertüchtigung und Erweiterung auf 700 t/h) und am Zwischenlager durchgeführt. Die Massivbauarbeiten begannen im März 2021 und dauerten bis November 2021 an. Es wurden ca. 8500 m³ Stahlbeton am Standort erzeugt und durch die Firmen Bernegger und Dywidag verbaut. Die Anlagen- und Stahlbaumontagen begannen im August 2021 im Keller und im September 2021 im Bereich der Verladung der Anlage.
Nach Abzug der Massivbaumannschaften wurde die Montage der Hauptanlage ab November 2021 über den herausfordernden Coronawinter durchgeführt. Es wurden bis Juni 2022 rd. 1000 t Stahlkonstruktion, 600 t Schurren und das Anlagen-equipment montiert. Ab Januar 2022 begann parallel zur Anlagenmontage die Elektro- und Rohrleitungsmontagen. Für die neue NTA 2.0 mit einer Anschlussleistung von 3080 KW wurde eine redundante Stromversorgung über die Mittelspannungsebene 20 KV errichtet. Im Juni 2022 begann die Kalt Inbetriebnahme sämtlicher Einzelaggregate, in Summe wurden rd. 350 Motoren, von denen 90 Stück über Frequenzumrichter angesteuert werden können, gestartet, eingeregelt und getestet.
Die ersten Materialfahrten begannen am 28.07.2022. Bis September 2022 wurde die Anlage eingestellt und die Sieblinien und Prozesse so weit verbessert, dass die Produkte den normgemäßen Anforderungen entsprechen. Seit September läuft die Anlage regelmäßig mit den gewünschten Anlagenleistungen. Weitere Optimierungsprozesse der Anlage laufen parallel zur Fertigstellung der Montage in Neben-Bereichen. Die Komplettierung der Fertigstellung und weitere prozesstechnische Optimierung der jeweilig geforderten Qualitäten- und Quantitäten, wird die gesamte Mannschaft noch in den nächsten Monaten beschäftigen. Aber auch hier schauen alle Beteiligte gelassen in die Zukunft und sind sich sicher das bei dieser sehr guten und professionellen Zusammenarbeit die Restarbeiten bald abgeschlossen sein werden.
Insgesamt 90 Personen fanden sich bei bestem Wetter zum Tag der Offenen Tür in der Loja ein. Moderiert und eröffnet wurde die Veranstaltung durch Herrn Alois Raffelsberger, Sales Manager Austria bei Sandvik. Nach Grußworten durch Herrn Bernegger konnten die Teilnehmer in zwei Präsentationen der Herren Dipl.wirt.Ing. Günter Wolfgang Hirsch und DI Stefan Kirnbauer die Entwicklung des Hartsteinwerk Loja Betriebs GmbH und Hintergrundinformationen zum Projekt NTA 2.0 verfolgen. Im Anschluss an die Ausführungen hatten die Teilnehmer bei einer Anlagenführung die Gelegenheit, sich die moderne Aufbereitungsanlage aus nächster Nähe anzusehen und sich von dem technischen Fortschritt und den Dimensionen selbst zu erzeugen.
Der zweite Teil des Tages war mit Vorträgen aus dem Hause Sandvik zu aktuellen Entwicklungen im Bereich SRP gefüllt. Jan Martens, Product & Application Specialist für den Bereich Roller Crusher gab einen Einblick über die bevorstehenden Entwicklungen und Produktneuerungen auf dem Gebiet der Hybrid-Walzenbrecher aus dem Hause Sandvik. VP and Head of Digital Solution bei Sandvik Rock Processing, Petra Sundström, informierte das Auditorium über die aktuellen Produktentwicklungen rund um „SAM – Your Always on Digital Assistant“ und machte dieses neugierig auf die Zukunft. Insbesondere die Vernetzung von Fast-Echtzeit-Maschinendaten, E-Commerce Solutions und eine Kommunikationsplattform zur Interaktion aller Bereiche im Unternehmen stellen hier interessante Lösungen für eine sich schnell verändernde Zukunft dar.