Umsatzsteigerung in 2012

Trotz Finanz- und Staatsschuldenkrise setzen die deutschen Bergbaumaschinenhersteller ihren Erfolgskurs fort. Nach einer Rekordumsatzsteigerung von 27 % im vergangenen Jahr rechnen die Unternehmen für 2012 mit einer weiteren Erhöhung um etwa 20 % auf 5,8 Mrd. €. „Damit“, so der Vorsitzende des VDMA-Branchenverbandes, Dr. Paul Rheinländer, während der Jahrespressekonferenz auf der Zeche Zollverein in Essen, „gehören die deutschen Bergbaumaschinenhersteller zu den wenigen Branchen in Deutschland, die während der gesamten Krise gewachsen sind.“ Die Gründe sieht Rheinländer in der hohen Qualität der Produkte und steigenden Rohstoffnachfrage (Bild). Trotz einer Branchenstruktur mit vielen kleinen und mittleren Betrieben sei man in der Lage, die mit dem Export verbundenen Herausforderungen erfolgreich anzunehmen. Seit 2007 ist der Umsatz der etwa 130 in Deutschland ansässigen Bergbaumaschinenhersteller jährlich um durchschnittlich 13 % gestiegen.

Für das Jahr 2013 sind die Aussichten allerdings eher verhalten. Die Finanz- und Staatsschuldenkrise macht sich mehr und mehr auch auf den Märkten außerhalb Europas bemerkbar. Es herrsche, so Rheinländer, Unsicherheit. ­Private und auch staatliche Investoren agierten vorsichtiger. Projekte würden teilweise zurückgestellt. Trotzdem geht er davon aus, dass die Branche ihren Umsatz zumindest halten, vielleicht sogar ausbauen kann. Mittel- und langfristig stünden die Zeichen weiterhin auf Wachstum.

Im Inland werden die Erlöse für 2012 um etwa 15 % auf 470 Mio. steigen. Auch für 2013 zeigen sich die Hersteller, trotz des von der Bundesregierung beschlossenen Ausstiegs aus der heimischen Steinkohlen­förderung, optimistisch. Rheinländer erinnerte daran, dass Deutschland nach der Schließung der letzten drei Bergwerke ausschließlich auf Importkohle angewiesen sein wird. „Irgendwann“ aber werde sich die Förderung von Steinkohle wieder lohnen. Die heimischen Ressourcen könnten dann nur mit erheblichem Aufwand wieder nutzbar gemacht werden.

Beim Auslandsgeschäft erwarten die Bergbaumaschinenhersteller für 2012 einen Anstieg um 21 % auf 5,33 Mrd. €. Damit kommen 92 % des Gesamtumsatzes aus dem Ausland. Der Umsatzrückgang von fast 50 % in China konnte durch Zuwächse in anderen Ländern mehr als ausgeglichen werden. Allein für Australien wird fast mit einer Vervier­fachung der Erlöse gerechnet. Mit einem Anteil von 15 % am gesamten Auslandsumsatz hat sich das Land vom 5. auf den 1. Platz der größten Exportländer katapultiert. Allerdings geht Rheinländer davon aus, dass sich die Erhöhung der Fördergebühren für Kohle negativ auf das Geschäft im kommenden Jahr auswirken wird. Wegen abkühlender Weltkonjunktur würden sich die Auslandsumsätze 2012, wenn überhaupt, nur geringfügig erhöhen.

Ausdrücklich begrüßte Rheinländer die mit der Mongolei und Kasachstan abgeschlossenen Rohstoffpartnerschaften. Sie könnten nicht nur mittel- und langfristig einen wichtigen Beitrag zur heimischen Rohstoffversorgung leisten, sondern sich auch positiv auf den Absatz der Branche auswirken. Die vom VDMA als ideellem Träger unterstützte Investitionsgütermesse „Future Mongolia“, die im Juni kommenden Jahres zum zweiten Mal in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator durchgeführt wird, biete eine „hervorragende Plattform“, sein Unternehmen und seine Produkte in der Region bekannt zu machen. Die ­Mongolei zähle zu den rohstoffreichsten Ländern der Welt und verspreche vor allem mittel- und langfristig hervorragende Absatzmöglichkeiten.

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