Umsatzsteigerung und Rekordergebnisse
Während weite Teile des Maschinen- und Anlagenbaus von der Wirtschafts- und Finanzkrise hart getroffen sind, wird 2009 für die deutsche Bergbaumaschinenindustrie wohl das Beste in ihrer Geschichte werden, wie Dr. Paul Rheinländer, Vorsitzender des Fachverbandes Bergbauma-schinen im VDMA (Bild) auf der Presse-konferenz zur jährlichen Mitgliederver-sammlung im November 2009, berichtete. Die Branche rechnet mit einer Umsatz-steigerung von 10 % auf rund 4 Mrd. €. Als Gründe nannte er hohe Auftragsbestände aus dem Vorjahr sowie die erfolgreiche Er-schließung neuer Absatzmärkte vor allem in Mittel- und Südamerika. Beim Geschäft mit Mittelamerika rechnen die Bergbauma-schinenhersteller mit einer Umsatzsteige-rung von 110 % auf 55 Mio. €, in Südamerika sind es 100 % auf 52 Mio. €. Trotz dieser Erfolge sieht Rheinländer „keinen Grund zur Euphorie“. Er verweist auf bis zu 50 % rückläufige Auftragseingänge in 2009. Allerdings rechnet die Branche nicht damit, dass diese Einbrüche 2010 voll auf den Absatz durchschlagen. Vielmehr geht man davon aus, dass zumindest ein Teil der in jüngster Vergangenheit wegen der Wirtschaftskrise stornierten Aufträge in 2010 ausgeführt werden wird. Die Unternehmen hoffen deshalb, ihre Umsätze 2010 halten zu können.
In Deutschland erwarten die Bergbaumaschinenhersteller
für 2009 eine Umsatzsteigerung von 10 % auf ca. 560 Mio. €. Trotz der Stilllegung von zwei weiteren Steinkohlezechen gab Rheinländer sich zuversichtlich, dass die Branche hierzulande im gerade begonnenen Jahr ihren Umsatz halten kann. Deutschland fördere jährlich etwa 800 Mio. t mineralische Rohstoffe. Auch wenn die Steinkohlenförderung 2018 eingestellt werde, bliebe die Bundesrepublik ein wichtiges Bergbauland. Eine Umsatzsteigerung in der Größenordung von ebenfalls 10 % wird für das Ausland erwartet. Trifft die Prognose zu, würden die deutschen Bergbaumaschinenher-steller in 2009 mit etwa 3,44 Mrd. € den höchsten je erzielten Auslandsumsatz einfahren. Stärkstes Exportland ist trotz eines Rückgangs von 35 % auf 235 Mio. € weiterhin Russland. In China wird nach Absatzrückgängen in 2008 für 2009 mit einem Umsatzplus von 25 % auf über 220 Mio. € gerechnet. Den Umsatzrückgang in den USA von voraussichtlich 20 % auf etwa 165 Mio. € wertete Dr. Rheinländer in Anbetracht der dortigen Situation als „gutes Ergebnis“. Man gehe davon aus, dass die Wirtschaft sich langsam erhole. Fast auf allen Märkten seien eine „Stabilisierung und positive Signale“ festgestellt worden.