Getriebeloses Antriebssystem von Siemens
für ThyssenKrupp-Bandanlage in Peru
Die Siemens-Division Drive Technologies erhielt von ThyssenKrupp Robins (Greenwood Village, Colorado/USA) den Auftrag zur Lieferung des getriebelosen Antriebssystems für die Bandförderanlage der peruanischen Kupfermine Las Bambas von Xstrata Copper. Las Bambas wird bereits die zweite Kupfermine von Xstrata Copper in Peru sein, deren Bandförderer mit getriebelosen Antrieben von Siemens ausgestattet sind – Antapaccay war die erste Mine mit einem solchen Antrieb. Sie nahm bereits Anfang November 2012 den kommerziellen Betrieb auf. Im Vergleich zu herkömmlichen Antriebslösungen erzielen getriebelose Antriebe nicht nur einen besseren Wirkungsgrad, höhere Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit, sondern zeichnen sich auch durch einen geringeren Wartungsaufwand aus. Die neue Bandanlage in Las Bambas soll 2014 in Betrieb gehen (Bild).
Die Bandförderanlagen in der Kupfermine von Xstrata in Las Bambas werden von ThyssenKrupp konzipiert und geliefert. Jede der beiden Anlagen ist etwa 2,5 km lang und wird Erz aus der Mine zur Aufbereitungsanlage transportieren. Bei einer Gurtbreite von 1830 mm und einer Bandgeschwindigkeit von 6,5 m/s können stündlich etwa 9400 t Material befördert werden.
Die Siemens-Antriebssysteme für jede der beiden Bandförderanlagen bestehen aus zwei langsam laufenden Synchronmotoren mit einer Leistung von je 4400 kW und den zugehörigen Direktumrichtern Sinamics SL150. Diese getriebelose Antriebslösung bietet zahlreiche Vorteile im Vergleich zur sonst bei Bandförderanlagen eingesetzten Kombination aus hochdrehendem Motor und Getriebe. Die Motorgröße wird nicht durch die verfügbare Getriebegröße begrenzt, so dass gegebenenfalls auf Mehrmotorenantriebe verzichtet werden kann. Die erforderliche Bandantriebsleistung kann mit nur einem Antrieb pro Gurttrommel bereitgestellt werden. Damit können auch das Schalthaus kleiner ausgelegt und Platz sowie Gewicht gespart werden. Durch den Wegfall einer Reihe mechanischer und elektrischer Komponenten wächst die Zuverlässigkeit. Der Wirkungsgrad des Gesamtsystems steigt um drei bis vier Prozent. Werden getriebelose Antriebe anstelle einer konventioneller Getriebelösung genutzt, können etwa 40 Lager und acht Kupplungen pro Förderband eingespart werden. Der Wartungsbedarf des Antriebssystems sinkt ebenfalls deutlich. Allein die Getriebewartungsarbeiten können jährlich bis zu fünf Prozent der ursprünglichen Investitionskosten betragen. Schmier- und Kühlmittelsysteme für die Getriebe und deren Wartung werden ebenfalls überflüssig.