40 Jahre Schotterwerk Schraud – und eine Klassieranlage von SBM
Vor 40 Jahren wurde das Schotterwerk Schraud in Retzstadt eröffnet – ein Unternehmen für die Aufbereitung von Kalkschotter, Splitten und Sanden für den Straßen- und Pflasterbau, die Beton- und Asphaltindustrie und die Landwirtschaft. In Retzstadt werden täglich bis zu 3000 t abgebaut.
Zum runden Jubiläumsjahr haben sich die Geschäftsführer Peter und Axel Schraud ein zukunftsweisendes Geschenk gemacht: die Inbetriebnahme einer neuen, leistungsstarken Klassier-, Förder- und Verladeanlage von SBM Mineral Processing im 25 ha großen Steinbruch, nördlich von Würzburg (Bild 1 und Bild 2). Die alte Klassieranlage war 40 Jahre im Einsatz und nicht mehr fit für die Zukunft. „Modernisierungsmaßnahmen rechneten sich nicht, also entschieden wir uns für einen Anlagenneubau“, berichtet Axel Schraud, der seit 1996 im Unternehmen ist. Die Entscheidung für SBM Mineral Processing wurde ohne Umwege getroffen, da es bereits gute Erfahrungen mit Aufbereitungstechnik und Brechern des Spezialisten aus Österreich gab. „Zeitweise hatten wir zusätzlich mobile Brechanlagen von SBM vor Ort, mit denen wir unsere Produktionsspitzen abdeckten“, erklärt Axel Schraud. Die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen in das technische Know-how bei SBM waren weitere Gründe, auch bei diesem Projekt auf SBM zu vertrauen.
Schnittstelle der neuen Klassieranlage von SBM ist die zweite Brechstufe der bestehenden Anlagentechnik. Mit der neuen 60 m langen, 7 m breiten und 27 m hohen Anlage wird Kalkschotter mit einer Aufgabegröße von 0-120 mm in neun Einzelfraktionen klassiert (Bild 3). Eine Reservebox für Sonderprodukte, die von Sattelzügen befüllt werden kann, macht diese Anlage zusätzlich flexibel. Bei Schraud stand natürlich Produktqualität ganz oben auf der Agenda. Daher wurde gleich zu Beginn mit der Firma FB Filterbau ein Entstaubungskonzept ausgearbeitet. Die leistungsstarke Anlage sorgt für einen Füller-armen Brechsand, der durch den Einbau von Sichterrohren in den 0/2 Siebtrichter gewonnen wird. Ebenfalls auf das optimale Entstaubungskonzept zurückzuführen ist der geringe Haftkornanteil an den Kornfraktionen.
„Um die geforderten Zielprodukte zu erhalten, wurden eine 2,5-Deck-, eine 3-Deck- und eine 2-Deck-Spannwellen-Siebmaschine mit Siebkastenabmessungen von circa 2 x 6 m eingesetzt“, erklärt Martin Schwab, Regional-Vertrieb SBM, die verwendeten Maschinen (Bild 4). „Im großzügig dimensionierten Unterflur ist jede Betonbox mit der notwendigen Dosiereinrichtung ausgerüstet, um das Verladeband für 800 Tonnen pro Stunde mit Korngemischen oder Einzelkörnungen zu versorgen.“
Zu Planungsbeginn stellte sich die Frage der Lagermöglichkeit, wobei Silos und Betonboxen zur Diskussion standen. Für das gewünschte Lagervolumen von 350 m3 je Fraktion hat ein Kostenvergleich deutlich für den Betonbau gesprochen. Ein zusätzlicher Pluspunkt dieser Variante ist die Befahrbarkeit jeder Betonbox mit Radlader, wodurch Einzelfraktionen mit dem Radlader verladen werden können. Dadurch verringern sich die Wartezeiten der LKW in Verkaufsspitzen deutlich – Spediteure und Fahrer schätzen dies bereits.
Die Schlüsselkomponenten der Förder-, Klassier- und Verladeanlage wurden im Hause SBM konstruiert und produziert. Mit externen Partnern arbeitete man bei Entstaubung, Elektrik/Steuerung und im Betonbau. „Durch diese klare Trennung bei Bauplanung und Montage erfolgten der Bau und die Inbetriebnahme ohne Probleme zwischen allen Beteiligten“, betont Schwab die gute Zusammenarbeit aller Partner.
Bei Schraud wusste man um die hohen Anforderungen von Seiten der Behörden an Schallschutz, Staubemissionen, Energieeffizienz und Arbeitssicherheit. Bereits in der Genehmigungsphase unterstützten die beteiligten Unternehmen den Auftraggeber mit allen notwendigen Informationen, Unterlagen und technischen Beschreibungen, um den Anforderungen der Behörden gerecht zu werden und die Genehmigung rasch zu erhalten. Alle Bedingungen zur Arbeitssicherheit und Sicherheitsüberprüfungen auf der Baustelle während der Montage wie auch nach der Inbetriebnahme wurden erfüllt. Wichtig war auch, dass die Anlage großzügig und geräumig ausgeführt und eine perfekte Zugänglichkeit zu allen Maschinen und Komponenten gegeben ist, wodurch letztendlich Service und Wartung einfach und rasch durchgeführt werden können.