Batteriemetalle: Vor allem die kleinen Firmen haben große Chancen!
21.03.2023Ob Vanadium, Graphit, Kupfer oder Lithium: In den kommenden zwei Jahrzehnten werden hunderte neue Minen benötigt, um der Nachfrage aus dem Batteriemetallsektor und der Erneuerbaren Energien gerecht zu werden. Im Fokus stehen dabei vor allem kleinere Unternehmen, die das Risiko einer Rohstoffentdeckung und -entwicklung tragen.
© Vanadium Resources
Im Bergbau gibt es international eine klare Arbeitsteilung. Die großen, produzierenden Konzerne wie BHP, Rio Tinto oder Anglo American sorgen für den Nachschub an Kupfer, Eisenerz oder Zink und liefern somit den Treibstoff für die Weltwirtschaft. Sie betreiben oft Minen, die eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten haben und große Mengen an Metallen pro Jahr liefern können. Dafür sind dann aber auch Investitionen in Milliardenhöhe nötig.
Der Blick auf die Größe der Konzerne zeigt, dass sich dieses Geschäft lohnt. Die drei genannten Unternehmen kommen auf einen Börsenwert von kumuliert rund 220 Mrd. € und stehen als zuverlässige Dividendenzahler bei Fondsmanagern und ausschüttungsorientierten Privatanlegern hoch im Kurs. Allerdings gehen diese Konzerne kaum noch hohe Risiken bei der Entdeckung neuer Vorkommen ein. Meist betreiben sie Exploration in der Nähe ihrer bestehenden Minen. Das Risiko ist gering, der Aufwand niedrig. Denn es gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Mineralisierung von Metallen nicht am Rande einer Ressource oder an einer Grundstücksgrenze abrupt endet. Diese Brownfield-Exploration ermöglicht in der Regel die Verlängerung der Betriebsdauer einer Mine.
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Für das risikoreiche Geschäft sind im Bergbau andere, kleinere Unternehmen zuständig. Die Explorer entdecken neue Vorkommen und entwickeln diese über Jahre, manchmal Jahrzehnte weiter, bis das Projekt entweder an einen großen Konzern verkauft wird – oder man geht selbst in Produktion.
Vergleichbar sind diese Explorer am ehesten noch mit Biotechnologiefirmen oder Tech-Startups. Ähnlich niedrig ist auch die Erfolgswahrscheinlichkeit. So schaffen es nur die wenigsten dieser Unternehmen in den Status eines Developers zu bekommen. Das bedeutet, dass man das größte Risiko hinter sich gebracht hat und schon eine ökonomisch abbaubare Ressource besitzt. In diesem Stadium geht es meist „nur“ noch darum, den Bau einer Mine zu finanzieren oder das Projekt an einen der milliardenschweren Konzerne zu verkaufen.
Dieses risikoärmere Level hat beispielsweise Nouveau Monde Graphite erreicht. Das kanadische Unternehmen hat erst jüngst eine Wirtschaftlichkeitsstudie für sein Graphit-Projekt Uatnan in Québec eine Wirtschaftlichkeitsstudie vorgelegt. Sie kommt auf einen Wert des Assets von 2,17 Mrd. C$. Auf Uatnan sollen über 24 Jahre 500 000 t an Graphit-Konzentrat pro Jahr abgebaut werden. Graphit kommt vor allem in den heute eingesetzten Batterien von Elektroautobauern vor.
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Noch einen Schritt weiter ist bereits Vanadium Resources. Das australische Unternehmen hat in den vergangenen Jahren das Steelpoortdrift-Projekt in Südafrika entwickelt. Vanadium erfährt vor allem durch den Einsatz in Redox-Flow-Batterien als Energiespeicher für Windkraftanlagen und Solarparks eine stark wachsende Nachfrage. Steelpoortdrift ist eine der größten und hochgradigsten Vanadium-Vorkommen der Welt und wie bei Graphit haben Anleger dieses Metall noch nicht richtig auf dem Schirm. Vanadium Resources hat für diese Lagerstätte bereits eine endgültige Machbarkeitsstudie vorgelegt. Dementsprechend gilt das Projekt als „shovel ready“. Sobald die Finanzierung steht, kann mit dem Minenbau begonnen werden. Der Net Present Value des geplanten Minenbetriebs liegt bei 1,2 Mrd. US$. Das ist etwa das Sechsfache der nötigen Investitionskosten über 211 Mio. US$ für die Inbetriebnahme. Vanadium Resources rechnet mit einem jährlichen, freien Cashflow von 152 Mio. US$. Das ist deutlich mehr als der heutige Börsenwert des Unternehmens.