Auszeichnung für Hadedorn
Auf der steinexpo 2014 zeichnete Sandvik Construction den Gütersloher Abbruch- und Recyclingunternehmer Thomas Hagedorn mit dem neugeschaffenen Sandvik Customer Innovation Award aus. Mit dem Preis würdigt der Hersteller den wichtigen Beitrag von Kunden in Konzeption und Weiterentwicklung seiner vielfältigen Produkttechnologien: in diesem Fall der raupenmobilen Groß-Prallbrecher, die innerhalb der Hagedorn-Gruppe seit Jahren stationär und im Baustellen-Wechseleinsatz arbeiten. Insgesamt 500 000 t Baurestmassen durchlaufen die beiden Standorte Gütersloh und Bielefeld pro Jahr, wovon 450 000 t nach eingehender Analyse und Aufbereitung einer Weiterverwertung als qualifizierte Ersatzbaustoffe zugeführt werden.
Bei der innerhalb der Hagedorn-Gruppe eingesetzten mobilen Aufbereitungstechnologie setzte Thomas Hagedorn schon frühzeitig auf Prallbrecher und deren verfahrenstechnische Vorteile in Körnung und Sieblinie bei der Herstellung von zertifizierten RC-Straßenbaustoffen (0/32, 0/45). Gleichzeitig forderte er hohe Produktionsleistungen, eine praxisgerechte Variabilität hinsichtlich Aufgabematerialien und -größen sowie eine im Baustellen-Wechseleinsatz unverzichtbare Mobilität. Bereits Ende der 1990er Jahre fand Thomas Hagedorn in Michael Brookshaw, heutiger Europa-Vertriebsleiter von Sandvik Mobiles, einen ebenso vom Konzept raupenmobiler Hochleistungs-Prallbrecher überzeugten Gegenpart auf Lieferantenseite. Mit Übernahme einer der ersten Fintec F1440 begann 2007 die Zusammenarbeit zwischen Sandvik-Entwicklungsingenieuren und Hagedorn-Praktikern. Deren Feedback mündete bereits direkt in die weiterentwickelte Sandvik QI440, die ab 2009 stationär bei der GWG und mobil auf Hagedorn-Baustellen arbeitete.
Anfang 2013 entschied sich Hagedorn, im Highend-Bereich ganz auf Sandvik-Mobiltechnologie zu setzen. Im Juli 2013 lieferte der zuständige Sandvik-Regionalpartner Oppermann + Fuss zwei Sandvik QI441 Prisec nach Gütersloh, die seitdem die Hagedorn-Aufbereitungsflotte aus zwei weiteren raupenmobilen Prallbrechern (24 t bzw. 42 t Einsatzgewicht) sowie drei Sandvik-Produktionssieben anführen. Ausgerüstet mit dem patentierten Sandvik-Prallbrecher CI421 Prisec (Einlauföffnung: 1360 x 790 mm), der in kurzer Zeit vom Vor- zum Nachbrecher umgebaut werden kann, bietet die QI441 mit 328 kW starkem Cat-Dieselantrieb eine immens große Anwendungsvielfalt. Dabei ist die Anlage mit Doppeldeck-Vibrationsvorsieb inkl. Feinanteil-Austragsband, Überband-Magneten, Keramik-Schlagleisten, der Abzugsrinne unter dem Brecherauslauf und der hydraulischen Hubfunktion für das Hauptaustragsband zur Beseitigung von Blockagen bereits serienmäßig für anspruchsvolle Recyclinganwendungen ausgelegt.
Über eine eigens entwickelte „App“ melden die Maschinisten täglich die tatsächlich gefahrenen „Rotorstunden“, Tagesleistungen und Verbrauchswerte. Bereits nach knapp 12 Betriebsmonaten wiesen beide Sandvik QI441 Prisec über 1000 Betriebsstunden auf und hatten gemeinsam über 600 000 t produziert. Materialbedingt lag die zwischen den GWG-Standorten Gütersloh und Bielefeld pendelnde „stationäre“ Anlage bei einem Schnitt von 230 t/Rotorstunde, der im Baustelleneinsatz aktive Großbrecher der Hagedorn-Abbruchsparte erreichte im Schnitt 260 t/Rotorstunde.
Dienen die Zahlen betriebsintern zur Optimierung der geplanten Maschinenauslastung – 2000 t täglich unter guten Produktionsbedingungen auf 10-Stunden-Schicht – liefern sie den begleitenden Sandvik-Ingenieuren unter Leitung des Technischen Support Managers Meik Peters wertvolle Langfristdaten auf Basis identischer Maschinen und vergleichbarer Anwendungen. So ließ sich nicht nur das vom Hagedorn-Werkstattteam günstig beurteilte Verschleißverhalten der Sandvik-Brechwerkzeuge statistisch untermauern, sondern auch die Wirksamkeit einer verbrauchssenkenden Maßnahme langfristig überprüfen. Durch ein verändertes Übersetzungsverhältnis im Brecher-Riemenantrieb und Anpassungen in der elektronischen Steuerung konnte die Normal-Drehzahl des Cat-Motors innerhalb des maximalen Drehmoment-Bandes erheblich reduziert werden. Ohne Auswirkungen auf Anlaufcharakteristik und Dauerleistung des Brechers sank der ermittelte Durchschnittsverbrauch so um 13 % von 56 l/h auf 46 l/h.