Schüttgut sucht Messtechnik
Michael Zimmermann, Area Sales Manager bei Penko Engineering, gibt Tipps für die Auswahl des richtigen Wägesystems: „Objektivität, Reliabilität und Validität – beziehen sich die ersten beiden Kategorien auf die Durchführung und Verlässlichkeit von Messverfahren, handelt Validität davon, ob die Technik wirklich das misst, was sie verspricht zu messen.“
Für die Beförderung von Kies, Sand oder Erzen sind stabile Wägesysteme erforderlich
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Ausgangspunkt für den Entscheidungsprozess stellt immer das Schüttgut dar, um genau zu sein: die Attribute des Produktes genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Technik es messen soll. Beispielsweise fordert das Gewicht besondere Beachtung. So macht es einen Unterschied, ob die Waage die Schüttung von Kleinstmengen an Pulver aushalten muss oder den Ausschutt an Tonnen an Kies. Die Wägesysteme müssen dementsprechend stabil genug sein. Weiterhin gilt es, die Viskosität, Korngröße und -beschaffenheit zu bedenken. Besitzt das Gut eine zu hohe Temperatur, benötigt das System dementsprechend Hitzeresistenz oder muss im Falle einer Ex-Klassifizierung strengen Sicherheitsstandards entsprechen.
In der Regel erfolgt die Beförderung von Gütern wie Stein, Kies, Kohle, Zement und Erze, aber auch Futtermittel über Bänder – und das in rauen Mengen, wofür der Anwender die passende Messtechnik benötigt. Da kommt einiges an Gewicht zusammen, welches die Wägesysteme aushalten müssen. Bewährt haben sich hierfür Einbaubandwaagen, die durch ihre robuste Bauform eine hohe Langlebigkeit besitzen. Sie lassen sich durch die Installation einer Waage unterhalb der Förderbänder in bestehende Systeme leicht integrieren und für ein breites Spektrum an Gütern nutzen. Bandwaagen existieren jedoch in verschiedenen Formen, was sie auch für kleinere und mittlere Produktströme einsetzbar macht. Hier bietet sich beispielsweise die Dosierbandwaage an, die sich im Gegensatz zu Einbaubandwaagen durch zusätzliche Modifizierbarkeit ausweist. Optische Bandwaagen wiederum arbeiten nicht mit dem Gewicht des Materials, sondern mit Sensoren und Lasern, die den Volumenstrom beim Ausgang des Förderbandes messen. Dies ist besonders nützlich im Tunnelbau sowie in Sieb- und Brechanlagen, in denen es mehr darum geht, das Volumen im Auge zu behalten, als um das Gewicht des transportierten Materials.
Bisher war nur von Bandwaagen die Rede, die in sich bereits starke Unterschiede aufweisen, jedoch gibt es unzählige weitere Formen von Waagen. Flowcubes, Schneckenwaagen, Prallplattenwaagen – sie alle stellen nur einen Bruchteil von Kategorien dar, die sich weiter in viele Untertechniken aufteilen lassen. Die Liste ließe sich beliebig erweitern, denn die breit gefächerte Komposition verlangt ein ebenso mannigfaltiges Repertoire an Messinstrumenten. Was jedoch offen zutage tritt: Das Messsystem folgt dem Schüttgut. Klare Kommunikation zwischen dem Lieferanten und dem Unternehmen bleibt das A und O – nicht nur um die passende Lösung zu finden, sondern auch um unnötige Kosten zu vermeiden.“