Auslegung von schweren Tragrollen für das Obertrum von Gurtförderanlagen
Teil I: Anforderungen an eine Tragrolle
Für Förderanlagenbetreiber haben neben den Investitions- und Betriebskosten zunehmend auch die technischen Eigenschaften einer Gurtförderanlage einen sehr hohen Stellenwert. Große Massenströme und schweres Fördermaterial, z. B. Sandstein, führen an den Fördergurten, aber auch an den Tragrollen zu einer sehr großen Beanspruchung, die konstruktiv beherrschbar ist, um eine ausreichende Lebensdauer der Tragrollen zu erreichen. Des Weiteren haben der spezifische Energiebedarf und der damit verbundene CO2-Ausstoß eine ähnlich hohe Bedeutung wie die Schall- und Staubemission. Steigende Energiekosten und zunehmende Anforderungen an den Emissionsschutz erhöhen die Anforderungen an die Betreiber, wirtschaftlich zu fördern. Als Beitrag zur Optimierung der Anlagentechnik werden in drei Teilen die Anforderungen an eine Tragrolle (Teil I, nachfolgend), ihre konstruktive Auslegung (Teil II) und ihre betriebliche Auslegung (Teil III) für B1600- Förderanlagen mit Massenströmen von bis zu 10 000 t/h umfassend dargestellt.
1. Einleitung
Der Transport von Schüttgütern mithilfe von Stetigförderern hat im Vergleich zu alternativen Transportvarianten hinsichtlich der Verfügbarkeit, der Wirtschaftlichkeit und des flexiblen betrieblichen Einsatzes große Vorteile. Gurtförderanlagen können große Schüttgutmengen unter anspruchsvollen Betriebsbedingungen über große Entfernungen und Höhenunterschiede fördern. Sie lassen sich sehr gut umweltfreundlich mit sehr geringen nachteiligen Rückwirkungen in die Umgebung integrieren. Ein geringer spezifischer Leistungsbedarf, eine hohe Transportkapazität und der flexible Einsatz...