Instandsetzung von Lasthebemagneten

Ob in der Schrottverladung und -sortierung, bei Transporten von Coils, Brammen, Knüppeln und anderen Rohteilen - Lasthebemagneten finden in erster Linie in der Stahlverarbeitung und Stahlherstellung Anwendung. Dabei werden sie zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt. Die Bochumer Vogelsang Elektromotoren GmbH setzt elektromagnetische Maschinen wie Lasthubmagnete oder Magnetabscheider seit vielen Jahren instand. Die Produktionstiefe des Unternehmens mit eigener Wickelei und Schweißerei bieten dabei besondere Vorteile, wie sich am Beispiel der Reparatur eines Wicklungsschadens zeigen lässt.

 

Die Magnete werden in ihrem Einsatz besonders durch den rauen Betrieb und über die thermische Belastung der bestromten Magnetspule beansprucht. Auch häufige Schaltvorgänge oder Kabelabrisse, die zu ungewollten Spannungsspitzen führen, sind Belastungsfaktoren. Zusätzlich zu den Einflüssen aus dem Betrieb kommt in vielen Fällen noch die thermische Belastung durch das Transportgut selbst. Die hierfür besonders konstruierten Heißmagnete sind konstruktiv so aufgebaut, dass die Strahlungswärme des Transportguts möglichst vom elektrischen Teil des Magnets abgeschirmt wird. Je nach Anwendungsfall werden runde oder eckige Magnete eingesetzt. Für den Coil-Transport gibt es Magnete mit beweglichen Polen zur Verbesserung der Auflagefläche des magnetischen Pols. Da der Lasthubmagnet bzw. Magnetabscheider elektromagnetische Maschinen sind, gehört die Instandsetzung seit Jahren im Bochumer Werk des Spezialisten für industrielle Instandhaltung zum Produktportfolio.

 

Konstruktiv sind Lasthubmagnete als Kombination aus magnetischen und nicht magnetischen Bauteilen zusammengesetzt. Hierbei ist es für die Qualität wichtig, die Materialkombinationen so auszuwählen, dass der magnetische Fluss optimal geführt und so eine optimale Tragfähigkeit erreicht wird. Zusätzlich soll der Magnet ein robustes Gerät mit lang­er Lebensdauer aber auch geringem Eigengewicht sein, um die Tragfähigkeit optimal auszunutzen.

 

Magnete existieren in geweißter oder gegossener Form. Als Magnetspule trifft man selten Kupferwicklungen, häufig aber auf Aluminium Profildrahtwicklungen und verstärkt auf Aluminiumbandwicklungen. Diese bieten das beste Platz-Gewicht Verhältnis, sind besonders hitzeunempfindlich und stellen mittlerweile den Großteil der Magnetspulen. Bei der Instandsetzung sind diese Randbedingungen wieder herzustellen, beziehungsweise, wenn möglich, noch zu optimieren. Die mechanischen Möglichkeiten der Dreherei und Schweißerei der Vogelsang Elektromotoren GmbH, wie auch die besonderen Kenntnisse der Wickelei im Bereich der Elektrik, bietet in der Instandsetzung von Lasthebemagneten besondere Kundenvorteile (Bilder 1 und 2).

Zu den Hauptschadensfällen, die in Bochum an Lasthebmagneten behoben werden, zählen:

1. mechanische Beschädigungen der Aufhängevorrichtungen, anderer beweglicher Teile und der Klemmkästen,

2. elektrischer Ausfall durch Überspannungen oder thermische Überlastung sowie

3. der Verbrauch des Verschleißschutzes der Aufpanzerungen.

 

Ablauf der Reparatur eines Lasthebemagneten

Bei einem Wicklungsschadens werden je nach individueller Schadenslage in der Regel ähnliche Reparaturschritte durchgeführt, die sich am Beispiel der Reparatur eines Wicklungsschadens aufzeigen lassen. Hier wird nach erfolgter elektrischer Eingangsmessung der Magnet aufgetrennt, um an die Spule im Inneren zu gelangen. Für Rundmagnete bis zu 2000 mm Durchmesser wird dazu eine Karusselldrehbank verwendet. Rechteckige Magnete werden wie auf dem Bohrwerk aufgetrennt.

 

Bei dieser Arbeit ist besonders darauf zu achten, so wenig wie möglich Material des Magneten zu entfernen und stattdessen nur die Schweißnaht aufzutrennen. Nachdem die antimagnetische Deckplatte (häufig Mangan) abgebaut ist, wird bei vergossenen Spulen der Verguss aus Silikon und Sand ausgebaut.

 

Wenn die Spule freiliegt, kann sie aus dem Gehäuse ausgebaut werden. Hierbei muss man bei funktionstüchtiger Spule so vorgehen, dass diese nicht beschädigt wird. In den meisten Fällen ist das aber nicht möglich, so dass die Spule ersetzt werden muss. In besonders hartnäckigen Fällen kann es notwendig werden, den Magnet im Pyrolyse Ofen auszuschwelen, um die Spule aus dem Magnetgehäuse auszubauen.

 

In Fällen, in denen eine Profildrahtwicklung vorgefunden wird, wird die Wicklung auf eine Aluminiumbandwicklung umgerechnet, um mit der Reparatur gleichzeitig eine Verbesserung des Magneten zu erzielen. Die neugewickelte Spule wird nun in den Magneten eingesetzt, und mit entsprechender Vergussmasse im Gehäuse fixiert. Anschließend werden die Deckplatten erneut aufgeschweißt und der Verschleißschutz des Magneten wieder aufgebracht.

 

In der Schweißerei werden gleichzeitig eventuell defekte Kranösen und Befestigungspunkte erneuert, sowie Klemmkästen repariert. Nach erfolgter Reparatur  wird der Magnet im Prüffeld einem Erwärmungslauf unterzogen und die Hubkraft mittels Kranwaage überprüft.

Nach Abschluss dieser Arbeiten wird der Magnet frisch ­lackiert zur Remontage an den Betreiber ausgeliefert (Bild 3). In der Regel kann er dort nach einer solchen Instandsetzung für viele Jahre zuverlässig in Betrieb bleiben. Weitere Informationen erteilt:

Vogelsang Elektromotoren GmbH
Mausegatt 13, 44866 Bochum
Tel: 0 23 27/60 60
info@vogelsang.com
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