Schlacken aus der Metallurgie – Rohstoffpotential und Recycling
Am 12. Oktober 2011 findet die Konferenz „Schlacken aus der Metallurgie“ in Meitingen bei Augsburg statt. Im Blickpunkt der Veranstaltung stehen das Rohstoffpotenzial und die Rahmenbedingungen der Wiederverwendung von Schlacke als Sekundärrohstoff. Die Produktion von Stahl aus Schrott und die Wiederverwendung der Reststoffe aus dieser Produktion stellen daher ein einmaliges Beispiel für die Kreislaufwirtschaft dar. Renommierte Fachleute werden rechtliche, wirtschaftliche, technologische und ökologische Aspekte der Verwertung von Schlacken aus der Stahlindustrie (Bild) erörtern.
Anliegen der Tagung ist es aber auch, die Umweltauswirkungen des Produktionsprozesses und der Wiederverwendung zu beleuchten. Die Stahlwerke haben in den vergangenen Jahren große Anstrengungen im Bereich Recycling unternommen. Allerdings fehlt es an verbindlichen rechtlichen Vorgaben und Informationen, z.B. im Zusammenhang mit der öffentlichen Diskussion um den Einsatz dieses Materials als Baustoff. Dieses Schlacken-Symposium soll diesem Informationsbedürfnis Rechnung tragen für alle, die das Material erzeugen und aufbereiten und die diesen Wertstoff verwerten und einsetzen wollen (z.B. öffentliche Auftraggeber, Straßenbauunternehmen, Gutachter, Genehmigungs- und Fachbehörden). In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und in anderen Bundesländern werden Stahlwerksschlacken – als Nebenprodukte der Stahlproduktion – seit vielen Jahren in Baumaßnahmen eingesetzt. Schlacken haben unter anderem die Eigenschaft, dass aus ihnen besonders haltbare und leise Straßenbeläge hergestellt werden können. Allerdings decken die in Deutschland vorhandenen Schlackemengen nur knapp vier Prozent des gesamten Baustoffbedarfs.
Wegen ihrer baustofflichen Eigenschaften, ihrer Umweltverträglichkeit, aber auch wegen der gesetzlichen Verwertungspflicht und nicht zuletzt wegen des günstigeren Preises bietet es sich an, die verfügbaren Schlackemengen bevorzugt anstelle primärer Rohstoffe einzusetzen. Die zukünftige Verwendung von Schlacken ist ein zentraler Schwerpunkt in der aktuellen Diskussion über die seit langem erwartete Ersatzbaustoffverordnung, die den rechtlichen Rahmen für das Recycling mineralischer Baustoffe vorgeben wird. Unter anderem wird Professor Dr.-Ing. Martin Faulstich von der TU München, der zugleich Vorsitzender des Sachverständigenrates für Umweltfragen ist, über Stoffströme in der industriellen Kreislaufwirtschaft sprechen. Von besonderem Interesse wird auch die humantoxikologische Bewertung sein, mit der sich Frau Professor Dr. Heidi Foth befasst. Sie ist Leiterin des Instituts für Umwelttoxikologie an der Universität Halle und ebenfalls Mitglied des Sachverständigenrats für Umweltfragen. Die Veranstaltung steht im zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang mit dem Bayerischen Rohstoffgipfel. Sie ist Teil der Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Ressourcenstrategie am Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg, der von Professor Dr. Armin Reller geleitet wird. Ziel ist es, auf das wichtige Rohstoffpotenzial der Schlacken hinzuweisen und Verfahren zu dessen Nutzung zu entwickeln. Die Veranstalter freuen sich, diese Tagung am Standort der Lech-Stahlwerke und der SGL Group in Meitingen durchführen zu können. Beide Unternehmen sind für die deutsche Automobilindustrie von besonderer Bedeutung: Die Lech-Stahlwerke als wichtiger Edelbaustahllieferant für die bayerische, deutsche und europäische Automobilindustrie und SGL Group u.a. mit der für die Automobilproduktion innovativen Carbonfaser.
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