Neue Glasaufbereitungsanlage in Sheffield
Als Unternehmen der FTSE 250 Pennon Group bietet Viridor die komplette Palette von Recycling- und Abfallbeseitigungsleistungen an. Dazu gehören moderne Verfahren zum Recycling, zur Glasaufbereitung, zur Kompostierung, zur mechanischen und biologischen Abwasserreinigung, zur Energiegewinnung aus Abfall. Hinzu kommt der Transport, die Erfassung sowie die sichere und effiziente Deponierung. Ungefähr 10,5 Mio. t Material werden jedes Jahr von dem Unternehmen bearbeitet, wobei 2 Mio. t recycelt und 101 MW erneuerbare Energie erzeugt werden.
Im Bereich Glasrecycling befasst sich Viridor mit allen Aspekten, von der Sammlung und Aufbereitung von recycelfähigem Glas bis zum Verkauf von hochwertigem Glasgranulat an Hersteller, die das Material zu neuen Flaschen oder Isoliermatten aus Glaswolle verarbeiten. In den Anlagen des Unternehmens in Bonnyrigg und St Helens wird bereits moderne Glasrecyclingtechnologie eingesetzt. Die neueste Glasrecyclinganlage von Viridor wird derzeit bei Salmon Pastures in Sheffield in Betrieb genommen (Bild 1). Die zentrale Lage wurde gewählt, um Material aus verschiedenen Betriebsstätten in Großbritannien bei vertretbaren Transportkosten verarbeiten zu können. Material aus Sammlungen, Altglascontainern und Abfallaufbereitungsanlagen im ganzen Land werden in Sheffield künftig nach dem letzten Stand der Technik mit der neuesten verfügbaren Technologie verarbeitet.
In einem spezialisierten Ausschreibungsverfahren entschied sich Viridor für die deutsche Firma Mogensen GmbH & Co. KG als Technologielieferant und Partner. Mogensen erhielt den Zuschlag aufgrund der ausgezeichneten Leistungsfähigkeit seiner Sieb-, Brech-, Metallabscheidungs- und Farbsortierungsanlagen, aber vor allem wegen der alleinigen Fähigkeit, die von Viridor geforderte Spezifikation für die Qualität des Endproduktes zu erfüllen. Während der Planungsphase besuchten Ingenieure von Mogensen mehrere Anlagen von Viridor in ganz Großbritannien, um sich mit den verschiedenen zukünftigen Aufgabematerialien für die neue Anlage vertraut zu machen. Es wurden viele gemeinsame Konstruktionsberatungen durchgeführt, um über die beste verfügbare Technologie zu diskutieren, in die letztlich die Erfahrungen beider Partner eingeflossen sind (Bild 2). Die neue Glasanlage wird mit Glasscherben von einer Reihe unterschiedlicher Quellen beschickt werden und hat eine Gesamtkapazität von bis zu 150 000 t/a.
Das Mogensen-Verfahren beginnt mit einer Reihe von Sieben, einer klimatisierten Handsortier-Station, einem Brecher sowie mehreren Einheiten zur Metallabscheidung (Magnete und Wirbelstromabscheider), um den Abfall, organische Stoffe sowie Eisen- und Nichteisenmetalle zu entfernen. Herzstück des neuen Verfahrens bildet die neueste Mogensen-Technologie zur Farbsortierung mit mehreren Sortierern vom Typ AX1223, um
• unerwünschte Verunreinigungen zu entfernen, hauptsächlich Keramik, Steine und Porzellan (KSP), auf weniger als 10 g/t,
• verbliebene Eisen- und Nichteisenmetalle zu entfernen,
• durch Farbsortierung die unterschiedlichen Farbreinheiten herzustellen, hauptsächlich für Weiß- und Braunglas, um die geforderten Qualitäten für die Glashütten zu erhalten.
Eine ausgeklügelte Kombination von Reinigungs- und Rückgewinnungsstufen erlaubt es Viridor bei der sehr hohen Glasqualität gleichzeitig eine hohe Glasausbeute aus dem Aufgabegut zu erreichen und so zur Nullabfall-Politik Großbritanniens beizutragen.
Während der Auslegung der Anlage lag der Fokus auf detaillierten Studien zu Gefährdungen und zur Bedienbarkeit, auf Maßnahmen zur Minimierung von Umwelteinflüssen sowie auf dem Gesundheits- und Arbeitsschutz. Zusätzlich sollte die Anlage in einem bereits bestehenden Gebäude errichtet werden. An den Details der Anlage kann man die Fertigungsqualität und -zuverlässigkeit erkennen. Der Stahlbau der Anlage ist feuerverzinkt, und die Maschinen sind pulverbeschichtet und be-stehen zum großen Teil aus Edelstahl. Der Einsatz von Blechen mit Auftragsschweißung oder ausvergütetem Spezialstahl trägt zum Verschleißschutz bei. Die Zugangsbühnen sind großzügig ausgelegt und gestatten eine leichte Inspektion und gute Möglichkeiten zur Wartung. Zur weiteren Steigerung der Zuverlässigkeit wurden eine moderne speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) einschließlich Überwachung, Steuerung und Datenerfassung (SCADA) installiert. Mit diesem System wird die komplette Anlage gefahren, gesteuert und überwacht, und der Betriebszustand der Anlage wird auf einen Blick erfasst.
IFAT: Hall C1, Stand 227/326
Mogensen GmbH & Co. KG, Wedel (D),
Tel.: +49 4103 8042-0, www.mogensen.de