Gips im Griff

Gipsbestandteile in Betonrezyklaten – Herkunft, Auswirkungen und Abtrennung mittels Setztechnik, Teil 1 

Zusammenfassung: Gips ist ein wegen seiner günstigen Eigenschaften zunehmend ­eingesetzter Baustoff. Wenn dieser Baustoff beim Rückbau nicht selektiert bzw. bei der Aufbereitung nicht abgetrennt wird, sind die erzeugten Recyclingbaustoffe nicht ­einsetzbar, weil sie zum einen die umwelttechnischen Anforderungen nicht erfüllen. Zum anderen bestehen bautechnische Unverträglichkeiten, die zur Bildung von ­sekundärem Ettringit führen, was sowohl in Betonen als auch in ungebundenen Tragschichten Treiberscheinungen auslöst. Mögliche Gegenmaßnahmen durch zusätz­liche Aufbereitungsschritte werden im Folgenden dargestellt.


1 Einleitung

Gips ist ein Baustoff, der im Innenausbau als Putz, als Estrich oder in Form von Platten eingesetzt wird. Die Merkmale von Gipsbaustoffen sind die einfache Verarbeitbarkeit und günstige bautechnische Eigenschaften. Gleichzeitig ist für die Herstellung ein vergleichsweise niedriger Energieaufwand erforderlich, was zu ökologischen und ökonomischen Vorteilen führt. All das trägt dazu bei, dass sich die Gipsindustrie, abgesehen von konjunkturellen Einflüssen, weltweit in einer Wachstumsphase befindet [1]. Als Folge wächst das Lager an Gipsbaustoffen in Gebäuden überproportional an.

 

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