Waschwasseraufbereitung in Recycling-Betrieb
Die Firma SIMS|M+R GmbH ist spezialisiert auf das Recycling von Elektronikschrott und die Aufbereitung von NEmetallhaltigen Materialien. Es werden hierbei sortenreine Metalle gewonnen, wozu hauptsächlich Aluminium und Kupfer sowie die darin enthaltenen Edelmetalle, wie Gold, Silber, Palladium und Platin zählen. Bei der Aufbereitung von FeSi-Schlacke fällt Abwasser an, das mit feinsten, schluffigen Partikeln belastet ist. Das Wasser sollte so weit von Partikeln befreit werden, dass es im Kreislauf gefahren werden konnte.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das aus den verschiedenen Reinigungsschritten zentral gesammelte Abwasser über eine Panzerpumpe der Schrägkläreranlage von Leiblein zugeführt (Bild 1). Zur Verbesserung des Absetzverhaltens kann optional vor dem Lamellenklärer ein Flockungshilfsmittel zudosiert werden, das mit einem statischen Mischer optimal in den Wasserstrom eingemischt wird. Das Sediment wird mit einer Schlammpumpe abgezogen und zur weiteren Entwässerung der Kammerfilterpresse zugeführt. Zur Homogenisierung und Vergleichmäßigung des Sedimentes sind Krählwerke im Einsatz. Außerdem wird der Schlamm-abzug mit einer Schlammpegelmessung nach dem Schwinggabelprinzip überwacht. Das gereinigte Wasser fließt im freien Gefälle in einen Klarwasserbehälter und wird von hier aus wieder den Auf-bereitungsanlagen zugeführt (Bild 2). Außerdem werden hier die Wasserverluste durch Zugabe von Frischwasser er-gänzt. Zum Einsatz vor Ort kamen zwei LEIBLEIN–Schrägklärer Typ SK 200/K, wofür eine Aufstellfläche von ca. 5 x 8 m benötigt wurde. Die Anlage ist für einen Durchsatz von ca. 260 m³/h Wasser ausgelegt. Neben dem geringen Platzbedarf ist vor allem der minimierte Einsatz von Flockungsmittel von Vorteil: Gegenüber einem Rundeindicker ist mit einem um ca. 30 % reduzierten Verbrauch zu rechnen. Bei einigen Stoffen kann ganz auf Flockungshilfsmittel verzichtet werden.
Das Sediment sollte im Lamellenklärer so weit wie möglich eingedickt werden. Idealerweise sollte der Schlamm nahezu pastös sein. Dabei musste jedoch ein Kompromiss gefunden werden – zwischen der höchstmöglichen Schlammdichte und einem noch pumpfähigen Material. Bei der hier beschriebenen Anwendung wird die Konsistenz des Sediments auf die Erfordernisse der nachgeschalteten Kammerfilterpressen angepasst.
Bei der Schlammentwässerung wird eine Kammerfilterpresse eingesetzt. Hierbei werden Kammerplatten beidseitig mit Filtergewebe belegt und zu einem Plattenpaket zusammengefasst. Das Plattenpaket wird zwischen Kopf- und Druckstück zusammengepresst, wobei am Außenrand das Filtergewebe die einzelnen Kammern abdichtet. Die parallel liegenden Filterkammern sind alle mit Schlammzulauf und Filtratablauf verbunden. Während der Filtration bildet sich in der Kammer beidseitig der Filterkuchen. Die Filtration ist beendet, sobald die Kammer vollständig mit Kuchen gefüllt ist. Dann wird das Plattenpaket für die Entleerung geöffnet. Die Kammerplatten werden nacheinander verschoben, wobei jedes Mal die Filterkuchen aus den Kammern fallen. Sobald alle Kammern geleert sind, wird mit dem Druckstück das Plattenpaket wieder zusammengepresst und der Filtrationszyklus ist beendet bzw. beginnt wieder neu.