Abfallnebenprodukte neu bewerten

Abfallhalden: der Schlüssel zur Erschließung des vollen Potenzials eines Rohstoffabbaubetriebs

CDE, einer der führenden Anbieter von Nassaufbereitungslösungen für primäre und sekundäre Rohstoffe, ermutigt Rohstoffproduzenten, ihre Abfallprodukte neu zu bewerten, um mehr Wert aus ihren Betriebsstätten zu schöpfen – denn der weltweite Rohstoffabbau nimmt weiter zu, die natürlichen Ressourcen werden zunehmend erschöpft und die Zulassungsverfahren für neue Abbaustätten werden immer schwieriger.

 

Sand und Zuschlagstoffe gehören zu den wichtigsten Ressourcen des täglichen Lebens. Sie werden für den Bau von Straßen und Wegen benötigt, auf denen wir unterwegs sind, für die Gebäude, in denen wir leben und arbeiten, für die Chiptechnologie und für vieles mehr. Sie sind unverzichtbare Ressourcen für das moderne Leben, doch sie sind endlich und erfordern einen verantwortungsvollen Umgang mit ihnen.

 

Im Jahr 2020 entfielen 23,4 % des gesamten Abfallaufkommens in der EU auf den Bergbau und die Rohstoffgewinnung [1], während der jüngste Bericht “Global Resources Outlook” des Umweltprogramms der Vereinigten Nationen darauf hindeutet, dass die Rohstoffgewinnung in den nächsten drei Jahrzehnten um 60 % auf 160 Mrd. t steigen könnte [2].

 

Vergrabene Gewinne erschließen

Im Bergbau und in den Steinbrüchen fallen erhebliche Mengen an Abfallnebenprodukten an, aber in diesen Abfallströmen liegen auch Chancen, erklärt Eunan Kelly, Vertriebsleiter für Europa der CDE. „Abraum, Vorsiebmaterial, Brechsande – sie sind fester Bestandteil des Bergbau- und Abbaubetriebs und ein unvermeidbares Nebenprodukt. Aber sie sind oftmals ein Wertstoff. Allzu oft werden diese Massen als „Abfall“ oder minderwertiges Material eingestuft, obwohl sie in Wirklichkeit ein erhebliches Potenzial besitzen.“

 

Bei Abraum handelt es sich um die tonhaltigen oberen Bodenschichten und den Unterboden über dem Grundgestein, die im Zuge der Erschließung von Steinbrüchen und Bergwerken abgetragen werden, bei Vorsiebmaterial um verunreinigtes Material, das bei der Vorabsiebung in Trockenaufbereitungsanlagen entnommen wird, und bei Brechsand handelt es sich um ein Nebenprodukt des Trockenbrechverfahrens, bei dem in der Regel ein minderwertiges Produkt mit sehr hohem Feinanteil entsteht.

 

Eunan Kelly fährt fort: „Mit der richtigen Technologie aufbereitet, lassen sich die meisten dieser vermeintlich minderwertigen Nebenprodukte durchaus gewinnbringend vermarkten. Derzeit lagern in ganz Europa Reserven und Milliarden Tonnen wertvoller Materialien auf Halden, die einerseits den Druck auf die Rohstoffgewinnung verringern und andererseits neue oder zusätzliche Einnahmequellen erschließen können. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir beginnen, diese verfügbaren Reserven zu nutzen und uns mit schmutzigerem Material auseinanderzusetzen.“

 

Altes Material, neue Möglichkeiten

Der traditionelle Ansatz für die Behandlung von Abfallnebenprodukten wie Abraum, Vorsiebmaterial und Brechsand besteht darin, diese vor Ort zu lagern, was im Allgemeinen ein Ausdruck der begrenzten technischen Möglichkeiten ist, die zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung standen.

 

Der norwegische Produzent von Zuschlagstoffen Feiring Bruk hatte Halden mit Hunderttausenden von Tonnen Brechsand angesammelt. Dieses Material, das normalerweise deponiert worden wäre, wird nun mit der CDE-Nassaufbereitungstechnologie aufbereitet, um hochwertige Produkte zu gewinnen, darunter 0 – 2 mm Feinsand, 2 – 4 mm Sand und 4 – 16 mm Körnung. Darüber hinaus hat die CDE zusammen mit ihrem norwegischen Partner Nordic Bulk vor kurzem eine zweite Anlage in den Steinbruch von Feiring Bruk in Bjønndalen geliefert, um die Rückgewinnung von bis zu 300 t/h an ähnlichem Steinbruchmaterial zu ermöglichen. Auf diese Weise hilft diese Anlage dem Unternehmen, die Abfallmenge zu reduzieren und die Bodenschätze in Norwegen zu schonen, während gleichzeitig wertvoller Sand und Zuschlagstoffe zurückgewonnen werden, die in der Bauindustrie sehr gefragt sind.

 

Die patentierte Wasch- und Aufbereitungstechnik von CDE ermöglicht es Steinbruchbetreibern, unerwünschte Abfallmaterialien, die möglicherweise auf einer Deponie gelandet wären, in hochwertige Sand- und Zuschlagstoffe zu verwandeln, die direkt vom Band verkauft werden können. Das britische Unternehmen Longcliffe Quarries hatte in der Vergangenheit seine tonhaltigen Kalksteinabfälle deponiert, doch Machbarkeitsstudien und Materialtests ergaben, dass es einen Markt für Produkte gibt, die aus diesem Abfallstrom gewonnen werden könnten. Mit Hilfe einer hochmodernen Nassaufbereitungsanlage mit einer Kapazität von 220 t/h werden bis zu sechs verschiedenen Produkten aus dem tonhaltigen Material gewonnen, wodurch neue, gewinnbringende Einnahmequellen entstehen und die Nettoemissionen am Standort reduziert werden können.

 

Konventionelle Trockenaufbereitungsanlagen haben bei Nebenprodukten aus Steinbruchabfällen, die in der Regel einen hohen Anteil an Ton und Feinmaterial aufweisen, ihre Nachteile, aber es hat sich gezeigt, dass Fortschritte in der Waschtechnologie diese Herausforderungen überwinden können, um Qualitätssand und -zuschlagstoffe zu produzieren und die Ausbeute aus Steinbruchabfällen zu vergrößern.

 

„Die Wiederaufbereitung von Abfallmengen kann die Betriebsdauer eines Steinbruchs verlängern, Lager-, Transport- und Entsorgungskosten reduzieren, wertvollen Platz am Standort schaffen und dazu beitragen, die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot zu schließen. Dies ist besonders wichtig, da neue Abbaugenehmigungen immer schwieriger zu erhalten sind“, fügt Eunan hinzu. „Diese Materialien werden manchmal als Barriere betrachtet, die es zu überwinden gilt, wenn man versucht, an das gewünschte Material heranzukommen, oder als störende Reststoffe, wenn der Prozess abgeschlossen ist. Wir wollen die Materialproduzenten dabei unterstützen, das volle Potenzial ihrer Vorkommen auszuschöpfen, und ein wichtiger Teil davon ist die Erkenntnis, dass auch Abraum, Vorsiebmaterial und Brechsand einen erheblichen Wert haben, wie der Erfolg unseres jüngsten Projekts mit Swerock zeigt.“

 

CDE hat vor kurzem eine solche Lösung entwickelt und realisiert, um Swerock, einen der größten schwedischen Lieferanten von Baumaterialien und Dienstleistungen für die Bauindustrie, bei der Wiederaufbereitung alter Abraumhalden in seinem Steinbruch in Blentarp zu unterstützen. Bis zu 250 t Abraum pro Stunde werden in der CDE-Waschanlage verarbeitet, so dass Swerock sechs handelsübliche Produkte herstellen kann: 0 – 2 mm, 2 – 4 mm, 4 – 16 mm, 16 – 32 mm, 32 – 100 mm und +100 mm.

www.cdegroup.com

Literatur

[1] Waste statistics, Source: Eurostat (env_wasgen)

[2] Global Resources Outlook 2024, UNEP, International Resource Panel (IRP)

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