Effizienz „auf Abruf“
Großangelegte Abraumprojekte in Tagebauen und Steinbrüchen mit Massenbewegungen von mehreren Zehntausend bis weit über eine Million Kubikmetern sind die Domäne der 1998 gegründeten Kompakt-Erdbau GmbH. Vom Hauptsitz im sächsischen Döbeln aus arbeitet das Unternehmen bundesweit und bietet Betreibern auf Wunsch Komplettlösungen von der bergmännischen Aufschlussplanung bis hin zum fachgerechten Einbau des Materials. Zum Leistungsspektrum zählen neben der Abraumgewinnung im fortschreitenden Abbau auch Neuaufschlüsse von Lagerstätten sowie Renaturierungs- bzw. Sanierungsmaßnahmen stillgelegter Flächen oder Betriebe.
Seit über zwei Jahren bilden Bell-Mietdumper das Rückgrat der Transportflotte im Unternehmen. Auf Basis langfristiger Mietvereinbarungen mit dem Bell-Partner Beutlhauser Dresden und direkt mit dem Mietservice von Bell Equipment Deutschland rüstet Frank Plaschnick seine Teams mit Bell B40D aus. Bis zu zehn Vierzigtonner gleichzeitig hält Kompakt-Erdbau „unter Vertrag“, aufgeteilt auf unterschiedliche Projekte an mehreren Standorten.
Wie hoch die Anforderungen an Bell-Mietdumper bei Kompakt-Erdbau sind, zeigte sich bei einem Abraumprojekt der Caminauer Kaolinwerke GmbH im Sommer letzten Jahres (Bild 1). Im zur internationalen Quarzwerke Gruppe zählenden Lausitzer Tagebau werden jährlich etwa 650 000 t Roherde abgebaut und entsprechend des 30-%igen Kaolin/Quarzsand-Anteils zu rund 200 000 t hochwertiger Produkte für die Papierindustrie weiterverarbeitet. Der eigentliche Abbau erfolgt ganzjährig per Schaufelradbagger mit angeschlossenem Landband-Transport – die Gewinnung und fachgerechte Verfüllung des in mehreren Metern Mächtigkeit anstehenden Abraums wird in periodischen Abständen an Erdbauspezialisten mit konventionellen Hüllkreisbaggern und 6 x 6 m-Mulden vergeben.
Bereits seit einigen Jahren arbeitet auch Kompakt-Erdbau regelmäßig in Caminau – in den Monaten Juni und Juli 2014 waren insgesamt 250 000 m³ Abraum mit einer Mächtigkeit von 7,5 m zu entnehmen und in ausgebeuteten Bereichen des Tagebaus zu verfüllen. Sandige und plastische Tone in den teilweise wasserführenden Schichten machten die Arbeiten sehr witterungssensibel (Bild 2). Kritisch war dabei die Untergrundbeschaffenheit auf den bis 600 m langen Transferstrecken (max. Steigung 1:4) bzw. Lade- und Kippstellen sowie das stark schwankende Ladegewicht der eingesetzten Knicklenker. Entsprechend hoch war der Maschineneinsatz getaktet: In Doppelschichten (2 x 10 Stunden) bewegten ein 5,2-m³-Tieflöffelbagger sowie vier Bell-Vierzigtonner bis zu 8000 m³/Tag (Bild 3).
Obwohl gerade in feuchten tonigen Partien die Nutzlastreserven der mit automatischer Heckklappe 24 m³ fassenden Bell-Mulden (nominal 37,0 t) regelmäßig voll ausgeschöpft wurden, erreichten die 335-kW-starken Bell B40D zuverlässig ihr Umlaufsoll und überzeugten wirtschaftlich: Mit Spitzenwerten von gut 40 Litern pro Stunde, lag der dokumentierte Durchschnittsverbrauch über insgesamt 37 Arbeitstage bei 29,5 l/h.