SPECIAL bauma 2022

Bell Equipment GmbH

Als Muldenkipper-Spezialist steht Bell Equipment seit jeher auch für spezifisch ausgelegte Branchenlösungen und maßgeschneiderte kundenorientierte Sonderlösungen. Auf der bauma 2022 beweisen dies die neue Generation des knickgelenkten Allrad-Zweiachsers Bell B45E 4x4 sowie ein Bell B30E mit unter 3,0 m Fahrzeugbreite, der Maschinentransporte erheblich erleichtert und mit einer deutschen Straßenzulassung präsentiert wird.

 

Als Ergänzung seines Programms an insgesamt 7 Modellen „klassischer“ 6x6-Dumper mit Nutzlasten von 18 bis 45,4 t bietet Bell Equipment seit sechs Jahren eine eigenständige Zweiachs-Baureihe. Alle drei Modelle richten sich an unterschiedliche Marktsegmente und Kundengruppen und positionieren sich in bestimmten Anwendungen dank spezifischer Vorteile des 4x4-Knicklenker-Konzepts gegenüber herkömmlichen starren Muldenkippern, aber auch gegenüber den auf extreme Geländegängigkeit ausgelegten Dreiachs-Dumpern.

 

Das gilt am oberen Ende für den Bell B60E 4x4 – mit 55 t Nutzlast und 35 m³ Muldeninhalt inzwischen die international anerkannte Referenzlösung für den witterungskritischen Ganzjahres-Einsatz in topographisch anspruchsvollen Tagebauen oder Großsteinbrüchen. In der unteren Klasse überzeugt der Bell B30E 4x4 (28 t; 18,5 m³) als kompakte und dabei hoch wirtschaftliche Lösung im Lockergestein, Materialumschlag oder bei Untertageeinsätzen.

 

Im Steinbruch zuhause

Der jetzt in zweiter Generation vorgestellte Bell B45E 4x4 (41 t; 25 m³) zielt auf das Segment kleinerer bis mittlerer Steinbruchbetriebe, wo er gegen Starrkipper der 45- bis 55-Tonnenklasse bzw. 6x6-Dumper ab 40 t Nutzlast antritt. Gegenüber beiden Fahrzeuggattungen spielt der 4x4-Zweiachser seine Stärken im typischen Hartstein-Abbau auf unterschiedlichen Sohlen mit steil angelegten Fahrwegen und engen Kehren voll aus.

 

Bereits bei feuchter Witterung kommen konventionelle 4x2-Starrkipper rasch an ihre Grenzen. Allrad-Antrieb und Dreh-/Knickgelenk des Bell B45 E 4x4 gewährleisten jederzeit eine hohe Traktion, Hilfs- und Betriebsbremse lassen sich dank ständigem Bodenkontakt aller Reifen selbst unter Volllast sehr kontrolliert einsetzen. Das gute Leistungsgewicht hält Umlaufgeschwindigkeiten bei schwieriger Witterung hoch und verlängert in exponierten Betrieben die Produktionszeiten. Darüber hinaus meistert der Bell B45E 4x4 auch Haldeneinsätze im Abraum oder bei Neuaufschlüssen. Ist der Allrad-Zweiachser hier naturgemäß seinen Offroad-6x6-Pendants unterlegen, bringt seine zwillingsbereifte Solo-Hinterachse auf trockenen Fahrwegen jedoch große Vorteile gegenüber den hinteren Dumper-Tandemachsen: In engen Kehren laufen diese „aus der Spur“, verursachen auf weichem Untergrund einen hohen Instandhaltungsaufwand und sind hauptverantwortlich für den in abrasivem Gestein typischen massiven Verschleiß der 6x6-EM-Bereifung. Hinzu kommt eine höhere Wendigkeit dank des kürzeren Hinterwagens, die sich gemeinsam mit der steinbruch-typischen Gesteinsmulde in schnelleren Zyklen an der Wand oder am Vorbrecher auszahlt.

 

Ausgelöst durch die modellübergreifende Umstellung aller Bell-Muldenkipper auf EU-Stufe V entschied man sich zu einer grundlegenden Überarbeitung der ersten Modellgeneration, in die neben technologischen Updates von Antriebskomponenten, Steuerung oder Bedienkonzepten auch grundlegende Veränderungen an der Fahrzeugtechnik auf Basis des Anwender-Feedbacks aus Praxistests und ersten Kundenplatzierungen einflossen.

 

Besser Fahren – besser Laden

Die maßgeblichen Veränderungen betreffen insbesondere den Hinterwagen des Bell B45E 4x4. Trotz einer neuen Achsaufhängung und eines stark angepassten Mulden-Designs blieben Rahmenlänge und Radstand nahezu identisch und machen den Zweiachs-Knicklenkers sehr wendig (max. Wendekreis: 17,31 m).

 

Wie beim Sechzigtonner Bell B60E 4x4 übernehmen jetzt zwei Öl-/Stickstoff-Stoßdämpfer die Federung der zwillingsbereiften Antriebsachse vom deutschen Hersteller Kessler. In Verbindung mit der serienmäßigen adaptiven „Comfort-Ride“-Frontfederung sorgt dies für mehr Fahrkomfort, insbesondere aber für noch bessere Traktion und Bremseigenschaften des beladen rund 79 t schweren Zweiachsers (Leergewicht: 38 137 kg). Die Hinterachse bietet neben einem Anti-Schlupf-Differenzial jetzt auch eine sensor-gestützte automatische Traktionskontrolle. Anlenkung und Federwege der neuen Aufhängung wurden so dimensioniert, dass eine Ausrüstung der 21.00 R35-Zwillingsbereifung mit Schneeketten möglich ist.

 

Komplett neu gezeichnet wurde die abgasbeheizte Gesteinsmulde mit flachem Boden: Für ein besseres Zusammenspiel mit den in kleineren bis mittleren Steinbrüchen oft typischen Radladern wurde die Standardmulde verlängert und erhielt eine gerade Stirnwand, was dank längerer Muldenoberkante und besserem Füllverhalten jetzt auch die zügige Beladung mit breiten 3,5- bis 6-m³-Felsschaufeln ermöglicht (Überladehöhe: 3485 mm). Dabei blieben sowohl die max. Kipphöhe (6485 mm bei 55°) als auch die große Bodenfreiheit der Schurre (890 mm) nahezu unverändert. Damit lässt sich der knickgelenkte 41-t-Zweiachser deutlich einfacher in bestehende Infrastrukturen (z. B. Brecher-Einhausungen) einpassen als vergleichbare 6x6-Knicklenker mit langer Erdbau-Mulde, bietet jedoch deren Vorteile gegenüber konventionellen Starrkippern mit tiefer Schurre beim schnellen Entladen in jedem Terrain. Alternativ zur 4265 mm breiten 25-m³-Standardmulde (mit Heckklappe: 26 m³/4639 mm) ist optional jetzt auch eine schmalere Version gleichen Inhalts erhältlich, mit der die Fahrzeugbreite trotz Heckklappe unter 4,0 m bleibt. Der etwas längere „Narrow“-Muldenkörper mit erhöhter Muldenkante (3671 mm) optimiert dabei nochmals die Ladespiele mit schweren Radladern.

 

Topaktuelle Technik aus der Großserie

Der Bell B45E 4x4 besitzt den identischen Vorderwagen des 6x6-Schwestermodells B45E. Damit profitieren die Betreiber bei Antrieb, Kraftübertragung und intelligenter Fahrzeugsteuerung von der ständig weiterentwickelten 6x6-Knicklenker-Großserientechnik von Bell Equipment. Unter der Haube arbeitet der 390 kW starke Reihensechszylinder OM471LA von Mercedes-Benz in MTU-Offroadversion. Die Abgasreinigung nach EU-Stufe V übernimmt ein wartungsarmes System aus kontrollierter Abgasrückführung (EGR), SCR-Technologie und Dieselpartikelfilter. Gemeinsam mit der „selbstlernenden“ Allison-Siebengang-Automatik 4700 ORS gewährleistet der drehmoment-optimierte Motor (2460 NM bei 1300 U/min) eine hohe Kraftstoff-Effizienz, die sich in niedrigen Verbrauchswerten niederschlägt. Wie bei den übrigen aktuellen Bell-Großdumpern übernehmen Ölbadlamellen-Bremsen an beiden Achsen die Verzögerung – in Kombination mit der Jacobs-Motorbremse auch als mehrstufig programmierbare, vollautomatische Dauerbremse.

 

Der Arbeitsplatz in der großräumigen Bell-Standardkabine des B45E 4x4 bietet gute Übersicht, hohen Komfort und ein vollständiges Serien-Paket an fahrerbezogenen Assistenzsystemen. Dazu zählen beispielsweise Berganfahrhilfen bzw. Rückroll-Sperren sowie Lade- und Kipp-Routinen, die gleichermaßen für Produktivität und Sicherheit sorgen. Alle elektronischen Helfer und Status-Anzeigen basieren auf Echtzeit-Messdaten der vernetzten Fahrzeug-Sensorik (On-Board-Waage, Neigungs- und Rollsensoren, etc.), die über praxisgerechte Auswertungen der satellitengestützte Bell-Maschinenüberwachung Fleetm@tic auch zur Leistungsdokumentation bzw. Wartungsoptimierung abgerufen werden können.

 

Neben der Präsentation weiterer Modelle – darunter der Bell B30E „Narrow“, eine besonders wirtschaftliche Lösung im schweren Erdbau mit deutscher Straßenzulassung – informiert Bell Equipment in München auch über die modellübergreifende Weiterentwicklung seiner aktuellen E-Serie. Neben weiteren Vereinfachungen im Betrieb durch neue Bedienfunktionen zählen dazu auch neue Features in der Bell-eigenen Flotten­software Fleetm@tic. Kundendienst-Spezialisten aus allen globalen Bell-Vertriebsregionen informieren darüber hinaus über die weiter ausgebauten Servicepakete für alle Branchen und Märkte.

 

Stand C6.303

www.bellequipment.com

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