Mit Leichtigkeit mehr bewegen

Spezialmulde für den Steinbruchbetrieb

Röhrig Granit ist ein traditionsreiches Unternehmen mit 90 Mitarbeitern, das sich auf die Gewinnung und Veredelung von Natursteinen und Mineralstoffen spezialisiert hat. Es betreibt zwei Steinbrüche bei Heppenheim, in denen der feldspatreiche Grano-Diorit gewonnen wird – ein 325 Mio. Jahre altes Material, das sich durch seine homogene Zusammensetzung und kristalline Struktur auszeichnet. Ein weiterer Steinbruch im Odenwald liefert Gneis, der aufgrund seiner roten Färbung bei Abnehmern besonders gefragt ist. Neben den klassischen Einsatzgebieten wird das gewonnene Material für unterschiedlichste Industrieanwendungen im eigenen Mineralstoffwerk veredelt.

 

Für zahlreiche Geschäftsfelder breit aufgestellt

„Mein Vater hat bereits in den 1960er Jahren entschieden, nicht nur die Naturwerksteine, sondern auch Splitte und Sande für andere Anwendungen zu produzieren. Mit seinem Weitblick wurde der Grundstein gelegt, rechtzeitig neue Wege zu gehen und sich auf zukünftige Entwicklungen einzustellen“, so Marco Röhrig, Geschäftsführer in der fünften Generation.

 

Röhrig Granit ist mit seinen Mineralstoffen in unterschiedlichsten Industrien und in der Spezialfüllstoffproduktion vertreten. Das Unternehmen liefert maßgeschneiderte Zuschlagstoffe, die u. a. in der Bauchemie, Betonindustrie und im Straßenbau Verwendung finden. Die Produkte werden besonders für ihre Polierresistenz und Helligkeit geschätzt. „Im Städtebau wird der Aspekt der Helligkeit immer wichtiger“, erklärt Marco Röhrig. „Außerdem tragen unsere Produkte zur Temperaturregulierung bei und erhöhen die Langlebigkeit der Oberflächen.“

 

Neben dem klassischen Straßenbau kommen die Mineralstoffe auch in der Farben-, Lack- und Putzindustrie sowie in der Keramik- und Glasproduktion zum Einsatz. Sie finden Anwendung im Innenausbau, etwa in Dekoroberflächen oder im Interior Design von Fahrzeugen, wobei ihre Optik und Haltbarkeit eine zentrale Rolle spielen.

 

Reduziert Diesel und Dezibel

Im Steinbruchbetrieb von Röhrig Granit am Standort Heppenheim Sonderbach gehört die Sprengung von Hartgestein zum Alltag. Nach der ersten Vorzerkleinerung mit einer 6-Tonnen-Fallkugel erfolgt die Aufgabe über einen Hochlöffelbagger auf einen bereitstehenden SKW.

 

Der Transport des gesprengten Gesteins ist ein entscheidender Faktor für die Effizienz und Kostenstruktur im Betrieb. Da sich die Frachtmengen enorm kumulieren, plante der Betrieb vor etwa zwei Jahren die Anschaffung eines neuen Spezialkippers, um den gestiegenen Anforderungen an Ladevolumen und Transportgewichten gerecht zu werden. Im Einklang mit der nachhaltigen Unternehmensstrategie und der EMAS-Zertifizierung, die Röhrig Granit als Vorreiter in Umwelt- und Qualitätsmanagement auszeichnet, stand das Vorhaben auch im Zeichen der Ressourcenschonung und Effizienzsteigerung. Die Voraussetzungen erwiesen sich als günstig, dabei auf ein fortschrittlicheres Muldensystem zu setzen. Energieeinsparungen sowie eine deutliche Lärmreduktion sollten von vornherein mit in die Investition einfließen.

 

Vor diesem Hintergrund und zugunsten einer gesteigerten Transporteffizienz hat sich Röhrig Granit für einen Metso Truck Body entschieden. Es handelt sich dabei um eine speziell entwickelte LKW-Aufbaulösung, die für den Einsatz im Bergbau und in Steinbrüchen optimiert wurde. Sie kombiniert die Vorteile von hochfestem Baustahl und Gummi, um eine langlebige, leichte und gleichzeitig robuste Konstruktion zu bieten. Der Truck Body ist um bis zu 30 % leichter als herkömmliche Stahlaufbauten und ermöglicht dadurch eine höhere Nutzlast pro Fahrt. Die etwas über 10 cm starke Gummiauskleidung reduziert nicht nur den Lärm bei der Entladung, sondern sorgt auch für eine spürbare Erschütterungsdämpfung, das der Ergonomie für die Fahrer auf Anhieb zugutekommt. Zudem senkt das geringere Gewicht den Kraftstoffverbrauch, was unmittelbar zu einer ablesbaren Kosten­ersparnis führt.

 

Gewicht reduzieren, Nutzlast erhöhen

Mit einem um 6 t geringeren Eigengewicht gegenüber herkömmlichen Stahlmulden ermöglicht der Truck Body eine Erhöhung der Nutzlast um 5 t pro Fuhre. Für Röhrig Granit lagen die Vorteile auf der Hand und ließen sich unmittelbar an der Kostenentwicklung ablesen: „Durch die neue Truck Body-Lösung von Metso sparen wir rund 5 l Kraftstoff pro Stunde. Bei etwa 2000 Betriebsstunden im Jahr führt das zu einer Ersparnis von rund 8000 l. Diese Einsparung ist über die Jahre hinweg enorm und galt als entscheidender Faktor für unsere Investitionsentscheidung“, erklärt Marco Röhrig. Auch die Belastung der Fahrer wurde durch die neue Technik verringert. Röhrig erläutert: „Mithilfe der Spezialgummierung kommen wir auf eine Lärmreduzierung von etwa 10 Dezibel. Ein hör- und spürbarer Vorteil beim Entladen des Materials in den Aufgabebunker der ersten Brechstufe. Außerdem haben die Fahrer einen besseren Überblick über die Mulde und deren Aufladung.“

 

Scans zur verbesserten Aufgabe

Silvio Spiegel, technischer Vertriebsmitarbeiter bei Metso, erklärt zur Bauweise: „Die Stahlkonstruktion des Metso Truck Body wurde so angepasst, dass sie gleichzeitig leicht und stabil ausgeführt ist, um anschließend eine 10 % höhere Nutzlast transportieren zu können. Um dies zu überprüfen, führen wir als Hersteller regelmäßig Loadscans im Zuge des Transportes beim Kunden durch. Dabei erkennen wir auch Optimierungsmaßnahmen zur Beladung, die wir gemeinsam mit den Kunden besprechen. Der Frage: ‚Werden die Ladungen wirtschaftlich und effektiv zum Aufgabebunker transportiert?‘ gehen wir somit gewissenhaft nach.“ Auf diese Weise wird nicht nur das Transportvolumen optimal genutzt, sondern auch jede einzelne Fahrt.

 

Ein weiterer Vorteil des Metso Truck Body: Die flache Muldenkonstruktion sorgt für eine geringere Ladehöhe. Dies führt zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch beim Beladen mit dem Bagger, da der Ausleger dadurch kürzere Bewegungen verrichtet. Die Ergebnisse des Metso Truck Body zeigen sich im harten Alltag des Steinbruchs: Das Fahrzeug operiert lärmreduziert und erlaubt eine nachhaltigere und effizientere Nutzung der Ressourcen. Nach zweijährigem Einsatz ist an der Mulde bzw. der Gummiauskleidung noch kein nennenswerter Verschleiß erkennbar.

www.metso.com

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