Schüttflix auf dem Weg zur Marktplattform
Schüttflix ist die erste Plattform für die Lieferung und den Transport von Schüttgütern. Auch die Entsorgung digital abzuwickeln, ist geplant. Mehr als 7000 Spediteure und Lieferanten sind bereits an Bord und ermöglichen es den Schüttflix Kunden, deutschlandweit digital zu bestellen.
Als Christian Hülsewig und Thomas Hagedorn im Sommer 2018 die Plattform Schüttflix gründeten, hatten sie ein Ziel vor Augen: den Handel mit Schüttgütern endlich einfach machen. Gesagt, getan: Immer im Austausch mit Tiefbauern, GaLa-Bauern und Spediteuren entwickelte das Startup seine App, die auch auf dem Desktop-PC nutzbar ist.
Die einst für kleinere GaLa- und Tiefbauer entwickelte App überzeugt mittlerweile auch Großkunden wie die STRABAG. Denn die Probleme der Branche sind überall die gleichen und die Argumente überzeugen, egal ob klein oder groß:
1. Anbieter und Preise schnell vergleichen
Wer bisher Schüttgüter bestellen wollte, brauchte Zeit. Es dauert lange, Anbieter und ihre Angebote zu vergleichen, besonders in fremden Regionen. Die Schüttflix App liefert nun den Anbietervergleich in Sekunden.
2. Schüttgüter wann und wo man sie braucht
Falsch abgekippte Lieferungen kosten Zeit und Nerven. Um dies zu vermeiden, können die Schüttflix Kunden bei jeder Bestellung mithilfe von Fotos und einer Markierung im Satellitenbild den genauen Abladeort bestimmen. Den Lieferzeitpunkt wählen sie nach ihren Wünschen aus – auf Wunsch liefert Schüttflix innerhalb von vier Stunden.
3. Papierkram reduzieren
Jeder Transport war mit diversen Zetteln verbunden: Lieferschein, Durchschlag, Rechnung, etc. Diese zu unterschreiben, zu sammeln und zu sortieren kostet Zeit. Deshalb sind bei Schüttflix alle Dokumente digital.
4. Einfache Projektübersicht
Wer mehrere Bauvorhaben gleichzeitig betreut, musste ein ausgeklügeltes System finden, um den Überblick über alle Bestellungen, Transporte und Kontingente zu behalten. Schüttflix liefert nun den Echtzeit-Überblick in der App oder am Computer.
So funktioniert die Schüttgutbestellung mit Schüttflix
Kern des Ganzen sind mittlerweile drei Bestelltypen: Die Schüttgutbestellung, der Speditionsauftrag und die Projektbestellung.
Mit der Schüttgutbestellung können Kunden deutschlandweit mit wenigen Klicks alle Schüttgüter bestellen. Hierfür geben sie lediglich an, wo das Bauvorhaben ist und welches Material sie benötigen. Die App berechnet die fünf günstigsten Anbieter im Umkreis. Die Bestellung ist mit wenigen Klicks aufgegeben und der Lieferant wird benachrichtigt. Im Anschluss landen alle Transporte, die zur Bestellung gehören, in der Schüttflix Transportbörse. Hier können die Spediteure im Umkreis sich die Touren ziehen und über die App prozessieren. Der Kunde wird dabei immer auf dem Laufenden gehalten und kann die Lieferung sogar per Live-Tracking verfolgen.
Möchten Kunden lediglich einen Materialtransport bestellen, also zum Beispiel Boden von einer Baustelle zum eigenen Platz fahren lassen, können sie ähnlich einfach einen Speditionsauftrag in der Schüttflix App platzieren.
Für alles, was zehn Sattel übersteigt, gibt es das Projektgeschäft mit festen Kontingenten, die flexibel in der App abrufbar sind. Auch die Lieferanten und Spediteure haben dadurch einen Echtzeit-Projektüberblick.
So funktioniert’s für Lieferanten und Spediteure
Im Fokus der Plattform steht das Netzwerk, also die Lieferanten und Spediteure. Erstere können ihre Materialien mitsamt der Preise ganz einfach am Computer einpflegen, die Spediteure pflegen ebenso simpel ihre Fahrzeuge und Fahrer.
Ist ein Schüttflix Transport in Anfahrt, sieht der Lieferant an seinem Desktop oder in der App direkt das Kennzeichen und wie viel von welchem Material beladen werden soll. Die Gutschrift erhält er am nächsten Tag, alle Dokumente kommen als pdf-Datei. Gleiches gilt für den Spediteur.
Bald auch Entsorgung über Schüttflix
Das Partnernetzwerk soll nun auch um Entsorgungsanlagen erweitert werden. Hierfür hat das Unternehmen erstmalig einen digitalen Erfassungsprozess für Betreiber von Entsorgungsanlagen wie Deponien und Kippstellen entwickelt.
Erster digitaler Abfallkatalog
Auf der Plattform können diese nun ihre Genehmigung für abfallwirtschaftliche Tätigkeiten hochladen und dann Standorte, Abfälle und Preise hinterlegen. Hierbei ist Schüttflix auf alle relevanten Spezifikationen der Branche eingegangen. Entsorger können genauestens angeben, welche Abfälle sie mit welcher Belastung in welcher Menge amTag annehmen können. So bekommen sie nur Anfragen angezeigt, die für sie relevant sind. Die Preise können sie für jede Belastungsklasse einzeln festlegen. Der Schüttflix Abfallkatalog entspricht dabei der Abfallverzeichnis-Verordnung.
Ziel ist es, Entsorgungsanfragen von Kunden künftig mithilfe der Datenbank deutschlandweit schnell und einfach zu beantworten. Entsorgungsunternehmen können Anfragen so deutlich schneller und mit deutlich weniger Aufwand bearbeiten.
“Der Entsorgungsmarkt ist hochkomplex. Mit unserer App bieten wir nun auch Betreibern von Entsorgungsanlagen und den Bauunternehmen eine einfache, digitale Lösung zur Abfallentsorgung an. Vollständig papierfreie und standardisierte Prozesse sparen Zeit und Geld und steigern sowohl Qualität als auch Effizienz“, erklärt Frank Kramer, Leiter Entsorgungsmanagement bei Schüttflix.
Die Schüttflix Vision
Wie bereits ausführlich beschrieben, hilft die Digitalisierung von Prozessen und die Vernetzung der Marktteilnehmer dabei, wesentlich effizienter zu arbeiten. Doch langfristig gesehen, geht das Potenzial sogar noch darüber hinaus:
1. Leerfahrten vermeiden
Spediteure finden schon heute bei Schüttflix passende Rücktouren und Kunden den nähesten Lieferanten zu ihrem Bauprojekt. In Zukunft soll die Belieferung der Baustelle und der Abtransport von mineralischen Abfällen ebenfalls synchronisiert werden, um noch mehr Leerfahrten und überflüssige Transportkilometer zu sparen.
2. Kreislaufwirtschaft optimieren
In Zukunft soll es möglich sein, Angebote und Nachfragen frühzeitig zusammenzubringen, um Zwischenlagerungen zu vermeiden.
3. Wälder schützen
Pro Transport entstehen mindestens zwei Zettel, die mit digitalen Lieferscheinen und Rechnungen vermieden werden können. Das Startup arbeitet daran, diese digitalen Dokumente zum Standard zu machen.