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härteste Bedingungen im Bergbau
Zwischen zwei Erzbergen jenseits des Polarkreises und circa 15 Zugstunden von Stockholm entfernt liegt Kiruna. Sie ist die nördlichste Stadt Schwedens und entstand als Siedlung für das gleichnamige Bergwerk. Hier in der größten unterirdischen Eisenerzgrube der Welt fördert die staatliche Minengesellschaft LKAB, Luossavaara-Kiirunavaara Aktiebolag, seit rund 120 Jahren jährlich etwa 27 Mio. t des begehrten Rohstoffs. Davon könnte man pro Tag sechs Eiffeltürme bauen, rechnete The Guardian einmal aus1. Und wer in Europa Eisenerz verwendet, setzt meistens auf den hochwertigen Kiruna-Magnetit mit 60-70 % Eisengehalt. LKAB exportiert das Material aber auch in Märkte rund um den Globus. Aus dem Roherz aus Kiruna werden 15 Mio. t Fertigprodukte hergestellt, wobei der größte Teil als Pellets versendet wird. Für den Transport zu den Häfen Luleå und Narvik in Norwegen dient die schwedische Erzbahn. Am Verladebahnhof kippen die Züge ihr Gut ab, wo Förderbänder es entweder auf die Halde oder direkt auf die Schiffe transportieren.
Dafür, dass das Erz zuverlässig aus bis zu 1365 m Tiefe an seinen Bestimmungsort gelangt, sorgen in Kiruna Förderbänder von ContiTech. Auch in Narvik sowie am drittgrößten Standort der LKAB, dem Tagebau Gruvberget im Erzfeld Svappavaara, setzt das Unternehmen auf die Technologie von ContiTech. Fördergurte ergänzen in einem komplexen Betrieb wie einem Bergwerk Schlüsselanlagen wie Mühlen, Öfen oder Pelletieranlagen. Wie Blutadern im menschlichen Körper halten sie den gesamten Prozess im Bergbau am Laufen. Alles, was zügig und kontinuierlich transportiert werden muss, übernehmen Fördergurte. Unter rauen Arbeitsbedingungen meistern sie enorme Höhenunterschiede und große Distanzen.
In Kiruna sind das bei etwa 350 einzelnen Förderanlagen 21 km Transportband. Das entspricht der Strecke eines Halbmarathons – allerdings rund um die Uhr. Und das ist nicht die einzige sportliche Höchstleistung. Jährlich transportieren die Gurte 90 Mio. t Material. Sollte ein Band aufgrund einer Beschädigung ausfallen, kann es zu einem längeren Stillstand der Anlage kommen. Wenn deshalb die gesamte Produktionskette zusammenbricht, kann das für Betreiber enorme Umsatzverluste bedeuten.
Win-win-Situation für alle Vertragspartner
Abhilfe schafft hier ein besonderer Servicevertrag, den LKAB und der Serviceanbieter Vertech AB in enger Zusammenarbeit mit ContiTech abgeschlossen haben. Dieser garantiert, dass alle Förderbänder vor Ort ständig funktionsbereit sind. Dafür sind Experten Tag und Nacht an sieben Tagen in der Woche vor Ort und beheben entstandene Schäden schnellstmöglich. „Unsere Fördergurte sind besonders hart im Nehmen, trotzdem kommt es natürlich vor, dass ein defektes Gurtstück ausgetauscht werden muss. Deshalb halten wir entsprechenden Ersatz in Kiruna auf Lager. Jeder Gurttyp ist in erforderlichen Längen, Breiten, Qualitäten und Stärkeklassen vorhanden. Die längsten Teilstücke kommen hier auf 600 m. Wenn wir den Gurt erst produzieren und dann in den hohen Norden versenden müssten, würden Wochen vergehen“, erzählt Danie+
l Grimes von ContiTech. Vertech stellt die Monteure bereit, ContiTech die Ersatzgurte und LKAB zahlt nach Öre, also dem hundertsten Teil der Währung Krone, pro transportierter Tonne. Am Jahresende wird abgerechnet. Die drei Vertragsparteien teilen dann sowohl die Gewinne als auch die Verluste. Von dem Servicevertrag profitieren demnach alle Seiten und ein Anreiz für den ausfallfreien Betrieb zu sorgen, ist geschaffen.
Vertrauensvolle Zusammenarbeit
ContiTech gab den Anstoß für diesen außergewöhnlichen Servicevertrag. Voraussetzung hierfür ist eine äußerst vertrauensvolle, transparente sowie enge Zusammenarbeit aller Beteiligten. Seit Anfang der 1990er Jahre kommen ContiTech-Fördergurte bereits in den Werken von LKAB zum Einsatz. 2001 wurde bereits der erste Servicevertrag geschlossen und das hat sich bis heute absolut bewährt.
Für LKAB bietet der Vertrag weitere Vorteile, denn das Unternehmen erhält einen wesentlich besseren Überblick über die Kosten. Zu Vertragsbeginn wurde ein Budget erstellt. Kalkuliert wurden der Wert der Gurte, die Installationskosten, die Arbeitskosten vor Ort sowie die Kosten für die Lagerhaltung. Auch die theoretisch durchschnittliche Lebensdauer der Gurte spielt eine Rolle in der Rechnung. Kommt es frühzeitig zu einem Gurtausfall, ist absolute Transparenz gefragt. Ist der Gurt einfach frühzeitig abgenutzt oder waren die Pellets zu heiß und nicht richtig abgekühlt? In solchen Fällen einer Havarie setzen die Vertragspartner alles daran, den Ursachen auf den Grund zu gehen. Gibt es Verbesserungspotenzial bei der Instandhaltung oder basiert der Schaden am Gurt auf üblichen Belastungen des laufenden Betriebes? Natürlich kommt es hier auch mal zu Diskussionen. Bisher konnten sich die Vertragsparteien aber immer einigen. Dazu gehören Kompromissbereitschaft, Vertrauen und der Wille, Lösungen zu finden. Am Ende des Tages verfolgen alle ein Ziel: den reibungslosen Gurtlauf. Der ist für die Wirtschaftlichkeit absolut entscheidend. Außerdem wird genauestens Buch geführt. Einmal im Halbjahr gehen LKAB, ContiTech und Vertech alle Daten durch und prüfen die Performance. Wo stehen wir? An welchen Stellen können wir uns durch Ausbildungsangebote der Monteure noch verbessern? Wie steht es um die Arbeitssicherheit und den Umweltschutz? Diese und viele weitere Aspekte besprechen die Vertragsparteien im Team.
Brandsicherheit: ein Muss unter Tage
ContiTech liefert die Gurte in selbstverlöschender Qualität. Ein absolutes Muss unter Tage, denn Grubenbrände stellen seit jeher eine der größten Bedrohungen für Bergleute dar. Brennende Fördergurte könnten ein Feuer mit verheerenden Folgen weiterleiten. Nicht so in Kiruna: Bei einem Brand widerstehen die Gurte von ContiTech dem Feuer, sodass sich die Flammen nicht über die gesamte Förderlänge ausbreiten können.
Mit kompetenter Beratung, Rund-um-die-Uhr-Unterstützung für den Ernstfall und einem umfassenden Serviceangebot, das jeden Sonder- und Spezialfall abdeckt, erfüllt ContiTech Ansprüche an höchste Qualität, Sicherheit und Flexibilität. Immer geht es um den maximalen Nutzen für den Kunden.