Schutz vor extremen Wetterbedingungen
In der gesamten nördlichen Hemisphäre sinken die Temperaturen, und da sorgen die Tipps von Terex Trucks dafür, dass Lkws in diesem Winter der Kälte problemlos standhalten (Bild 1). Der Winter ist die Zeit des Jahres, in der das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine auf die äußerste Probe gestellt wird. Von Kälteschäden bis zu Ermüdungsbrüchen – der Betrieb bei extrem niedrigen Temperaturen, wenn Stillstandzeiten keine Option sind, ist stets eine Herausforderung. Um hier zu helfen, hat John Hunter (Bild 2), regionaler Kundendienst-Manager von Terex Trucks mit langjähriger Erfahrung bei Temperaturen von minus 30° C im sibirischen Winter, einige wichtige Verhaltensweisen für den sicheren Betrieb zusammengestellt, mit denen bei schneidender Kälte Schäden an Off-Highway-Schleppern verhindert werden können.
Risiken reduzieren
Um Maschinenausfälle oder teure Reparaturen zu vermeiden, darf das Bedienpersonal Luftfilterung, Treibstoff und Schmierung nicht vernachlässigen. Hunter erläutert: „Es ist wichtig, beim Treibstoff täglich den Bodensatz abzulassen, denn der ist einer der Hauptursachen für Ausfälle des Einspritzsystems. Neben der Reinigung des Treibstofftanks und der Sicherstellung seiner korrekten Funktionsweise müssen die Tanks voll sein, um die Feuchtigkeitskondensation zu reduzieren. Es hat sich auch bewährt, einen Ersatzfilter zur Hand zu haben.“ Da Dieseltreibstoff dazu neigt, bei kaltem Wetter zu gelieren oder zu paraffinieren, empfiehlt Hunter auch, nur arktische Öle zu verwenden, die den API-Spezifikationen entsprechen, Treibstoff mit maximaler Trübung und Punkten von 6° C sowie Winterschutz-Sets, mit denen Leerlauf der Vergangenheit angehört.
Terex Trucks hat für seine Starrrahmenkipper zwei Schutz-Kits für extrem kalte Temperaturen auf den Markt gebracht. Das erste der beiden Kits von Webasto, Winter-Kit genannt, schützt Lkws, die für längere Zeiträume in Gebieten arbeiten, in denen die Temperaturen auf -25° C fallen. Das zweite, Arctic-Kit genannt, ermöglicht den sicheren Betrieb bei Gefriertemperaturen von bis zu -40° C. Dank der auf einem Lkw montierten Thermoheizung werden der nicht produktive Kraftstoffverbrauch, der Motorverschleiß und verlängerte Stillstandzeiten erheblich reduziert und die Betriebskosten mit dem Eispickel gestoppt. Die neue Technologie nutzt ein umweltfreundliches Start-Stopp-System, das nur eine sehr geringe Menge an Diesel verbraucht. Die Thermoheizung schaltet sich an, sobald der Motor abgeschaltet wird. Sie zieht dann das Kühlmittel vom Motor ab und zirkuliert um die kritischen Bauteile. Die motorunabhängige Heizung ist in der Lage, die lebenswichtigen Teile der Maschine für Stunden, nachdem der Motor abgeschaltet wurde, auf einer vorbestimmten Temperatur zu halten, was einen unkomplizierten Neustart selbst nach längerer Kältebelastung sicherstellt.
Kühl und aufgeladen
Hunter empfiehlt auch, Kühlsysteme wöchentlich zu inspizieren, insbesondere Kühlmittelbehälter und -schläuche. Den Winter über sollte man das Kühlmittel im Auge behalten, denn es hat viel mehr Aufgaben als nur zu verhindern, dass das Kühlsystem einfriert – es erhöht auch die Siedetemperatur, begrenzt die Kavitation, verhindert Korrosion und schmiert die Wellendichtungen. Hunter ergänzt: „Sorgen Sie dafür, dass das Kühlsystem richtig vor den klimatischen Bedingungen geschützt ist, und dass das Kühlmittel im Kühler bis zum Deckel aufgefüllt ist. Auch bei extremen klimatischen Bedingungen sollte das Verhältnis von Ethylenglykol-Frostschutzmittel zu Wasser 60 zu 40 betragen, um die Möglichkeit zu verhindern, dass das Wasser gefriert und Spannung im Motor verursacht.“
Es ist ausgesprochen wichtig, dafür zu sorgen, dass die Batterien den ganzen Winter hindurch richtig aufgeladen sind, wenn die Maschinen zur Arbeit eingesetzt werden, denn der Versuch, eine gefrorene Batterie aufzuladen, führt oftmals zu deren Explosion. Deshalb sollte die Wartung der Batterie im Herbst beginnen. Das Bedienpersonal muss dafür sorgen, dass der Elektrolyt bis zur angezeigten Höhe aufgefüllt wird und über die Platten fließt. Ein weiterer wichtiger Schritt, um eine gleichbleibende Stromversorgung von den Batterien zur Maschine zu erleichtern, ist das Entfernen von Bauschutt und Rost von der Oberseite der Batterie. Wenn sie planen, Lkws über die Wintersaison einzulagern, rät Hunter: „Bewahren Sie die Batterien bei sehr kalten oder heißen Klimabedingungen an Orten auf, wo sie vor Temperaturextremen geschützt sind. Beschichten Sie die Batterieklemmen und Kabelenden mit säurebeständiger Vaseline.“
Ein schmaler Grad
Den Winter über sollte der Luftdruck der Reifen mindestens einmal alle zwei Wochen kontrolliert werden (Bild 3). Um den Verschleiß zu minimieren, sollten Bauschutt, Fett oder Öl von den Reifen entfernt und diese regelmäßig auf Rissbildung und Ausbrüche kontrolliert werden. Weiter empfiehlt Hunter: „Wird eine längere Lagerung erwartet, sollten die Lkw aufgebockt werden, so dass das Gewicht nicht vollständig auf den Reifen lastet. Idealerweise sollten die Maschinen überdacht gelagert werden; andernfalls müssen die Reifen mit einer undurchsichtigen, wasserfesten Abdeckung vor den Elementen geschützt werden.“
Schließlich sollte auch das Bedienpersonal angemessen darauf vorbereitet sein, unter extremen Bedingungen zu arbeiten. Hunter sagt: „Tragen Sie so viele Kleidungsschichten wie möglich, die bequemes Bewegen zulassen. Eine einzige dicke Kleidungsschicht kann den Körper nicht so effektiv vor Kälte schützen, wie das mehrere Schichten können. Außerdem ist es wichtig, Kopf, Ohren, Nase, Hände und Füße zu schützen. Mehr als 40 % der Körperwärme kann über den Kopf verloren gehen, wenn er unbedeckt ist. Genauso wichtig ist es, sich der Krankheiten bewusst zu sein, die entstehen können, wenn man dem kalten Wetter ausgesetzt ist – wie z.B. Kältestress, Erfrierungen und Unterkühlungen.“
Hunter betont, dass die erste Kleidungsschicht aus synthetischem Stoff und nicht aus Baumwolle bestehen sollte – synthetische Materialien leiten den Schweiß vom Körper ab, während Baumwolle ihn absorbiert. Die zweite Schicht sollte vorzugsweise Wolle sein, die dritte wasserdicht mit guter Daunenisolierung. Das Schuhwerk muss wasserfest und isoliert sein. Das Bedienpersonal kann sich die Kälte auch durch das häufige Trinken warmer Flüssigkeiten, wie entkoffeinierten Kaffee, Tee, heiße Schokolade oder Brühe, vom Leib halten. „Vermeiden Sie Koffein beim Arbeiten in der Kälte, denn es behindert die wärmeproduzierenden Mechanismen des Körpers und verursacht ein Fallen der Kerntemperatur des Körpers“, schließt Hunter.