Sandmanufaktur aus Franken

Pleinfelder Quarzsand konzentriert sich auf die Veredelung des Naturprodukts

E‌r ist erosionsbeständig und bietet Frost Paroli – Quarzsand. Solche Eigenschaften machen den Rohstoff vielseitig verwendbar. Dementsprechend breit aufgestellt ist die Pleinfelder Quarzsand GmbH & Co. KG, die daraus das Material gewinnt, das die Basis bildet für zwei zentrale Abnehmer, die Bauindustrie und Bauchemie. Damit aus Quarzsand aber auch Reit-, Golf-, Fußball- und Beachvolleyballplätze entstehen können, ist die Veredelung des Naturprodukts der entscheidende Schlüssel in der Produktion, die vor den Toren Nürnbergs erfolgt.

Während Sand im Abbaugebiet von Georgensgmünd im Trockenabbau gewonnen wird, setzt das Unternehmen in Pyras bei Hilpoltstein auf den kombinierten Trocken- und Nassabbau, den dort ein Saugbagger übernimmt. Im Rohstoffabbau, in der Aufbereitung sowie in der Beschickung der Produktionsanlagen, in der Rückverladung und in der Wiederauffüllung sowie Rekultivierung sind weitere Baumaschinen gefordert, wie ein Cat Kettenbagger 336 GC, ein Cat Kettendozer D4, die Cat Radlader 938M und 938K, 950M sowie 907H und eine Cat Stampffußwalze CP56B.

„Baumaschinen spielen eine zentrale Rolle, aber nicht die einzige. Der nachgelagerte Service ist nicht weniger entscheidend für einen wirtschaftlichen Erfolg. Wir setzen hier daher auf das Paket Zeppelin und Caterpillar und die Niederlassung Erlangen. Das funktioniert gut“, bewertet Geschäftsführer Peter Berschneider die Zusammenarbeit. Gemeinsam mit Stefan und Thomas Hueber leitet er das Unternehmen. Hinter dem Rohstoffproduzenten stehen die Firmen Feil und Hueber, die sich zu dem Betrieb Pleinfelder Quarzsand zusammengeschlossen haben. 20 Mitarbeiter sind mit der Rohstoffgewinnung und -veredelung beschäftigt.

„Die große Kunst ist die Rohsandaufgabe, die homogen ausfallen muss, damit die Qualität stets auf unserem konstant hohen Niveau bleibt“, führt Peter Berschneider aus. Eine weitere Anforderung: die richtige Dosierung, dass die gewünschte Mischung den Anforderungen der Kunden entspricht. Produziert wird just in time – je nach Auftrag. „Kunden können uns Vorgaben machen, welche Substratmischung sie haben wollen“, fügt er hinzu. Das gilt etwa für den Sand, wie er für Beachvolleyball-Turniere eingesetzt wird – hier besteht seit Jahren ein enger Austausch mit dem Bayerischen Volleyball-Verband. Für die professionelle Anwendung wird der Quarzsand mehrfach gewaschen und hydroklassiert. Der so veredelte Quarzsand ist trittsicher, aufgrund seiner gerundeten Kanten schonend für die Füße und schnell entwässernd.

Das Beispiel zeigt, dass Sand nicht gleich Sand ist, auch wenn er in rauen Mengen rund um den Globus vorhanden ist. Die gewonnenen Rohsande bekommen erst durch die Verarbeitung ihre positiven Eigenschaften. Haupteinsatzgebiet der Produkte ist die Bauchemie und Bauindustrie, denn der Quarzsand dient als Basis für Fliesenkleber oder zur Pflastersteinfertigung. Verwendung findet er beim Hausbau als Mauer- und Putzsand, aber auch als Estrich. Dachsteinhersteller greifen ebenfalls auf den Sand zurück. Weitere Abnehmer der Sande sind außerdem Glasfabriken, die den Sand zu Mehrwegflaschen verarbeiten, aber auch Gießereien zählen zu den Kunden.

Das Unternehmen beliefert das gesamte Bundesgebiet sowie das angrenzende Ausland, ob mit Kleinmengen oder für Großaufträge. Verschiedene Formen der Verpackung werden angeboten, ob im Silo, in Bigbags abgepackt oder als lose Ware. „Während der Corona-Krise haben wir Sand auch als Sackware über Amazon verschickt. Als sogar im Lockdown Baumärkte geschlossen waren, hat sich das zu einem echten Renner entwickelt, sodass wir das auch weiter beibehalten wollen“, erklärt der Geschäftsführer.

Regelmäßig wird der feine Quarzsand auf seine Qualität hin vom eigenen und einem externen Labor kontrolliert und geprüft, wie hoch der Eisenanteil ist oder ob er Schluff enthält. Letzteres sind Bodenpartikel, die feiner als Sand, aber gröber als Lehm sind. Diese werden rausgewaschen und dann wieder eingebaut. „Wir produzieren hier Sand für die Industrie, und das auf den zehntel Millimeter genau“, beschreibt Reinhold Sillinger, der technische Betriebsleiter, die Bedingungen.

Immer wieder die Produktion an den Stand der Technik anzupassen und weiterzuentwickeln, hat etwa in Georgens­gmünd dazu geführt, eine Powerscreen Siebanlage einzusetzen und eine 650 m lange Bandanlage zu installieren. So wurde der Maschineneinsatz angepasst – Dumper sind somit hinfällig geworden. „Wir können uns so Transporte und folglich Sprit sparen, was wiederum ein nachhaltiger Beitrag für die Umwelt und CO2-Einsparungen ist. Wir haben ausgerechnet, dass sich die Bandanlage in fünf Jahren amortisiert“, so Peter Berschneider.

Weitere Energiekosten sollten durch eine Fotovoltaikanlage eingespart werden, doch so eine Anlage wäre nicht vollumfänglich nutzbar, weil sich durch den Sandabbau auftretende feine Partikel auf die Solarpanele absetzen und so deren Effizienz beeinträchtigen. Daher setzt man einen anderen Hebel an: Der Maschinenpark wird immer wieder modernisiert. In Pyras beispielsweise werden ein Cat Radlader 972M XE und ein Cat 966M XE mit stufenlosem, leistungsverzweigtem Getriebe eingesetzt. Daraus resultieren Spritersparnis und weniger Ladespiele, um bereits nach drei Schaufelfüllungen das gewünschte Ergebnis in der Beladung von Lkw zu erzielen. Aber auch die Maschinendaten wie Leerlaufanteile haben Peter Berschneider und Reinhold Sillinger immer wieder auf dem Schirm.

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