Abbau mit Hilfe von CAT-Baumaschinen
Der Ibbenbürener Sandstein ist ein Quarzgestein, das schon über viele Jahrhunderte hinweg als ein beliebtes Baumaterial verwendet wurde. Typische Materialeigenschaften: Es ist mittel- bis grobkörnig, robust und wenig anfällig gegenüber Verwitterung. Seine Farbe variiert zwischen gelb, grau und braun. Ein Familienbetrieb, der den Abbau seit über sechs Jahrzehnten betreibt, und zwar in dritter Generation, ist die Westermann GmbH & Co. KG. Das Unternehmen gewinnt außerdem Sand und Schieferton. Denn alles wird aus dem Abbaugebiet des Sandsteins verwertet. Der Sandstein wird etwa zu Wasserbausteinen, Sand und Schotter für den Garten-, Wege- und Straßenbau sowie zu gewaschenem Sand für den Sportstättenbau und Filterbereich verarbeitet. Abnehmer von Schieferton sind Ziegeleien. Ton wird für die Abdichtung von Deponien genutzt, Torf wird zugekauft, mit Schieferton gemischt und als Blumenerde im Erwerbsgartenbau vermarktet.
In regelmäßigen Abständen von fünf Jahren erneuert das Unternehmen seinen Maschinenpark. Einen großen Anteil haben daran die CAT-Geräte. Hauptlieferant bei den Baumaschinen ist die Zeppelin Niederlassung Osnabrück, über die auch der komplette Baumaschinenservice abgewickelt wird. Stehen Investitionen an oder gibt es technische Fragen, berät Carl Brinkmann, leitender Verkaufsrepräsentant der Zeppelin Niederlassung Osnabrück, den Firmeninhaber Andreas Westermann, Geschäftsführer Ludwig Menger und Betriebsleiter René Giese. Zusammen haben sie sich eine Lösung für den CAT-Kettenbager 330DL überlegt, die beim Abbau bislang eine Ausnahme bildet: Der CAT 330DL erhielt keinen Löffel, sondern einen Ripper – ähnlich einer Raupe. Damit lässt sich mit der Baumaschine besser in das Material eindringen und das mit Tonschichten durchzogene Gestein reißen (Bild).
Im Jahr 2012 hat sich die Abbaumenge den Marktgegebenheiten angepasst. Heute erzielt Westermann eine Jahresleistung von 500 000 t, der CAT-Kettenbagger 385CL, der seit der bauma 2010 zum festen Inventar gehört, macht die Produktionsmenge möglich. Bevor sich die Baumaschinen an den Abbau des Sandsteins machen können, müssen sie den Abraum beseitigen. Dann werden Bohrlöcher in 2,5 bis 3 m Tiefe angelegt, um eine Lockerungssprengung einleiten zu können. Allerdings muss die Abbauplanung eine entscheidende Besonderheit berücksichtigen: Unterhalb des Steinbruches wurde früher Steinkohle abgebaut. Nach Stilllegung des sogenannten „Westfeldes“ stieg das Grubenwasser wieder an. Das bedeutet: Beim Abbau muss man mehr in die Breite als in die Tiefe gehen. Nun kommt der CAT 385CL ins Spiel und kann mit dem Laden von Schieferton oder Sandstein auf CAT-Muldenkipper wie einen 771 oder zwei 772 beginnen.
Die Skw bringen das Material zum Vorbrecher. Das Rohmaterial wird im Abbaugebiet auf eine Größe kleiner 450 mm vorgebrochen. Über ein Förderband wird das Material dann zur rund einen Kilometer entfernten Sieb- und Klassieranlage transportiert, wo es der Größe nach abgesiebt wird. Alle Materialien werden in bis zu Tausend-Tonnen-Silos trocken gelagert. Die Beladung der Lkw erfolgt über computergesteuerte Bandanlagen. Ein eigener Fuhrpark mit 16 Lkw mit Aufliegern stellt den Transport sicher. Die Produkte werden nicht nur auf der Straße zum Kunden befördert, sondern Westermann besitzt eine eigene Verladeanlage am Stichkanal, die im Jahre 2000 erneuert und auf eine Abladetiefe von 2,50 m ausgebaut wurde. Das Material wird mit dem Lkw angeliefert und direkt über die Rutsche ins Schiff gekippt.