Neuer GIPO-Brecher bei Calanda Recycling
Bei der Calanda Gruppe im Churer Rheintal steht seit Mai 2020 ein neuer Gesteinsbrecher vom Typ GIPOREC R 131 FDR GIGA DA im Einsatz. Die 80 t schwere Anlage im Werk der Calanda Recycling in Bonaduz ist erstmals in der Schweiz mit einer Vorabsiebung von 3 m Sieblänge, einem treibstoffeffizienten Dieselmotor vom Typ Scania sowie einer Zweifach-Windsichtung ausgestattet worden. Die Calanda Gruppe mit Sitz in Chur ist einer der führenden Baustoffproduzenten in der Südostschweiz, und u.a. in der Kiesproduktion, im Recycling sowie in der Entsorgung und dem Deponiewesen tätig. Die Kiesgewinnung und -aufbereitung erfolgt an den drei Standorten: Chur, Reichenau und Bonaduz.
Aufbereitung von Recycling-Baustoffen
Mit der Calanda Recycling AG Bonaduz wird die Rückgewinnung und Entsorgung von Baustoffen sichergestellt. Sie bereitet den anfallenden Bauschutt wieder zu Qualitäts-Recycling-Baustoffe für den Hoch- und Tiefbau auf und kann damit den Baustoff-Kreislauf schließen und die natürlichen Ressourcen schonen. Für die Calanda Gruppe ist die Investition in eine neue Brechanlage systemrelevant, da sie die Kunden und die eigenen Werke reibungslos mit möglichst wenigen Ausfallstunden mit RC-Baustoffen zu versorgen hat. Zur Produktionspalette gehören RC-Gesteinskörnungen aus Mischabbruch, Betonabbruch, Altbelag sowie Primärkoffer und Planiematerial.
Ökologische und ökonomische Neuinvestition
Bei der Evaluation der neuen Brecheranlage standen für Giancarlo Weingart, Geschäftsführer Calanda Gruppe und Marcel Degonda, Spartenleiter Kies, Deponie und Recycling, die Kriterien einer Produktion auf höchstem Qualitätsniveau sowie einer im Vergleich zum Dieselverbrauch optimierten Leistung im Fokus. Die neue Maschine hatte eine GIPO-Anlage zu ersetzen, die 7 Jahre lang reibungslos 1000 – 1300 Betriebsstunden jährlich in Betrieb war. Aus ökologischen und ökonomischen Überlegungen erfolgte der Ersatz der alten, aber noch in gutem Zustand befindlichen Anlage früher als üblich und erforderlich.
Aufgrund der guten Betriebserfahrungen mit der Vorgängermaschine sowie der hohen Standards bei Service, Reparaturdienst und Ersatzteilversorgung durch die GIPO wählte die Calanda Gruppe wieder den Schweizer Hersteller für die Neuanschaffung aus. Dabei konnten gemeinsam spezielle Anlagenkonfigurationen optimal an den erforderlichen Einsatz und Bedürfnisse angepasst werden. So kann durch die Vorsiebmaschine mit einer Sieblänge von 3 m und mit den im Überkornmaterial und im Unterdeck aufgebauten Windsichter eine Qualitätssteigerung der aufbereiteten Gesteinskörnungen erreicht werden.
Da die GIPOREC ohne zusätzliche Abstützungen betrieben werden kann, wird auch die gewünschte Flexibilität und Mobilität beim Einsatz erreicht. Mit dem Antrieb durch den neuesten Scania-Dieselmotor der Stufe V, Typ DC 16 mit 450 kW und Partikelfilter kann die vorgegebene Brecherleistung mit einem um rund 20 % reduzierten Treibstoffverbrauch realisiert werden.
Anlagentechnische Features
Die wesentlichen technischen Merkmale sind der neue energieoptimierte Brecher-Direktantrieb mit einem Scania-Dieselmotor Stufe V Typ DC 16 mit 450 kW und der sehr robuste und leistungsfähig konzipierte Prallbrecher P 131 mit einem Prallmühle-Einlauf von 1270 x 920 mm und einem Rotordurchmesser von 1200 mm. Diese vielfach bewährte und äußerst leistungsstarke GIPO-Prallmühle mit einer Aufgabeleistung von bis zu 400 t/h bildet kombiniert mit einer großen Nachsiebmaschine von 1500 x 5500 mm und dem Eisenaustrag mit Permanentmagnet in Längsrichtung das Herzstück der Anlage.
Innovativer Direktantrieb
Der neue Brecher-Direktantrieb mit angeflanschtem Revox-Getriebe zeichnet sich durch niedrigen Treibstoffverbrauch und hohe Wirtschaftlichkeit aus. Über ein Getriebe wird der Brecher direkt und verlustarm angetrieben. Mit der neuen Hydrauliklösung werden die Nebenantriebe wie Rinnen, Siebe und Förderbänder verbrauchsoptimiert angetrieben. Durch die separate und große 2-Deck Vorabsiebung mit einer Sieblänge von 3 m kann eine Steigerung der Endproduktqualität durch das Ausscheiden von verschleißintensivem Feinmaterial, von plattigem Korn und von vorhandenen Verunreinigungen erreicht werden. Zudem werden die Brechleistung erhöht und der Verschleiß reduziert.
Eisenaustrag in Längsrichtung
Der Brecheraustrag erfolgt mit bewährter Vibrations-Austragsrinne und Förderband mit einer Gurtbreite von 1400 mm. Dieses breite Austragsband verhindert lästige Materialstauungen unter dem Rotor und an den Übergabestellen. Zudem lässt sich eine Verringerung der Materialschichthöhe erzielen. Dies macht sich speziell im Recyclingbereich positiv bemerkbar, da Eisenteile auf diese Weise noch besser vom Überbandmagnetabscheider, der in Längsrichtung bei Übergabe vom Förderband Brecheraustrag auf die Siebmaschine angeordnet ist, erfasst und ausgetragen werden.
Das gebrochene Material wird von der großen 2-Deck-Siebmaschine mit einer Siebfläche von 1500 x 5500 mm abgesiebt. Das Überkorn kann wahlweise seitlich ausgetragen oder in die Vibrations-Aufgaberinne zurückgeführt werden. Das Förderband für die Überkornrückführung ist für die Funktion als Haldenband auf einer stabilen Drehkonsole 180 Grad hydraulisch schwenkbar.
Windsichter für Leichtstoffausscheidung
Mit der integrierten Windsichtung (Leichtstoffausscheidung) im Überkornkornkreislauf und im Unterdeck werden Leichtstoffe wie Holz, Kunststoff und andere leichte Fremdmaterialien mittels einer speziellen Luftdüse aus dem Materialstrom ausgeblasen und erzeugt so ein reineres und qualitativ hochwertigeres Endprodukt. Das Materialflusskonzept vermeidet wie bei den anderen GIPO-Anlagen eine Verengung des Materialstromes, die Systembreiten der Förderelemente „öffnen“ sich in Materialflussrichtung.
Die einfache An- und Abkupplung der Siebeinheit an die Brechanlage erfolgt mittels Hydraulikzylinder ohne fremdes Hebegerät. Dank der guten Zugänglichkeit ist ein einfaches und schnelles Wechseln der Siebbeläge möglich.