Neue Waagen für Kali-Produktion
Die K+S KALI GmbH ist ein traditionsreiches deutsches Kalibergbau-Unternehmen und einer der weltweit führenden Kaliproduzenten. Das Verbundwerk Werra mit seinen Standorten Hattorf und Wintershall in Hessen sowie Unterbreizbach und Merkers in Thüringen ist der größte Standort der K+S KALI GmbH; etwa 45 % der gesamten Produktionskapazität der K+S KALI GmbH entfallen auf das Werk Werra. Das Rohsalz wird im Werratal bergmännisch in 800 bis 1000 m Tiefe gewonnen und über Schächte nach über Tage gefördert. In den übertägigen Fabriken wird es zu Düngemitteln und Vorprodukten für vielfältige technische und industrielle Anwendungen sowie für die Pharma-, Lebensmittel- und Futtermittelindustrie verarbeitet.
Zur Mengenerfassung und Zuordnung werden in den unterschiedlichen Produktionslinien kontinuierlich arbeitende Waagen – u.a. auch – in Form von Prallplattenwaagen eingesetzt (Bild 1). Bedingt durch die hohen Durchsatzleistungen, die bis zu 250 t/h im kontinuierlichen Betrieb betragen können, der erhöhten Material- und Umgebungstemperatur sowie den Umgebungsbedingungen unterliegen diese einem erhöhten Verschleiß und Abnutzung.
Aus diesem Grunde erfolgte von Seiten der K+S-Betriebstechnik eine Ausschreibung zur Erneuerung der Waagen am Standort Wintershall. Den Zuschlag hierfür erhielt die MTS Messtechnik Sauerland GmbH aus Olsberg, die bereits mit dem Umbau der ersten Waagen-Linien im Sommer 2014 begann. Der Projektumfang bezog sich nicht nur auf die reine Lieferung von neuen Prallplattenwaagen, sondern auf die komplette Installation und die Neuinbetriebnahme. Der Auftrag umfasste auch die beiden notwendigen Übergangstrichter zwischen den Kettenförderern vor den Waagen und den nachfolgenden Förderwegen zur Weiterverarbeitung. Das Aufmaß und die Adaptierung der Waagen inklusive Übergangstrichter gestalteten sich als recht anspruchsvoll. Weiterhin wurden erhöhte Anforderungen an den Schleißschutz der Trichter, der Waagengehäuse und der eigentlichen Prallplatte gestellt.
Die zum Einsatz kommenden Prallplattenwaagen der IPW 250-Serie wurden im Material-Führungsbereich aus HB 400 gefertigt. Zusätzlich wurde die Prallplatte sowie die stark vom Produkt beanspruchten Teile mit einer Keramikauskleidung versehen. Bei Kieserit ist weiterhin eine hohe Korrosionsbeständigkeit gefordert. Dies führte zu einer Sonderlackierung der Bauteile und einer komplett in Edelstahl gefertigten Wiegemechanik der Prallplatten.
Der komplette Ausbau der vorhandenen alten Systeme sowie der Neu-Einbau der Waagen konnte dann in einer Betriebswartungspause im Sommer 2014 von den MTS Technikern ausgeführt werden. Gleichzeitig stand auch eine Erneuerung der Auswertesysteme an. Zum Einsatz kamen hier die ModWeigh Auswertungen, die mit klassischen Analogschnittstellen mit der PLS kommunizieren (Bild 2). Über die zusätzliche vorhandene MW 99 Displayeinheit kann jederzeit der Zugriff auf die Betriebsparameter erfolgen.
Nach nunmehr einem Jahr Betriebszeit haben die Waagen insgesamt schon mehrere 100 000 t Materialdurchsatz zuverlässig gemessen. Zur Kontrolle der Messgenauigkeit sind die Prallplatten mit einer statischen Abgleich-Prüfvorrichtung ausgerüstet (Bild 3).