Mit einer Rotorprallmühle von BHS-Sonthofen aus Überschusskörnungen Premiumsand herstellen
Der Sandhersteller Kasprs Build Mate hat Mitte 2019 eine neue Anlage zur Aufbereitung von Überschusskörnungen in Pune/Indien eingeweiht. Herzstück ist die Rotorprallmühle von BHS-Sonthofen, die im Gegensatz zu konventionellen VSI-Rotorbrechern auch feines Korn weiter zerkleinert. Kasprs kann so die Überschusskörnungen anderer Unternehmen nutzen, um daraus hochwertigen Sand für Putz und Trockenmörtel für die Bauindustrie herzustellen. Eine hohe Wirtschaftlichkeit geht hier Hand in Hand mit der Schonung natürlicher Sandreserven.
Kasprs Build Mate Private Limited ist ein Unternehmen mit Sitz in Pune im indischen Bundesstaat Maharashtra. Das Angebot umfasst Sand, Mörtel und Beton und Ziegelsteine für die stetig wachsende indische Bauindustrie. Großprojekte in den Mega-Metropolen verlangen zudem nach qualitativ sehr hochwertigem Sand. Der Abbau dieses Basisrohstoffs führt unreguliert zu zahlreichen Umweltproblemen wie Erosion, Wasserverschmutzung und erhöhter Gefahr von Überschwemmungen und Dürren – daher ist es wichtig, diese Ressource möglichst effizient zu nutzen.
Bei der Sandherstellung mit konventionellen VSI-Rotorbrechern, wie sie in Indien in der Regel eingesetzt werden, entsteht eine große Menge an Überschusskörnungen: 10 – 15 mm große Partikel, die ohne weitere Zerkleinerung im Kreislauf mitfahren. Bis zu 35 % am Gesamtvolumen können diese Überschusskörnungen ausmachen. Diese werden nicht weiter genutzt und bei den Sandherstellern aufgeschüttet. Kasprs Build Mate suchte nach einer Möglichkeit, diesen Überschuss ebenfalls zu hochwertigem Sand zu verarbeiten.
Himanshu Mavadiya, Production Applications Manager bei BHS Indien, sah die Rotorprallmühle RPM 1513 als für diese Aufgabe perfekt geeignet an: „Unsere RPM 1513 hat ein zielgerechtes, sehr hohes Zerkleinerungsverhältnis, welches über die Standzeit der Werkzeuge eine gleichbleibende Sieblinie aufweist. Sie ist so in der Lage, aus dem Überschuss konventioneller Rotorbrecher Sand höchster Qualität mit hervorragender Kornform herzustellen.“ Das produzierende Unternehmen profitiert davon erheblich – daneben entlastet jede Tonne Sand, die aus Überschusskörnungen hergestellt werden kann, die natürlichen Sandvorkommen.
BHS-Sonthofen verfügt über ein modernes Test Center, in dem im Vorfeld das zu behandelnde Material in diversen Maschinen getestet werden kann. „In diesem speziellen Fall handelt es sich um Basalt – ein magmatisches Gestein, das einige Herausforderungen mit sich bringt“, so Mavadiya. „Mit einer Probe des Gesteins konnten die BHS-Experten in Deutschland Versuche durchführen und so die optimale Maschine samt passender Einstellungen wählen.“ Der Kunde wollte bei dem Projekt nichts dem Zufall überlassen und begutachtete die Maschine am deutschen Produktionsstandort. Das übergeordnete Ziel war es, nicht nur die passende Technologie für den Anwendungsfall zu finden, sondern eine, die sich qualitativ stark von Anbietern im indischen Raum abhebt.
Die ausgewählte Rotorprallmühle RPM 1513 bewährte sich von Anfang an. Insgesamt konnten schon mehrere hunderttausend Tonnen an hochqualitativen Sand hergestellt werden. Anup Karwa, Projektverantwortlicher bei Kasprs Build Mate, zeigt sich zufrieden: „Für unser Unternehmen sind effiziente Wertschöpfung und somit Ressourceneinsparung ein enorm wichtiger Entscheidungsfaktor, wenn es um die Wahl neuer Technik geht. BHS-Sonthofen hat uns mit ihrem modernen Test Center, erfahrenen Zerkleinerungs-Experten und robusten Hochleistungsmaschinen überzeugt.“
Mittlerweile ist der von der BHS Rotorprallmühle hergestellte Sand eine Marke für sich geworden. „Kunden nennen dieses qualitativ hochwertige Produkt Kasprs Sand. Dieser Name steht stellvertretend für eine optimale, homogene Kornform – trotz des etwas höheren Preises ist es ein begehrter Baurohstoff geworden, insbesondere für ambitionierte Projekte“, berichtet Karwa. Im Gegensatz zu natürlich vorkommendem Sand, der oftmals enorme Strecken zurücklegt und teilweise zweifelhafter Herkunft ist, handelt es sich zudem um ein lokales Produkt – das Basaltgestein wird in der Umgebung der Anlage abgebaut und nun durch die Technik von BHS vollständig nutzbar gemacht.