Mit PRO-Anlagenzug von Kleemann in nur zwei Stufen zum Splitt
In Schlag, im Bayerischen Wald, betreibt die Berger Rohstoffe GmbH seit 2020 einen Granit-Steinbruch. Dieser Granit wird zu Schotter und Splitten in verschiedenen Fraktionen gebrochen. Das Unternehmen arbeitet bereits in einem ähnlich aufgebauten Steinbruch im benachbarten Tschechien mit einem Kleemann Anlagenzug. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen entschied man sich auch in Schlag für die mobilen Brecher, Siebe und Haldenbänder von Kleemann.
Entscheidend waren Robustheit, Stabilität und Leistungsstärke der Brecher. Für Markus Penz, Betriebsingenieur und Anlagenführer bei Berger, spielte auch das funktionierende Wartungs- und Ersatzteilversorgungskonzept von Kleemann bzw. der Wirtgen Group eine Rolle. Dieser Maschinen-Service sorgt für hohe Maschinenverfügbarkeit und reibungslose Abläufe. Mit den mobilen Anlagen von Kleemann können Steinbrüche mit hoher Rentabilität betrieben werden, denn auch bei voranschreitendem Abbau bleiben die Transportwege immer kurz.
Hohe Produktivität und stabile Prozesse
Der mobile PRO-Anlagenzug ist seit August 2020 im Einsatz. Herz der Anlage sind der Backenbrecher MOBICAT MC 120 Zi PRO und Kegelbrecher MOBICONE MCO 11i PRO. Die Siebanlagen MOBISCREEN MS 952i und MS 953i EVO sowie das Haldenband MOBIBELT MBT 20 ergänzen den Anlagenzug, der im täglichen Betrieb durch seine hohe Produktivität und Wirtschaftlichkeit überzeugt. Aus hartem Granit in Schlag werden Splitte für hochwertige Betone, sowie Korngemische für Frostschutzschichten produziert.
Aus dem aufgegebenen Granit entstehen in nur zwei Brechstufen die gewünschten Splitte. In der Vorzerkleinerung wird die Kornform nur in geringem Maße beeinflusst, im zweiten Schritt erfolgt das Brechen auf Sollgröße. „Eigentlich ist das fast unmöglich. Aber wir hatten zu Testzwecken im Vorfeld Material aus den Steinbrüchen im Kleemann eigenen Labor getestet. Nach dem Feintuning des Anlagenzuges nach diesen Parametern wird nun kontinuierlich in dieser Qualität produziert“, erklärt Andreas Wagner, Kleemann Fachberater von Wirtgen Deutschland. Markus Penz ist äußerst zufrieden mit dem Ergebnis. „Das Material geht etwa zur Hälfte an unsere Betonmischanlagen. Deren Anforderungen liegen über den geltenden Normen. Mit dieser Anlage können wir alle Zielvorgaben souverän erfüllen, denn sie arbeitet noch besser, als wir gedacht hatten.“
Der gesamte Anlagenzug besteht aus fünf Maschinen und läuft als Linienkopplung. Das bedeutet, dass eine automatische Regelung den gesamten Prozess stabilisiert. Dabei arbeitet jede Maschine grundsätzlich für sich, gibt aber bei Störungen oder Überfüllungen Signale an die vor- und nachgeschalteten Maschinen. Die Beschickungsregelung Continuous Feed System (CFS) sorgt zudem für eine optimale Auslastung der Brecher.
Alle Komponenten werden gleichmäßig beschickt. Das ist in der Gesteinsverarbeitung keine Selbstverständlichkeit, denn aus einem Naturprodukt soll ein Normprodukt entstehen. Das Gestein bricht unterschiedlich und es gibt Schwankungen im Vorkommen: beim Gefüge, durch die Witterung und die Art der Aufgabe. Da sind Leistungsschwankungen normal. Genau diese Schwankungen werden durch den optimalen Prozess dank Linienkopplung in Kombination mit der Maschinensteuerung, der richtigen Auswahl an Maschinen und nicht zuletzt durch qualifiziertes Personal ausgeglichen. Eine automatisierte Abstimmung entlastet die Bediener und harmonisiert den Prozess.
Außerdem sorgt eine Verbindung aller Maschinen für Sicherheit: Wird irgendwo am Anlagenzug ein Not-Halt gedrückt, werden alle Maschinen sicher gestoppt. Schäden oder Überlast-Situationen werden durch dieses Konzept vermieden. Alles zusammen führt zu einer hohen Verfügbarkeit und Leistung bei geringem Verschleiß.
Erhöhte Sicherheit und hohe Verfügbarkeit der Maschinen
Nach der Lieferung der neuen Anlagen musste sich das dreiköpfige Kernteam in Schlag auch mit der Bedienung der mobilen Brecher und Siebe vertraut machen. Das fiel ihnen ausgesprochen leicht, da die Brechanlagen mit SPECTIVE ausgestattet sind. Das Bedienkonzept von SPECTIVE ist intuitiv aufgebaut. Der Start erfolgt durch das 12 Zoll große Touchpanel. Alle Daten sind als Werte, aber auch bildlich dargestellt. Darum ist die Anlage für Mitarbeiter, die sie nur selten bedienen, ebenso einfach zu steuern. Darüber hinaus trägt die klare Benutzerführung zur Sicherheit bei. „Man kann bei der Bedienung nicht viel verkehrt machen, da die Maschine versehentliche falsche Einstellungen nicht zulässt“, sagt Markus Penz.
Nach den ersten Monaten und den Erfahrungen aus Tschechien hat sich für das Team in Schlag die Maschinenzugänglichkeit als weiterer Pluspunkt gezeigt. Anleitungen sind kurz und knapp für den Arbeitsalltag konzipiert, aber sehr präzise. Viele Arbeiten, die über den täglichen Check hinaus gehen, können so in Eigenregie durchgeführt werden. Dafür sorgt auch das praxisorientierte Maschinen-Design, das die Bedürfnisse von Bedienern in den Fokus stellt. Wenn doch ein Service-Techniker kommen muss, sind die Fachleute der Wirtgen Group schnell erreichbar.
Ein Baustein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesteinsgewinnung und -veredelung ist der Einsatz von Kleemann Maschinen mit Dual Power. Die Berger Rohstoffe GmbH will umweltfreundlich produzieren. Fossile Brennstoffe sind auch in Steinbrüchen auf Dauer nicht mehr zeitgemäß. Berger hat daher alle Komponenten des Anlagenzuges mit der Option externer Stromeinspeisung ausrüsten lassen. So können beispielsweise die Siebe entweder elektrohydraulisch oder dieselhydraulisch angetrieben werden. Zurzeit wird im Steinbruch in Schlag der reine Elektroantrieb genutzt, um die mobile Siebanlage MOBISCREEN MS 953i EVO über den vom Backenbrecher MOBICAT MC 120 Zi PRO zur Verfügung stehenden Strom zu betreiben.
Das Unternehmen will langfristig die komplette Struktur des Steinbruchs auf Elektroantriebe umstellen. Neben der Maschinenauswahl sind in vielen seiner Steinbrüche auch bereits Photovoltaik-Anlagen im Einsatz.