Moderner Bergbau

Internationaler Austausch auf
der AIMS-Konferenz 2019
„Mines of the Future“ in Aachen

D‌‌‌ie 2. Internationale Konferenz „Mines of the Future“ fand am 13. und 14. Juni 2019 in Aachen statt. Aufgrund des großen Interesses am Thema „Bergbau der Zukunft“ vertiefte Professor Bernd Lottermoser, wissenschaftlicher Leiter der renommierten AIMS-Konferenzreihe, den Themenschwerpunkt in diesem Jahr. Mit mehr als 180 Vertretern von Universitäten, Forschungseinrichtungen, Regierungsbehörden, Beratungsunternehmen sowie aus der Industrie trafen sich ein weiteres Mal Experten aus 28 Nationen, um neueste Erkenntnisse, Entwicklungen und Aktivitäten der Bergbauindustrie und -forschung zu diskutieren, die richtungsweisend für einen verantwortungsvollen und modernen Bergbau sind.

Drei Übersichtsvorträge beschäftigten sich mit dem Potenzial mariner Mineralressourcen für die zukünftige globale Metallversorgung (Sven Petersen, GEOMAR Helmholtz-Zentrum, Kiel), mit der Bewältigung des Metallbedarfs für saubere Mobilität als Beitrag für verantwortungsbewusste Beschaffung und zirkulärer Geschäftsmodelle (Christian Hagelüken, Umicore AG & Co KG, Hanau) sowie mit dem Potenzial der Mineralcharakterisierung und -gruppierung für ein nachhaltiges Georessourcenmanagement (Bernhard Dold, Technische Universität Luleå in Schweden).

Weitere 43 Vorträge wurden in zwei parallel stattfindenden Themenblöcken präsentiert und zur Diskussion gestellt. Im Themenblock „Wissenschaft“ standen Tailings/Bergeteiche, Methoden und Messungen sowie Herausforderungen im Bergbau im Vordergrund. Der Themenblock „Technologie“ behandelte Digitalisierung, Ausrüstung und Methoden, Modellierungen, Rohstoffgewinnung sowie neue Systeme. Der dritte Themenblock „Verantwortung“ beschäftigte sich mit sozialer Betriebslizenz und der Schließung von Bergwerken. Zusätzliche 13 Posterpräsentationen sowie 10 Unternehmen, die die Möglichkeit nutzten, dem internationalen Publikum ihre Produkte und Entwicklungen zu präsentieren, bildeten zusammen mit den Vorträgen eine hervorragende Grundlage für einen angeregten Gedankenaustausch sowie Diskussionen in den Pausen und während der Abendveranstaltung im Krönungssaal des Aachener Rathauses.

Tenor der auch 2019 sehr erfolgreichen Konferenz war, dass es nicht so weiter gehen kann wie bisher. Der moderne Bergbau muss rentabel sein, umweltverträglich funktionieren, soziale Belange berücksichtigen und durch wirksame Regierungssysteme unterstützt werden. Gleichzeitig stehen Bergbauunternehmen vor operativen Herausforderungen. Solche Herausforderungen werden nur durch ein Umdenken und Veränderungen gelöst, die die Art und Weise betreffen, in der sich der Bergbausektor mit der Gesellschaft befasst, Energie verbraucht, die Umwelt schützt, Fachkräfte ausbildet und Innovationen vorantreibt. Das bedeutet auch, dass künftig nicht nur die technische Kompetenz sondern auch die soziale und interkulturelle Kompetenz immer wichtiger werden.

Entsprechend lautete das Motto der abschließenden Podiumsdiskussion „Minen der Zukunft müssen anders sein als heute“, bei der fünf internationale Experten – Johannes Gediga (thinkstep AG, Deutschland), Joachim Hoppe (HAVER & BOEKER NIAGARA GmbH, Deutschland), Andre Jakobs (Sandvik Mining and Construction, Deutschland), Miia Mikkonen (Timegate Instruments, Finnland) und Harm Nolte (Eijkelkamp SonicSampDrill, Niederlande) – zu den künftigen Herausforderungen des globalen Bergbaus Stellung bezogen. Es ist unabdingbar, in den Minen der Zukunft die Abfallströme zu verringern, gesellschaftliche Akzeptanz und damit Betriebslizenzen zu erwerben, erneuerbare Energien einzuführen, Umweltaspekte zu berücksichtigen und weiterhin innovativ zu sein.

Professor Lottermoser und sein Team blicken zufrieden auf die Konferenz zurück und freuen sich schon jetzt auf eine Fortsetzung der AIMS-Reihe im kommenden Jahr. AIMS 2020 wird fokussierter sein und voraussichtlich als „Mineral resources for future generations“ am 2. und 3. April 2020 in Aachen stattfinden.

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