Ertrag statt Rücktrag
Schüttgut stellt besonders hohe Anforderungen an Förderbandanlagen. Die geförderten Materialien sind oft schwer, spitz oder scharfkantig und hinterlassen Schmutz und Staub. Anlagen unter freiem Himmel sind zudem Witterungsbedingungen wie Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Trotzdem muss die Anlagenverfügbarkeit immer gewährleistet sein; Stillstandzeiten verursachen immense Kosten. Eine regelmäßige Wartung und Reinigung ist daher für den reibungslosen Betrieb unerlässlich (Bild 1).
Eine der größten Herausforderungen für die Betreiber von Förderbandanlagen für Schüttgut ist die Bildung von Rücktrag. Ein Teil des geförderten Materials fällt nicht am Übergabepunkt vom Band, sondern bleibt daran haften, bis es irgendwann von der Unterseite des Förderbandes, der sogenannten Rückführungsseite, abfällt. Dieser Anteil ist nicht gering: Eine Studie der Conveyor Equipment Manufacturers‘ Association (CEMA) besagt, dass bei einer 1,5 m breiten Förderbandanlage mit einer Bandgeschwindigkeit von 250 m/min rund 3 t Rücktrag anfallen – pro Woche. Das ergibt jährlich 150 t Material, und das bei einer einzigen Förderbandanlage. Die finanziellen Einbußen, die durch diesen Materialverlust entstehen, sind somit nicht zu unterschätzen.
Rücktrag ist aber auch aus anderen Gründen ein Problem. Das zusätzliche Gewicht des am Band haftenden Materials sowie erhöhte Staub- und Schmutzentwicklung beeinträchtigen die Funktion der Förderbandanlage, spitze oder scharfkantige Materialien können zudem Verschleiß und Schäden an der Anlage verursachen. Höhere Kosten für Wartung und Ersatzteile sowie vermehrte Ausfallzeiten sind die Folge. Weiterhin stellt Schüttgut, das von der Rückführungsseite des Förderbandes herabfällt, ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Mitarbeiter dar. Und nicht zuletzt besteht durch das liegengebliebene Material ein erhöhter Reinigungsaufwand, der auch wiederum mit Mehrkosten verbunden ist.
Betreiber von Förderbandanlagen versuchen daher, den Rücktrag soweit wie möglich zu minimieren. Die Flexco Europe GmbH mit Sitz im württembergischen Rosenfeld und Muttergesellschaft in den USA ist auf Komponenten und Zubehör für Förderanlagen spezialisiert. Förderbandabstreifer werden am Materialabwurf des Förderbandes montiert und befreien dort das Band von anhaftendem Material (Bild 2). Sie bestehen aus einer Kunststoff- oder Hartmetallklinge sowie einem Federspannsystem, das für den optimalen Kontakt der Klinge mit dem Förderband sorgt (Bild 3). Oft wird ein System aus verschiedenen Abstreifern verwendet: einem Kopfabstreifer zur Entfernung des groben Materials sowie einem oder mehreren Sekundärabstreifern für die Feinreinigung. Dies erhöht die Reinigungswirkung der Förderbandabstreifer, die so in vielen Fällen mehr als 90 % des Rücktrags entfernen können. Damit jedoch die Förderbandabstreifer ihre komplette Leistung ausschöpfen können, sollten sie in regelmäßigen Abschnitten gewartet und gereinigt werden.
Bei der Wartung der Förderbandabstreifer sollte der Betreiber nach einem festen Prinzip vorgehen, das sich vereinfacht so ausdrücken lässt: säubern, sichten, spannen. An erster Stelle sollte also die Reinigung der Klinge und der Spannfedern stehen. Denn beide Komponenten können nur dann richtig funktionieren, wenn sie frei von Materialrückständen sind. Eine blockierte Spannfeder etwa kann unter Umständen nicht die nötige Kraft aufbauen, um die Klinge optimal am Förderband zu halten. Außerdem lässt sich ein sauberer Förderbandabstreifer wesentlich leichter inspizieren.
Die Inspektion, also die Sichtprüfung, ist der zweite Schritt bei der Wartung. Hierdurch lässt sich schnell und einfach erkennen, ob der Förderbandabstreifer ordnungsgemäß funktioniert. Darüber hinaus kann der Mitarbeiter, der die Sichtprüfung vornimmt, beschädigte Teile identifizieren und auswechseln. Besonderes Augenmerk gilt der Abnutzung der Klinge: Hier sollte regelmäßig geprüft und dokumentiert werden, wie stark sich die Klinge in welchem Zeitraum abgenutzt hat und wann sie voraussichtlich ausgewechselt werden sollte. Dies erleichtert die Planung der benötigten Wartungsintervalle und beugt Komplikationen vor, etwa durch nicht rechtzeitig bestellte Ersatzteile.
Als dritter Schritt wird die Spannung des Federspannsystems überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Ist die Spannung zu gering, liegt die Klinge nicht fest genug am Förderband an und entfernt weniger Rücktrag. Bei einer zu großen Spannung wiederum nutzen sich sowohl die Klinge als auch das Band stärker ab, was die Lebensdauer der gesamten Förderbandanlage beeinträchtigt. Da es für einen reibungslosen Anlagenbetrieb wichtig ist, die Spannfedern regelmäßig zu überprüfen, sollten diese gut zugänglich sein. Förderbandabstreifer von Flexco sind deshalb so konzipiert, dass Wartungsarbeiten sowohl an der Klinge als auch am Spannsystem einfach und schnell durchgeführt werden können.
Die Pflege und Wartung einer Förderbandanlage im Allgemeinen sowie der Förderbandabstreifer im Speziellen sollte umfassend geplant und organisiert sein. Dabei spielen neben dem eigentlichen Service auch andere Faktoren eine Rolle, wie etwa die Auswahl der passenden Komponenten und Ersatzteile. Hier lohnt es sich, auf Qualität zu achten. Die hochwertigen Teile rechnen sich schnell durch ihre höhere Leistung, längere Lebensdauer und niedrigeren Wartungsaufwand. Gerade die Klinge des Abstreifers sollte möglichst langlebig sein. Die Qualität des verwendeten Kunststoffs oder Metalls ist dabei von entscheidender Bedeutung. Das Material der Klinge muss zudem auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt sein. Bei Flexco können Kunden zwischen dem gurtschonenden und wirtschaftlichen Kunststoff Polyurethan sowie leistungsstarkem und verschleißfestem Hartmetall wählen. Abstreifer aus Polyurethan sind zudem in verschiedenen Mischungen erhältlich, zum Beispiel für besondere Hitze- oder Chemikalienbeständigkeit (Bild 4).
Ein weiterer Aspekt, der die Abnutzung der Klinge beeinflusst, ist der Materialpfad auf dem Förderband. Denn nur selten wird das Material tatsächlich auf der gesamten Breite des Bandes gefördert. Dementsprechend ist ein Förderbandabstreifer, der auch an den ungenutzten Teilen des Förderbandes anliegt, ineffizient und wenig sinnvoll. Eine Klinge dagegen, die der Materialflussbreite entspricht, erhöht die Reinigungsleistung und verhindert ungleichmäßigen und unnötigen Verschleiß. Auf längere Sicht lohnt es sich damit, in eine individuell angepasste Lösung zu investieren.
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