Die deutsche Gesteinsindustrie trauert

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Hahn, der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe (MIRO) e.V., ist am 27. Januar 2013 im Alter von nur 62 Jahren plötzlich und unerwartet in Folge eines Herzinfarktes verstorben. Mit ihm schied ein europaweit angesehener Verbandsgeschäftsführer aus dem Leben, dessen Handeln sich durch Fachkompetenz, Sachlichkeit, Integrität und nicht zuletzt durch exzellente Menschenkenntnis und menschliche Wärme auszeichnete. Der Verstorbene war eine Persönlichkeit, die Brücken schlagen und Verbindlichkeit herstellen konnte.

 

Mehr als die Hälfte seines Lebens engagierte er sich für die Gesteinsindustrie Deutschlands. Der diplomierte Bauingenieur trat bereits im September 1981 als Angestellter in die Dienste des Bundesverbandes Naturstein-Industrie (BVNI) in Bonn ein. 1986 wurde er zum Geschäftsführer dieses Verbandes bestellt, promovierte im gleichen Jahr zum Dr.-Ing. und übernahm zusätzlich die Verantwortung als Geschäftsführer der branchenspezifischen Forschungsgemeinschaft. Zudem setzte sich Prof. Hahn intensiv für die Normung auf nationaler und europäischer Ebene ein. Er leitete den Fachbereich „Verkehrswegebau“ beim DIN, war seit 1995 Vorsitzender eines Unterausschusses bei der europäischen Normenorganisation CEN und leitete seit zwölf Jahren die Arbeitsgruppe „Gesteinskörnungen, Ungebundene Bauweisen“ in der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV). Hier wie in weiteren Gremien der FGSV war sein Sachverstand gefragt. Sein überdurchschnittliches Engagement wurde gerade erst im Oktober 2012 mit der Ehrennadel der FGSV gewürdigt. Aufgrund eines Lehrauftrags für „Güteüberwachung und Qualitätsmanagement in der Rohstoffindustrie“ an der RWTH Aachen wurde ihm 2001 der Titel „Honorarprofessor“ zuerkannt.

 

Als verbandlicher Allrounder brachte Prof. Hahn das Thema Öffentlichkeitsarbeit intern und extern voran, übernahm 1981 die Fachbetreuung der Verbands-Zeitschrift „Die Naturstein-Industrie“, deren Herausgeber er 2000 wurde, und – über Namens- und Verlagswechsel hinweg, inzwischen heißt die Verbandszeitschrift GP-GesteinsPerspektiven – blieb. Es war ihm wichtig, die positive Außenwirkung des Verbandes sowie der Unternehmen kontinuierlich zu stärken. Er betrachtete es als wesentliches Element seiner Arbeit, dafür nachhaltige Impulse zu setzen. Maßgeblich zeichnete er sich für die Fusion aller Gesteinskörnungsverbände im Bereich Naturstein sowie Kies und Sand unter dem einenden Dach von MIRO mit verantwortlich. Die Überzeugung, dass nur ein einheitlicher starker Verband die Interessen der Unternehmen wirkungsvoll vertreten und durchsetzen kann, war sein starker Antrieb und das Ergebnis gab ihm Recht.

 

Unser tiefstes Mitgefühl und unsere Anteilnahme gelten seiner Familie.⇥(gsz)

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