Bell B25E bei Knüllwalder Tagebau
Seit August 2015 arbeitet ein Bell B25E als vielseitige Produktionsmaschine in der Förderkette der nordhessischen Knüllwalder Tagebau GmbH (Bild 1). Neben Sanden und hochwertigen Tonmaterialien baut der Betrieb ganzjährig Basalt ab und komplettiert sein vielseitiges Lieferangebot mit Produkten aus dem qualifizierten Beton- und Bauschutt-Recycling. Das kleinste Modell aus dem Muldenkipperprogramm von Bell Equipment fährt mit aktueller EU-4-Abgastechnologie und löst in Knüllwald nach gut drei Jahren einen Bell B25D ab.
Insgesamt rund 200 000 t Rohstoffe werden heute pro Jahr in Knüllwald abgebaut – anteilig jeweils 45 % Sande und Tone sowie 10 % Basalt. Die Produktion der definierten Körnungen bzw. Mischungen erfolgt mit semistationärer bzw. mobiler Aufbereitungstechnik. Gewinnung und Umschlag der Massen auf dem rund 70 ha großen Areal übernehmen insgesamt sieben Großgeräte, die auch in der Verfüllung der unbelasteten Restmassen eingesetzt werden. Aufgrund der beschränkten Breite des 22-m³-Nachbrecherbunkers nutzt das Unternehmen einen 25-t-Knicklenker als einzige Transportmaschine (Bild 2). Seit 2012 setzt Firmeninhaber Karl-Hans Krug dabei auf Dumper-Technologie von Bell Equipment, geliefert und betreut durch den zuständigen Bell-Regionalpartner König Baumaschinen.
Der Austausch des bisherigen Bell B25D durch das Nachfolgemodell B25E erfolgte turnusgemäß im August vergangenen Jahres nach insgesamt 4000 Betriebsstunden. Durch den selektiven Abbau der einzelnen Rohstoffsorten auf insgesamt vier Ebenen erreichen die 6 x 6-Transportstrecken im Knüllwalder Tagebau bis 300 m und weisen Steigungen von max. 30 % auf (Bild 3). „Zwar trocknen unsere Fahrwege im Vergleich zu anderen Tongruben schneller ab, dennoch überzeugen die Bell-Muldenkipper mit sehr guten Retarderleistungen gerade bei Bergabfahrten unter Last“, nennt Karl-Hans Krug ein wichtiges Plus, das auch die Entscheidung für den Bell B25E maßgeblich beeinflusste. Auch in der aktuellen Version nach EU4 besitzt der 25-Tonner eine hochwirksame Kombination aus Motorbremse und variablem Getrieberetarder, die in sechs gut dosierbaren Stufen automatisch für sanfte, aber effektive Verzögerung sorgt.
Seit Ende 2014 werden die 2013 vorgestellten E-Serien-Modelle von Bell Equipment mit Abgasreinigung nach EU IV/Tier4 final geliefert. Die wichtigste Neuerung der neuen Modelle sind die Mercedes-Benz-Motoren OM936LA. Als EGR-Motoren mit minimaler Nachverbrennung gekühlter Abgase erlauben die 7,7-l-Sechszylinder die EU4-konforme Abgasreinigung ohne Dieselpartikelfilter, alleine durch das in Bell-Muldenkippern bereits tausendfach bewährte SCR-Verfahren auf Harnstoffbasis. Neben einer besseren Verfügbarkeit durch wegfallende Filterregeneration und geringere Ausfallrisiken sind die neuen MB-Aggregate im Zusammenspiel mit Allison-Sechsgang-Automaten auch auf hohe Wirtschaftlichkeit hin ausgelegt. Der Bell B25E leistet in der Spitze 210 kW, wobei das maximale Drehmoment von 1150 Nm im breiten Drehzahlband von 1200 bis 1600 U/min anliegt.
Diese Motorcharakteristik gewährleistet souveräne Fahreigenschaften auf ausgebauten Fahrstrecken und im schweren Gelände, wobei dem „kleinen“ Bell eine neue Frontaufhängung und die elektronisch aktivierte Traktionskontrolle zugutekommen. Auch im Klassenvergleich der bei 25-Tonnern besonders sensiblen Betriebsgewichte ist der B25E Bell-typisch weit vorne: Mit 19,7 t Leergewicht unterbietet er seine direkten Wettbewerber um bis zu 3,5 t – bei identischen Nenn-Nutzlasten bzw. Muldenvolumen (24,0 t/15,0 m³). In der Praxis ergeben sich dadurch spürbare Einsparungspotenziale beim Kraftstoffverbrauch und anderen verschleißkritischen Betriebskosten (z.B. Reifen).
Dies zeigt sich auch im Knüllwalder Tagebau mit seinen vielfältigen Transportaufgaben: Während für das Vorgängermodell B25D in der täglichen Praxis noch Durchschnittsverbräuche von 9-12 l/h dokumentiert sind, meldet das satellitengestützte Management-System Fleetm@tic für den neuen Bell B25E ein Drei-Monats-Mittel von unter 8 l/h.
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