Backenbrecher für Wasserbausteine und Zuschlagstoffe
Sandvik Construction hat seine Angebotspalette für den europäischen Markt mit der Einführung eines fahrbaren Backenbrechers, des Sandvik UJ310, erweitert. Der erste UJ310 wurde im Mai 2015 an die polnische Sandsteinfirma Kamieniołom Barwałd geliefert, wo die Anlage als Vorbrecher in der Produktionslinie von Wasserbaustein und Zuschlagstoffen eingesetzt wird (Bild 1). Das 1997 gegründete Unternehmen befindet sich etwa 40 km südwestlich von Krakau. Sein Hauptbetätigungsfeld ist die Gewinnung von Sandstein, der teilweise in Naturbausteinprodukte umgewandelt wird, hauptsächlich jedoch zu Wasserbaustein (63/130, 130/200, 130/350 mm) und Straßenbaumaterial weiterverarbeitet wird. Die Jahresproduktion in der Region beträgt 250 000 bis 300 000 t.
Der radmobile UJ310 hat sich als eine flexiblere Lösung erwiesen als halbstationäre Anlagen, da er leicht dorthin umgesetzt werden kann, wo er am meisten gebraucht wird. Das Herzstück des UJ310 ist der Kurbelschwingenbrecher CJ411 mit einer großen Maulbreite von 1045 x 840 mm und einer maximalen Aufgabegröße von 750 mm. Das Material wird in einen Standardtrichter von 15 m³ über den Schwingaufgeber SW1253H mit einem Vorsieb von 1,5 m mit einstellbaren Spalten von 90/105/120 mm aufgegeben. Feinanteile und Zwischenfraktionen werden entfernt, und unter dem Vorsieb (900 x 1160 mm) ist ein Drahtgewebesieb als Option verfügbar, um die Feinanteile von der Zwischenfraktion zu trennen.
Die Feinanteile werden dann auf einen seitlichen Förderer ausgetragen. Die Zwischenfraktion wird über eine Bypassschurre auf den Hauptförderer (1000 mm) in den Kreislauf zurückgeführt, um zusammen mit dem gebrochenen Produkt auf Halde gefahren zu werden oder um der nächsten Produktionsstufe zugeführt zu werden. Diese Konfiguration garantiert die hohe Austragsleistung der Anlage, die im Steinbruchbetrieb bis zu 325 t/h bei einer geschlossenen Spaltweite von 125 mm erreichen kann.
Die Gesamtleistung des Antriebs beträgt 134 kW (Brecher: 110 kW, Aufgeber: 2 x 6,63 kW, Hauptförderer: 11 kW). Alle Antriebssteuerungen sind in einer zentralen Schalttafeleinheit untergebracht, und die Energie wird von einem Netz oder einem gesonderten Stromaggregat eingespeist. Der komplett elektrische Antrieb garantiert eine hohe Energieeffizienz bei geringen Emissionen sowie ein leichtes Fahren der Anlage. Ein Frequenzwandler gestattet eine stufenlose Steuerung der Aufgeberdrehzahl über eine Fernsteuerung mit Nothalt, womit die Aufgabemenge und die lokale Aufgeberdrehzahl gesteuert werden.
Alle tragenden und Fahrgestellteile des dreiachsigen Aggregats mit einem Gewicht von 52,2 t wurden mit Hilfe der Finite-Elemente-Berechnung statisch und dynamisch optimiert. Das garantiert einen sicheren Transport mit einem Tieflader und gleichzeitig kurze Montagezeiten durch die Aufstellung auf sechs Standbeinen. Großräumige und feste Wartungsplattformen gestatten einen leichten Zugang für die Durchführung von Servicearbeiten und eine sichere Überwachung der Anlage. Schutzgitter und -abdeckungen an allen beweglichen Teilen werden standardmäßig mitgeliefert. Das trifft auch auf die Staubbekämpfung mit Hilfe von Wassersprinklern zu, die auf der Brecheraufgabe und den Austragsschurren angebracht sind.
Tymoteusz Pilor, Produktleiter bei Grausch & Grausch, dem polnischen Händler von Sandvik Construction, ist nach der Produktion in den ersten Monaten vom Erfolg des Projekts überzeugt (Bild 2): „Nach den üblichen Feinabstimmungen läuft der Betrieb störungsfrei in Kombination mit den vorhandenen Aufbereitungsstufen. Unser Kunde hat bereits den geringen Energiebedarf und die Kosteneinsparungen erkannt. Nach gerade mal einem Monat Betrieb hat der komplett elektrische UJ310 unserem Kunden nahezu 10-15 000 € im Vergleich zu einem ähnlichen Aggregat mit Dieselantrieb gespart.“
Dank des Erfolgs des UJ310 im Steinbruch von Kamieniołom Barwałd erkennt Pilor weitere Marktmöglichkeiten für den radmobilen UJ310: „Neben kleinen und mittleren Steinbruchbetrieben erwarten wir auch ein großes Interesse von stationären Recyclingfirmen. Zusammen mit den Kostenvorteilen bringt der hochproduktive UJ310 Vorteile für beide Sektoren bezüglich der Vereinfachung von Zulassungen im Vergleich zu stationären Anlagen.“