GeoRohstoffe für das 21. Jahrhundert

GeoRohstoffe im 21. Jahrhundert“ lautet das Motto der Jahrestagung 2012 der Deutschen Gesellschaft für Geo­wissenschaften, die in enger Kooperation mit der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), der Deutschen Rohstoffagentur in der BGR (DERA), dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) und der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien (AGG) organisiert wird und vom 01.-03.10.2012 in Hannover stattfindet. Seit etwa 10 Jahren erleben wir die wieder gewonnene Bedeutung der Rohstoffe an starken Preiszuwächsen, an vermehrten Diskussionen über Reichweiten, Abhängigkeiten von Lieferländern und -firmen, an Berichten über Chancen der Rohstoffgewinnung für den Arbeitsmarkt sowie über soziale und ökologische Fragen der Rohstoffförderung. Fest steht, ein Leben ohne Rohstoffnutzung ist für uns nicht vorstellbar. Geowissenschaftliche Arbeiten in Forschung und Praxis leisten zahlreiche Beiträge, um unsere Erkenntnisse zu erweitern und offene Fragen zu klären. Zu dem Spektrum der behandelten Themen zählen z.B. Beiträge aus dem Bereich „Industrieminerale, Natursteine, Steine und Erden“ oder „Strategien der Rohstoffsicherung durch Rohstoffeffizienzmaßnahmen“.

 

Die sichere Versorgung mit mineralischen und energetischen Rohstoffen ist aufgrund der Globalisierung des Rohstoffhandels und der damit verbundenen Abhängigkeiten in den letzten Jahren zunehmend in den Focus des öffentlichen Interesses gerückt. Auch wenn der Bedarf unserer Volkswirtschaft an Erdöl, Erdgas, Metallerzen und speziellen Industriemineralen nur noch durch Importe gedeckt werden kann, kommt der inländischen Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen nach wie vor eine sehr große Bedeutung zu. Betrachtet man die Menge der in Deutschland benötigten Rohstoffe, entfällt mit etwa 8 t pro Einwohner und Jahr der weitaus größte Anteil auf die Baurohstoffe der Steine und Erden, zu denen vor allem Kies und Sand sowie Natursteine zählen (Bild). Des Weiteren wird eine Vielzahl an heimischen Industriemineralen, die außerhalb der Bauindustrie in zahlreichen Bereichen Verwendung finden, zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Die zukünftige Verfügbarkeit der Steine, Erden und Industrieminerale ist einerseits natürlich durch geologische Randbedingungen regional, andererseits aber vor allem durch konkurrierende Nutzungsansprüche an potenzielle Abbauflächen, wie z.B. durch Natur- und Trinkwasserschutz, Bauleitplanung und Infrastrukturprojekte eingeschränkt. Neben Beiträgen zur Lagerstättenerkundung sind Beiträge zur Rohstoffsicherung durch öffentliche Planungen (Raumordnung und Landesplanung) sowie zur Verwendung, aber auch Substitution der genannten Rohstoffe durch mineralische Reststoffe willkommen.

 

Das wirtschaftliche Wachstum der Schwellenländer wird unweigerlich eine wachsende Versorgung mit Rohstoffen und Metallen nach sich ziehen. Im Zuge des gegenwärtigen Rohstofbooms wurden häufig Sorgen geäußert hinsichtlich der Verfügbarkeit von Rohstoffen und Metallen. Daher wurden in den letzten Jahren von der Industrie und Politik Strategien entwickelt, um die Rohstoffversorgung zu sichern. Dazu gehören Strategien zur Diversifizierung und zur Verbesserung der Effizienz bei der Produktion und Aufbereitung von Mineralstoffen. Diese Tagung befasst sich mit Bewertungsmethoden hinsichtlich potenzieller zukünftiger Versorgungsrisiken sowie mit Maßnahmen, um Versorgungsstörungen entgegenzuwirken. Zu diesen möglichen Maßnahmen gehören effizientere Abbau- und Aufbereitungsverfahren einschließlich der Gewinnung von Nebenprodukten und Nutzung von Abfallerzen, die in Präsentationen dargestellt werden.

 

Das Team der Organisatoren der GeoHannover 2012 lädt ein, Antworten zu suchen, Lösungen vorzustellen und nicht zuletzt den aktuellen Stand der Wissenschaft kennen zu lernen. Kurzfassungen der Beiträge sollten bitte in ein Abstract-Template (unter www.geohannover-2012.de herunterzuladen) eingetragen und per Mail bis 30.04.2012 in deutscher oder englischer Sprache unter geohannover@fu-confirm.de eingereicht werden.

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