Evolutionsgeschichte einer dynamischen Messe

Die steinexpo ist über die Testballon-Phase längst hinausgewachsen und auch die Aussteller knüpfen an ihren Messeauftritt immer größere Erwartungen. Die Messe wird im Drei-Jahres-Turnus durchgeführt. Im Rahmen eindrucksvoller Live-Vorführungen vor der Kulisse eines beeindruckenden Steinbruchs zeigen Hersteller und Händler von Bau- und Arbeitsmaschinen, von Nutzfahrzeugen und Skw  sowie von Anlagen zur Rohstoffgewinnung und -aufbereitung ihre Leistungsfähigkeit. Einen weiteren Schwerpunkt der Messe bildet das Recycling mineralischer Baustoffe. Veranstaltet wird die steinexpo von der Geoplan GmbH, Iffezheim. Zur Entwicklung der diesjährigen Messe und zum Stand der Vorbereitungen bezieht Messeleiter Dr. Friedhelm Rese Stellung.

AT INTERNATIONAL: Die nunmehr 8. steinexpo steht kurz bevor. Sind Sie im Vorfeld eigentlich noch aufgeregt oder eher routine­mäßig gelassen?

Rese: Sicher von beidem etwas: Zum einen hat sich nach nun fast 20 Jahren steinexpo-Erfahrung eine gewisse Grundgelassenheit gebildet; sprich: man wird durch unvermeidliche Geschehnisse nicht mehr so schnell aus der Bahn geworfen. Andererseits ist jede steinexpo wieder eine neue Herausforderung. Denn die Messe ist auf Grund ihrer dynamischen Ausrichtung sicherlich nichts „Normales“. Deshalb ja, jenseits der Grundgelassenheit bin ich heute immer noch aufgeregt!

AT INTERNATIONAL: Wenn Sie die steinexpo-Evolution betrachten, was hat sich aus Ihrer Sicht von der ersten bis zur jetzigen Veranstaltung verändert, bzw. entwickelt. Gibt es Entwicklungsziele, die Sie noch weiter anstreben?

Rese: Die steinexpo hat sicher eine sehr „bewegte“ Entwicklung vollzogen: Anfang der 1990er Jahre, also kurz nach der deutschen Wiedervereinigung, war sie die ideale Plattform zur Wissensvermittlung und für Maschinenvorstellungen; es herrschte ja ein immenser Nachholbedarf. Danach ist sie, bei zurück gehenden Märkten, von Vielen in Frage gestellt worden. Seit der Jahrtausendwende dann hat sie sich kontinuierlich zu der Messe entwickelt, auf der sich die gesamte Baurohstoff-Industrie trifft, um Maschinen und Anlagen live unter realitätsnahen Bedingungen zu sehen. Entwicklungsziel ist unter anderem eine weitere Internationalisierung der steinexpo, die sich nach den Ausstellermeldungen für die diesjährige Veranstaltung auch abzeichnet; dies aber auf jeden Fall auch mit besonderem Blick auf die heimischen Märkte!

AT INTERNATIONAL: Über welche Veränderungen in der Ausstellerstruktur und/oder über welche Anmeldungen und Programm­ankündigungen der Protagonisten haben Sie sich besonders gefreut?

Rese: Zum ersten freue ich mich sehr, dass das gesamte Spektrum der Maschinenindustrie für unsere Branchen auf der stein­expo 2011 vertreten ist. Hervorzuheben ist, dass vom Bohrgerät über die Aufbereitung bis zur Rückverladung eine komplette „Angebotspalette“ für die Besucher zur Verfügung steht. Außerdem ist die hervorragende Resonanz der Siebhersteller, die sich in einer bisher noch nicht da gewesenen Anzahl für die diesjährige Messe angemeldet haben, zu nennen. Und schließlich nutzen auch die Baumaschinenhersteller die steinexpo in diesem Jahr zur Vorstellung ihrer neuen Maschinengenerationen. Insgesamt werden mehr Neuheiten vorgestellt als auf den Messen zuvor.

AT INTERNATIONAL: Registrieren Sie ebenfalls eine veränderte Sicht der Aussteller auf diese Messe?

Rese: Die steinexpo hat bei den Ausstellern spürbar an Bedeutung gewonnen. Nirgendwo sonst haben sie die Gelegenheit, ihre Produkte unter so realitätsnahen Bedingungen vorzuführen wie auf dieser Demo-Messe. Ein anderer Aspekt ist die Tatsache, dass die steinexpo eine ausgewiesene Fachbesucher-Messe ist. Mit einem Anteil an Fachbesuchern von über 90 % sind die Zielgruppen der Aussteller nahezu komplett vertreten.

Im Umfeld dieser Messe gab es außerdem schon immer die Getreuen: Partner, die von Anfang an fest an das Konzept glaubten und das selbst über zwischenzeitliche Wirren hinweg. Von Anfang an hat sich der Bundesverband Mineralische Rohstoffe (MIRO – früher der Bundesverband Natursteinindustrie) für die Messe im Steinbruch stark gemacht. Später kam die Unterstützung weiterer Verbände hinzu. Fachlich ideelle Trägerschaften haben zwischenzeitlich auch der Verband der europäischen Gesteinsproduzenten UEPG, der Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen im VDMA und der Verband der Baumaschinen-Ingenieure und -Meister (VDBUM) übernommen. Die steinexpo spiegelt auch bei diesen Partnern die gesamte Industrie wieder. Dafür möchte ich mich bei den Verantwortlichen an dieser Stelle ausdrücklich bedanken!

AT INTERNATIONAL: Bei der vergangenen Messe in 2008 gab es parallel zum Messegeschehen eine Etappe der TruckTrail-Meisterschaften. Hat sich das bewährt, wird es wieder geplant und welche besonderen Events gibt es im Gelände während der Messe außerdem?

Rese: In diesem Jahr finden während der steinexpo nicht nur „normale“ Truck Trial-Läufe statt, die Organisatoren haben sich sogar dazu entschlossen, ihren Europameisterschafts-Endlauf während der Messe auszutragen und damit die Attraktivität dieser Veranstaltung nochmals zu erhöhen. Des Weiteren sind eine ganze Reihe von Zusatz-Events seitens der Aussteller geplant: Die Möglichkeit, spezielle Kundenveranstaltungen auch am Abend durchzuführen, wird von einigen Ausstellern intensiv genutzt. So wird z.B. Caterpillar seine neue Maschinen-Generation auf diese Weise intensiv promoten. Mit dem VDMA wird die Initiative „ThinkIng“ verstärkt umgesetzt (www.think-ing.de).

AT INTERNATIONAL: Ist das Wachstum der Messe in der ­Zukunft durch die Durchführung in einem aktiven Steinbruch limitiert und wie lange, meinen Sie, wird der MHI-Standort Nieder-Ofleiden­ noch als Messeplatz dienen können?

Rese: Dies ist eine Frage, die es vor jeder Messe neu zu beantworten gilt. Zwischen uns und der MHI herrscht eine äußerst vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit; dies vorangestellt. Gemeinsam besprechen wir nach jeder steinexpo die Abbauentwicklung, um bereits frühzeitig die unterschiedlichen Belange „unter einen Hut“ zu bringen. Ob das immer und dauerhaft gelingt, kann niemand sagen. Denn auch hier gilt die alte Bergmannsweisheit: „Hinter der Hacke ist es dunkel“. Eines ist aber hervorzuheben: Der Steinbruch in Nieder-Ofleiden ist unbestritten unser Favorit unter allen möglichen Standorten für die steinexpo!

www.steinexpo.de
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