Mobile Saug-/Druckanlage
Immer wieder kommt es in Atmosphären mit zündfähigen Staub-/Luftgemischen durch den Eintrag einer Zündquelle zu Verpuffungen mit hohem Schaden in den Anlagen und sogar zu Todesfällen beim Betriebspersonal. Nur durch ein ständiges Reinigen können solche Gefahren trotz des Vorhandenseins einer potenziellen Zündquelle vermieden werden. Den Staub abzusaugen, ist die einzig richtige und effektive Reinigungsmethode.
Große Anlagen bzw. Gebäude werden sinnvollerweise mit einem zentralen Rohrleitungsnetz mit mehreren Kilometern Gesamtlänge versehen. Dadurch kann gleichzeitig an mehreren Stellen im Gesamtbetrieb abgesaugt werden. Der Saugschlauch wird dabei an das zentrale Staubsaugnetz über ein federbelastetes Klappenventil angeschlossen. Neben dem Saugschlauch und der Reinigungsdüse muss vom Reinigungspersonal nichts „geschleppt“ werden. An den Reinigungsorten benötigt man weder Strom- noch Druckluftanschluss. Ein Rohrleitungsnetz kann auch nachträglich jederzeit erweitert bzw. in ein vorhandenes Gebäude oder in eine Anlage eingebaut werden. Die Staubsaugleitung besteht aus einem verzinkten Stahlrohr. Die Rohre sind mit druckdichten Rohrverbindungsschellen staubdicht verbunden. Die Rohrbögen werden mit möglichst großen Radien konzipiert und können auf Wunsch zusätzlich mit einem Rückenverschleißschutz oder einer Schmelzbasalt-Auskleidung geliefert werden. Zur Sicherstellung einer optimalen Flugförderung des Staubs in der Rohrleitung sind Transportluft-Ansaugventile eingebaut, die automatisch die Luftmenge regulieren.
Die Zentrale einer Staubsauganlage bilden der Abscheider mit Filtersystem und das Gebläse zur Unterdruckerzeugung. Der Filterabscheider trennt das abgesaugte Produkt von der Transportluft. Die im Filtergehäuse eingebauten Filterschläuche bzw. -taschen werden zyklisch mit einem Druckluftstoß abgereinigt. Zum Schutz der Filterelemente und zur Vermeidung zusätzlicher Zündquellen ist in der Ansaugleitung ein Magnetabscheider mit Auszugsvorrichtung eingebaut. Die Unterdruckerzeugung stellt ein differenzdrucküberwachtes Drehkolbengebläse sicher, das bei einem eventuellen Filterdurchschlag unmittelbar abschaltet. Die voll automatisierte Staubsauganlage wird über eine elektrische Steuerung mit SPS betrieben. Die Betriebszustände können über ein in der Schaltschranktür eingebautes Bedienpanel angezeigt werden. Hierüber wird die Anlage auch bedient.
Zur sicheren Entsorgung der abgesaugten Stäube bzw. zur staubfreien Rückführung des Produktes in den Materialfluss bietet EMDE eine geschlossene Systemlösung zur Ausschleusung des Materials aus dem Filterabscheider über eine Taktschleuse sowie zur anschließenden Befeuchtung in einem Chargenmischer oder einer kontinuierlich arbeitenden Dop-pelpaddelmischschnecke. Als Programmerweiterung hat EMDE eine kombinierte Saug-/Druckanlage entwickelt (Bild), mit der die abgesaugten Stäube direkt aus dem Abscheider pneumatisch ausgetragen werden können. Dieses System wurde für folgenden Einsatzfall speziell entwickelt: Abgesaugte Filterasche im Kraftwerksbereich wird noch einmal dem Brennprozess zugeführt. Dadurch reduzieren sich die Entsorgungskosten erheblich und das vermeintliche „Abfallprodukt“ hat noch zusätzlichen Brennwert.
Zum Eintrag des Staubes in die Brennkammer wird die mobile Saug-/Druckanlage über einen Schlauch an die Brennkammer angeschlossen. Eine horizontale Austragsschnecke im Abscheiderboden trägt den Staub einem pneumatischen Aufgabeschuh dosiert zu. Die geometrische Form des Behälters sowie die passende Dimensionierung der Austragsschnecke gewährleisten den sicheren Staubaustrag. Die Abscheiderentleerung mit einem Nutzvolumen von ca. 3 m³ dauert maximal 10 Minuten.
Diese mobile Einheit verfügt zusätzlich über eine eigene Drucklufterzeugung mittels eines Kolbenkompressors, eingebaut in einem Schallschutzgehäuse. Die Energieversorgung wird mit einem 15 m langen Netzanschlusskabel mit 125 A-Stecker und einer federbelasteten Kabeltrommel sichergestellt. Das speziell für diesen Anwendungsfall ausgelegte Saug‑/Druckgebläse wird mit zwei Betriebspunkten gefahren. Das frequenzgeregelte Gebläse kann den optimalen Arbeitsleistungen im Saug- und Druckbetrieb angepasst werden. Die Staubsauganlage ist auf einem Fahrgestell montiert, zugelassen für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Die komplette Kundenberatung und Konzeptentwicklung sowie die Auslegung der Anlage, Konstruktion und Fertigung mit anschließender weltweiter Montage und Inbetriebnahme bietet EMDE als Systemlösung mit verfahrenstechnischer Garantie.
EMDE Industrie-Technik GmbH, Nassau (D),