Von Leichtstoffen schwer zu trennen?

Sven Wendt betreibt seit Anfang 2007 in Düsseldorf-Heerdt mit der Soil-Tec Mineralstoffe GmbH & Co. KG eine mobile Bauschutt-Aufbereitungsanlage (Bild 1). Schwer­punkt der Soil-Tec Aktivitäten bilden sowohl die wirtschaftliche Aufbereitung von Bo­den­aushub (größtenteils Schad­stoffklasse II) als auch die Auf­bereitung sämtlicher Baustoffe mineralischen Ursprungs zu einem zertifizierten Sekundär-Rohstoff. Das angelieferte Ma­-terial ist zum großen Teil mit Störstoffen – oft Leichtstoffe, wie Holz oder Styropor, be­lastet – eben mit allem, was „schwimmt und fliegt“. Inner­halb seines Maschinen­parks setzt Wendt auf mobile Technik, damit er nicht nur auf seinem eigenen Betriebs­gelände, sondern bei Bedarf auch auf anderen Einsatz­stellen tätig sein kann. Bei geringerer Auslastung hält er sich die Möglichkeit offen, seine Geräte zeitweise zu vermieten.

 

Eine kleine mobile Prallbrecheranlage aus der Anfangszeit wurde schon nach etwa 1,5 Jahren durch einen raupenmobilen Lokotrack LT1110 von Metso Minerals mit ca. 50  % mehr Leistung, größerem Rotordurchmesser und deutlich größerem Einlauf ersetzt. Vor dem Hintergrund stabilerer Drehzahlen (insbesondere bei armiertem Beton) sowie kürzeren Maschinenlaufzeiten profitiert Wendt von einer höheren Betriebssicherheit und schafft damit Zeit (und Raum) für andere Arbeiten. Zuvor investierte Soil-Tec in ein mobiles Schwerlastsieb – als Ersatz für seine kleine stationäre Siebanlage.

 

Vor Inbetriebnahme stellte Apex-Lieben der Soil-Tec einen containermobilen Leichtstoff-Abscheider mit der Bezeich­nung Wash-Bear für Testzwecke zur Verfügung (Bild 2). Der Wash-Bear ist kein Windsichter, der mit Luft arbeitet und sich darum auch nur schwer für eine präzise Abscheidung einstellen lässt. Sichter verfügen in der Regel nur über ein schmales Kornband und erfordern häufig aufwendige Vor- und Nachsortierungsarbeiten. Zudem stellt sich bei Sichtern die Notwendigkeit einer hinreichenden Abluftreinigung. Mit dem Luftstrom werden unfreiwillig hohe Mengen an Sand, Haftkorn und teilweise auch kleineren Steine ausgetragen. Damit erhöht sich unnötigerweise die zu deponierende Reststoffmenge, was wiederum zu erhöhten Kosten bei Transport und Deponiegebühren führt. Eine Ausweitung des Deponieraums ist im Geschäftsmodell von Soil-Tec nicht vorgesehen.

Der Wash-Bear ähnelt einer Sandschnecke und arbeitet nach dem Prinzip der Schwimm-Sink-Scheidung. Aufgegeben wird das Mittelgut des vorgeschalteten Schwerlastsiebes – das Gerät ist in der Lage, ein Kornband von 10–170 mm in einem Durchgang zu verarbeiten. Die Leichtstoffe mit spezifischer Dichte <  1  kg/dm³ schwimmen auf und werden mittels oben liegendem Bürstenband ausgeleitet (Bild 3). Das Schwergut sinkt auf den Trogboden, um von dort anschließend mit einer Förderschnecke ausgetragen zu werden. Der Trogboden unterliegt dauerhaft so gut wie keinem Verschleiß, da sich dort eine schützende Materialschicht bildet. Eine Förderschnecke aus hochverschleißfestem Material erzielt je nach Fördergut einen absoluten Durchsatz von 200 000 bis 300 000 t. Die Kosten für den proportionalen Wasser- und Energiebedarf (hier 15 kW für bis zu 100 m³/h Durchsatz) sind als äußerst niedrig einzustufen. Die sonst üblichen Personalkosten für die Handsortierung des Materials entfallen ebenso. Der Betrieb des Wash-Bear verursacht keine zu klärenden Abwässer. Die im Wasser gelösten Schwebstoffe setzen sich während der Ruhephase ab und werden unmittelbar nach dem Einschalten aus der Anlage herausgefördert. Der Wash-Bear fördert und entwässert in einem Arbeitsgang. Gegenüber einer Anlage mit Bandbetrieb entfällt die Reinigung eines durch Sedimentschlamm verschmutzten Fördergurtes. Der containermobile Wash-Beer kann nach Demontage des Bürstenbandes mit einem Hakenlift-Lkw transportiert werden und ist binnen 1–2 Std. einsatzbereit.

APEX-LIEBEN GmbH, Geilenkirchen (D),

Tel.: +49 2451 4095-884, www.apex-lieben.de

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