40 Jahre Maschinenfabrik Münster
Mit einem Fest für die Mitarbeiter und deren Familien feierte die Haver & Boecker Maschinenfabrik Münster Anfang September 2009 das 40-jährige Bestehen des Werkes in Münster (Bild 1). Seine Geschichte be-gann im Juli 1969 mit dem Kauf der Landmaschinenfabrik J. A. Braun durch Haver & Boecker in Oelde. An dem neuen Standort in Münster konnte die Haver & Boecker-Maschinenfabrik in Oelde ihre Fertigungskapazitäten ausdehnen und Lieferzeiten verkürzen. In den ersten zwei Jahrzehnten wurden in erster Linie Einzelteile und Baugruppen aus dem HB-Fertigungsprogramm erstellt. Als 1989 in Oelde der Platz für die Pack- und Sieb-montage mit ihren unterschiedlichen Fertigungsmethoden zu knapp wurde, wurde die Siebmaschinenproduktion – zu-nächst die Fertigung, Anfang der 90er Jahre auch der Verkauf und die Konstruktion – nach Münster verlagert. Die Konzentration aller Aktivitäten der Aufbereitungstechnik am neuen Standort führte zu einem großen Innovationsschub in diesem Geschäftsbereich. Viele Neuentwicklungen ließen das Siebmaschinenprogramm stetig anwachsen.
Neue Herausforderungen, die sich über die brasilianische Tochtergesellschaft Haver & Boecker Latinoamericana im rohstoffreichen Brasilien ergaben, führen abermals zu bedeutenden Neuentwicklungen. Auch die Übernahme der Firma TYLER, Kanada, im Jahr 1998 brachte neue Impulse für die Siebmaschinentechnik. Unter dem Namen THE SCREEN-ING GROUP stellen sich die drei Werke gemeinsam den Herausforderungen der unterschiedlichen Märkte. Die in den Werken Münster, Monte Mor/Brasilien und St. Cathe-rines/Kanada unter dem Produktnamen NIAGARA und TYCAN weltweit vertriebenen Siebmaschinen, z. B. Hoch-leistungssiebmaschinen für die kanadische Ölsandindustrie, unterstreichen die Kompetenz der SCREENING GROUP. Anfang 2000 wurde zusätzlich ein Verfahren zur Nassreini-gung von stark mit Lehm und Ton durchsetzten bzw. verschmutzten Baustoffen und Materialien entwickelt. Dieses umweltschonende und kostengünstige Waschverfahren hat sich auch im außereuropäischen Bereich in der Kies- und Sandaufbereitung sowie z. B. auch in den Diamant- und Goldminen Südafrikas durchgesetzt.
Aktuell wird das Geschäftsfeld der Siebmaschinenfabrik in Münster (Bild 2) um den Bereich Pelletiertechnik erweitert. Auch bei dieser Technik, die bislang vorrangig für die Eisenerzaufbereitung interessant war, steht der Umwelt-schutz im Vordergrund. Auf riesigen Tellern mit einem Durchmesser von 7,5 m und einer Leistung von 150 t/Std. wird zuvor aufbereitetes Feinsterz zu weiterverwertbaren Pellets verarbeitet. Diese Technik kann aber auch noch in anderen Gebieten, wie z. B. der Düngemittelgranulierung, Anwendung finden. In Kooperation mit der Tochtergesell-schaft HAVER ENGINEERING Meißen, die prozesstechnische Lösungen und Maschinen in den Bereichen Aufbauagglomeration, Pelletieren und Reinigungsmaschinen für Baustoffe und mineralische Stoffe entwickelt, wird das Thema weiter verfolgt. Es wird gleichzeitig Schwerpunkt-thema auf der bauma 2010 in München sein.