bauma 2013 – Fokus erneut auf Bergbau und Indonesien als Partnerland
Dass die bauma nicht nur die Leitmesse für Bau- und Baustoffmaschinen ist, zeigte sich im Jahr 2010 deutlich (Bild 1): Von den rund 420 000 Fachbesuchern war gut ein Viertel am Bergbau interessiert. Die Internationale Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte ist damit auch in dieser Branche die weltweit größte Veranstaltung. Die Unternehmen aus dem Bergbausektor werden sich auf der nächsten bauma, die vom 15.-21.04.2013 in München stattfindet, wieder in einer eigenen Halle sowie im Freigelände dem internationalen Fachpublikum präsentieren (Bild 2).
Im Ausland ist besonders deutsche Sicherheitstechnik gefragt. So hat der Fachverband Bergbaumaschinen im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) eine Südamerika-Initiative gestartet, um die Handelsbeziehungen dorthin auszubauen. „Wir tragen mit unserer hochwertigen Technik dazu bei, die dortigen Minen sicherer zu machen“, betont Dr. Paul Rheinländer, der Vorsitzende des Fachverbands. Dementsprechend werden deutsche Technik und Know-how dabei helfen, den kolumbianischen Kohlenbergbau vor allem unter Tage sicherer zu machen und die Gewinnungsmenge zu steigern. Eine strategische Kooperation soll neben einer Sicherheitspartnerschaft auch den Transfer von Technologie umfassen.
International fordern die Bergbaugesellschaften einen ständig wachsenden Automatisierungsgrad ein, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Das wird in australischen Gruben besonders deutlich. Das Beispiel des Steinkohlebergwerks Carborough Downs zeigt, wie sehr die Kunden auf Qualität, Sicherheit und Preiswürdigkeit des Maschinenparks achten und international einkaufen: In einem Streb mit polnischem Ausbau (Tagor), australischem Kettenförderer (Inbye/Nepean), australischen Schaltgeräten und Strebsteuerungen (MI-Power/Nepean) sowie einer deutschen Schildsteuerung (Tiefenbach) gewinnt der Walzenlader SL 1000 (Eickhoff) das 4,5 bis 5,7 m mächtige Flöz herein. Nicht zuletzt aufgrund solcher Projekte werden die im Fachverband Bergbaumaschinen organisierten Firmen 2011 mit einer Umsatzsteigerung von 32 % auf rund 5 Mrd. € das beste Jahr ihrer Geschichte abschließen. Den Grund für dieses Wachstum sieht Dr. Rheinländer in der weltweit immer größer werdenden Rohstoffnachfrage, insbesondere aus den sich mehr und mehr entwickelnden Schwellenländern. Es werden vermehrt solche Maschinen und Anlagen bestellt, die dazu dienen, bestehende Bergwerke zu erweitern oder neue zu eröffnen. Die Fördermengen werden also immer mehr erhöht. Als Beispiel nannte Rheinländer Indien, Partnerland der letzten bauma, wo in diesem Jahr 50 % mehr Umsatz erwartet wird.
Als Partnerland der nächsten bauma 2013 wurde Indonesien ausgewählt. Indonesien hat 238 Mio. Einwohner, ein Bruttoinlandsprodukt von 720 Mrd. US$ (2010) und gehört zu den 20 größten Volkswirtschaften der Welt. Die Bauwirtschaft des Landes boomt und auch im Rohstoffsektor stehen mittelfristig große Investitionen an – Gründe genug, auch diesen zukunftsträchtigen Wirtschaftsraum in den Fokus der bauma zu rücken.
Indonesiens großes Geschäftspotenzial gilt es für die internationale Bau-, Baustoff- und Bergbaumaschinenindustrie zu heben und zu nutzen. Gemeinsam mit der Messe München ist der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Mitinitiator des Partnerland Konzeptes, das es seit 2001 gibt und das für das Partnerland der bauma 2013 erneut viele Vorteile bietet: So haben die Repräsentanten aus Indonesien die Möglichkeit, ihr Land im Vortragsprogramm als Investitionsstandort und Partner für anstehende Projekte dem Fachpublikum zu präsentieren. Neben einem „Indonesia Forum“ gibt es während der gesamten Messelaufzeit zudem die vom VDMA präsentierte „Indonesia Business Lounge“, in der sich bauma-Aussteller und Besucher über das Partnerland austauschen und Projekte diskutieren können.