SKF setzt auf die Swiss Steel Group bei der drastischen Reduktion ihrer CO2-Emissionen

Um den CO2-Fußabdruck der europaweit produzierten Wälzlager zu reduzieren, hat SKF neben nachhaltigen Produktionsbedingungen nun auch deren Hauptbestandteil – den Rohstoff Stahl – ins Visier genommen. Seit Anfang 2024 bezieht SKF seinen Wälzlager Stahl von der Swiss Steel Group und seiner Tochtergesellschaft Deutsche Edelstahlwerke (DEW) ausschließlich in der Qualität „GreenSteel Climate+“. Stahl, der aus Stahlschrott und in Elektrolichtbogenöfen mit Ökostrom aus erneuerbaren Quellen hergestellt wird.

© Swiss Steel

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Dieter Nitsche, Einkaufsleiter in Schweinfurt, der bei SKF in Europa für die Beschaffung von Stabstahl verantwortlich ist, weiß um das Klimapotenzial des wichtigsten Rohstoffs für die Wälzlagerproduktion. Eine Tonne Rohstahl, hergestellt aus Erz und Koks über den Weg des Hochofens, verursacht rund zwei Tonnen CO2-Emissionen. „Bei unserem hohen Bedarf an Stab- und Drahtprodukten haben wir uns regelmäßig einen riesigen Treibhausgas-Rucksack aufgebürdet“, so Dieter Nitsche. Mit der Swiss Steel Group, die bei der Produktion in ihren deutschen Werken in Siegen und Witten konsequent auf die sogenannte Elektrostahl-Route setzt, lotete der SKF-Manager und das globale SKF-Einkaufsteam für Stahl unter der Leitung von Damian Bukowski deshalb die maximalen Möglichkeiten zur Reduzierung der CO2-Emissionen beim Stahleinkauf aus. Das Ergebnis ist ein Vertrag, der die zurechenbaren Treibhausgasemissionen des bei SKF verwendeten Stahls um fast die Hälfte reduziert. „In unserem Bemühen, bis zum Jahr 2050 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg treibhausgasneutral zu werden, kommen wir damit einen gewaltigen Schritt voran»“, freut sich Dieter Nitsche. SKF hat sich verpflichtet, bis 2030 alle Produktionsstandorte weltweit klimaneutral zu betreiben und bis spätestens 2050 in der vorgelagerten Wertschöpfungskette netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen.

SKF und die Swiss Steel Group arbeiten bereits seit mehr als einem Jahrzehnt zusammen und haben ihre Geschäftsbeziehungen im Zuge der Ukraine-Krise intensiviert. Damals war noch nicht absehbar, dass sich daraus auch wesentliche Chancen für eine klimafreundliche Wälzlagerproduktion ergeben würden. Inzwischen hat sich der Schweizer Stahlkonzern zunehmend einen Namen als einer der nachhaltigsten Stahlproduzenten gemacht und wurde dafür im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Schnell wurde klar, dass SKF und die Swiss Steel Group die gleichen Klimaschutzziele verfolgen und gemeinsam noch schneller vorankommen. Mit der Bestellung von mehreren zehntausend Tonnen GreenSteel Climate+ Stahl für das Jahr 2024 ist SKF einer der wichtigsten Kunden und sorgt für eine geregelte Abnahme des klimafreundlichen Produkts. Dieser Stahl wird sowohl direkt für die Produktion von Wälzkörpern in den europäischen SKF-Werken, wie dem weltgrößten SKF Produktionsstandort in Schweinfurt, als auch von SKF-Zulieferern für die Produktion von Wälzlagerringen verwendet.

Frank Koch, CEO der Swiss Steel Group, unterstreicht die Bedeutung des Vertrages,  der in diesem Jahr evaluiert und dann gegebenenfalls aktualisiert werden soll, für die Swiss Steel Group. „Die Vereinbarung mit einem so wichtigen Partner wie SKF ist ein bedeutender Meilenstein in unseren Bemühungen um nachhaltige Lieferketten. Mit GreenSteel Climate+ können wir unseren Kunden helfen, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Stahl ist ein kritisches Element entlang der gesamten Wertschöpfungskette und spielt daher eine Schlüsselrolle in dem wichtigen Prozess der Dekarbonisierung der Endprodukte.“ Und er erläutert noch einmal die Besonderheiten der eigenen Produkte des Unternehmens. Als größter europäischer Elektrostahlproduzent liegt die Kompetenz der Swiss Steel Group in den Bereichen Recycling, Kreislaufwirtschaft und Elektrolichtbogenofentechnologie. Die CO2-Emissionen des Rohstahls der Swiss Steel Group liegen mit 200 kg (Scope 1 und 2) um bis zu 83 % unter dem Branchendurchschnitt. Green Steel Climate+ wird zudem ausschließlich mit erneuerbarem Strom produziert, was die Scope-2-Emissionen deutlich reduziert. Die CO2-Emissionen der an SKF gelieferten Produkte werden durch den Einsatz von Climate+ um durchschnittlich 40 % gesenkt.

Für Dieter Nitsche ist der Qualitätsaspekt jedoch genauso wichtig wie der Klimaschutzaspekt, denn: „Unsere Wälzlagerkunden erwarten von SKF immer höchste Qualität und langlebige Produkte. Nach einem halben Jahr der Produktion mit GreenSteel Climate+ an unseren deutschen Standorten können wir sagen, dass wir in jeder Hinsicht auf Kurs.“

www.swisssteelgroup.com

www.skf.com/de

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