Ökonomie trifft Ökologie –
Brechen mit dieselelektrischem Antrieb
Das Kieswerk Langhagen mit dem Moränekiesvorkommen liegt an der A 19 ca. 50 km vor den Toren von Rostock. Jährlich werden dort etwa 1 Mio. t Sand und Kies aufbereitet. Neben Betonzuschlägen produziert das Werk hochwertige Asphaltzuschläge und Tragschichten. Im Kiesvorkommen sind Findlinge bis zu 1200 mm Größe enthalten. Ein Teil davon kommt im Garten- und Landschaftsbau zum Einsatz. Findlinge bis 700 mm werden in zwei Stufen gebrochen und zu unterschiedlichen Kiessplittfraktionen abgesiebt. Das wirtschaftliche Primärbrechen dieser Rundlinge ist für jeden Aufbereiter eine Herausforderung – so auch für das Werk Langhagen der Heidelberger Sand und Kies GmbH.
Nachdem sich bereits mehrere Brecher verschiedener Anbieter für die Anforderungen des Produzenten als nicht geeignet erwiesen hatten, stand auch der erstmalig auf der Steinexpo 2011 vorgestellte neue Lokotrack LT120E von Metso auf dem Prüfstand (Bild 1). Im Ergebnis erwies er sich als die effektivste und in dieselelektrischer Ausführung auch kosteneffizienteste Lösung für diese Aufgabe, mit der außerdem sämtliche Umweltauflagen erfüllt werden. Das Zusammenspiel mehrerer Faktoren ist für die gute Energieeffizienz des LT120E verantwortlich: Der Backenbrecher C120 bietet durch die große Masse seiner Schwungräder einen gleichmäßigen Brechprozess, während der Dieselmotor CAT C13 Tier4 mit konstant 1500 U/M den Generator antreibt.
Um sicherheitshalber einschlägige Betriebserfahrungen mit der raupenmobilen Anlage zu sammeln, wurde der LT120E nach dem Test gemietet. Nach mehr als sieben Monaten im Betrieb und einer Brecherlaufzeit von über 970 Std. ist die Heidelberger Sand und Kies GmbH, Tochter der globalen HeidelbergCement Gruppe, mit dem neuen Lokotrack sehr zufrieden. „Mit unserem extrem schwierigen Aufgabematerial haben wir gute und konstante Durchsätze erzielt. Während der gesamten Mietdauer gab es keine unerwarteten Stillstände“, urteilt Hans-Jürgen Jeschke, Betriebsleiter des Kieswerks Langhagen. „Es ist erstaunlich, wie gut der Backenbrecher C120 arbeitet und selbst die besonders großen Rundlinge sicher in den Brechspalt einzieht (Bild 2). Hier wirken Brechraumgeometrie, Brecherkinematik und die für den Einsatz optimierten Brechbacken optimal zusammen“, so Jeschke.
Hans-Jürgen Jeschke nennt noch einen weiteren für HeidelbergCement wichtigen Punkt: „Der Lokotrack LT120E erreicht mit seinem dieselelektrischen Antrieb die von HeidelbergCement gesetzten Umweltschutzziele. Und wenn die Einheit zu einer anderen Einsatzstelle gefahren wird, können wir den Lokotrack einfach an unsere Stromversorgung anschließen und ihn auch im komplett elektrischen Betrieb testen.“ Für das Vorbrechen auf eine für den Nachbrecher geeignete Größe ist der Lokotrack täglich zwölf Stunden im Kieswerk Langhagen im Einsatz.
Die neue Backenbrecheranlage Lokotrack LT120 ist in zwei Versionen verfügbar: Als klassischer dieselhydraulischer LT120 oder als dieselelektrischer LT120E, bei dem der Kunde die Möglichkeit hat, die Einheit über den vom Dieselmotor angetriebenen 420 kVA Generator dieselelektrisch zu betreiben – oder bei Anschluss an eine externe Stromversorgung als komplett elektrisch betriebene Einheit. Flexibilität bei der Gerätekonfiguration und Anpassung an spezielle Anforderungen sind die Hauptmerkmale. Beim LT120E sind sowohl Brecher, Förderband als auch Magnetabscheider mit elektrischem Antrieb ausgestattet. Den Brecher kann man im Fall einer Blockierung auch rückwärts laufen lassen. Das Raupenfahrwerk, der Vibrationsaufgeber und der optionale Ausleger mit Hydraulikhammer werden vom Hydrauliksystem angetrieben.