Zerkleinerungs- und Klassierungsprozesse – Stand der Technik, Trends und Entwicklungen

Vom 9. bis 12. September 2013 trafen sich in ­Braunschweig knapp 200 Experten aus Industrie, Wissenschaft und Forschung zum 13. European Symposium on Comminution and Classification (Bild 2). Die internationale Konferenz mit Teilnehmern aus 26 Ländern (u.a. Europa, Afrika, Asien, Australien, Nord- und Südamerika) – hervorragend organisiert von der Fachgruppe Zerkleinern und Klassieren der Europäischen Föderation für Chemie-Ingenieur-Wesen (European Federation of Chemical Engineering – EFCE) – beeindruckte mit hochkarätigen Plenar- und programmatischen Vorträgen sowie Posterpräsentationen aus dem Themenspektrum

• Aufbereitung von Primär- und Sekundärstoffen, speziell Mineralstoffe und Erze

• Zerkleinerung, Dispergierung und Klassierung von Feingut, besonders in der pharmazeutischen, chemischen und elektronischen Industrie

• Neue und nichtklassische Anwendungen sowie neue Entwicklungen von Zerkleinerungsanlagen und Zusatzausrüstungen für Mühlen

• Grundlagen, Modellierung und Simulation der Teilchenzerkleinerung sowie von Mahl- und Klassierprozessen

Alle Vorträge und Präsentationen standen im Zeichen von Optimierungsstrategien im Bereich von Messtechniken, Mahl- und Sortierverfahren, Anlagenoptimierung in Bezug auf geringere Energie- bzw. Wartungs- und Verschleißkosten, optimierte Produktqualität bei steigenden Produktmengen, Optimierung der mechanistischen Modellierungen und Simulationen – jeweils mit der Maßgabe, vor dem Hintergrund der Verknappung von primären wie sekundären Rohstoffen effizientere Ergebnisse zu erreichen.

Die Zusammenfassung aller Fachvorträge sowie die Poster Präsentationen sind bereits – geordnet nach den thematischen Unterkonferenzen und den verschiedenen Themenschwerpunkten – im begleitenden Tagungsband (ISBN 978-3-86844-551-0) enthalten.

Gegen Ende des Symposiums folgte die Auszeichnung der besten Posterpräsentation durch Dr. Aubrey Mainza, University Cape Town, Department of Chemical Engineering, der zusammen mit Katie Barns, Xstrata Technology, und Prof. Dr. Jouko Niinimäki, University of Oulu, Fibre and Particle Engineering, die Aufgabe der Auswahl übernommen hatte. Dr. Mainza zufolge sei es aufgrund der hohen Qualität der präsentierten Poster insgesamt eine schwierige Entscheidung gewesen, die am Ende zugunsten von Dipl.-Chem. Katharina Jacob, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Technische Chemie und Umweltchemie (ITUC), mit ihrer Präsentation zum Thema „Evaluation of grinding auxiliaries for solvent-free Knoevenagel condensation in a planetary ball mill“ ausfiel (Bild 3).

Schließlich endete das 13. European Symposium on Comminution & Classification mit der Ankündigung der nächsten Konferenz, die auf Einladung von Prof. Dr. Magnus Evertsson, Chalmers University of Technology – a research group focused on the development of equipment and systems for production of crushed rock material products – im September 2015 in Göteborg/Schweden stattfinden wird (Bild 4). Neben dem Global Player SKF (Produktion u.a. von Kugel, Rollen, Wälzlager) sind in Göteborg verschiedene Unternehmen bzw. Anlagenbauer ansässig, die für den Mining Sektor produzieren, wie z.B. LKAB, Boliden, Sandvik, SSAB oder Atlas Copco. Das Umfeld des Kongresszentrums ist mit Technologieparks und der dort angesiedelten universitären Institute geprägt durch eine Atmosphäre von Wissenschaft und Forschung. Damit bietet die zweitgrößte Stadt Schwedens einen professionellen Rahmen für eine Tagung, die sich mit der Aufbereitung mineralischer Rohstoffe, insbesondere mit Zerkleinerungs- und Klassierungsprozessen beschäftigt.

Das 13. ESCC zeigte sich – wie schon in der Vergangenheit – als hervorragende Plattform für die Diskussion der weltweit aktuellsten Ergebnisse angewandter Forschungsaktivitäten im Bereich der Zerkleinerungs- und Klassiertechnik. Der Austausch und die Vernetzung von Informationen, der Blick über den Tellerrand oder Querdenken zuzulassen, sind optimale Voraussetzungen für innovative Ideen, Entwicklungen und Produkte. Entsprechend gab es nicht nur direkt im Anschluss an die Vorträge (Bild 5), sondern auch während der Pausen und der begleitenden gesellschaftlichen Abendveranstaltungen zwischen den Tagungsteilnehmern rege Diskussionen, die sicherlich die ein oder andere neue Idee für künftige Projekte bzw. für die Optimierung der eigenen Anlagen entstehen ließen.

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