Verschleißspezialist setzt auf Hightech
Das in Waldsassen ansässige Unternehmen Bergauer Regenerierung GmbH investiert derzeit in einen Erweiterungsbau und zusätzliche Bearbeitungsmaschinen. Eine neue 630-t-Biegemaschine
wurde 2008 in Betrieb genommen (Bild 1). Mit ihr könnenhochfeste Bleche sehr genau gebogen werden. Dies erlaubt etwa die Herstellung von Siebtrommeln, Siebkörben oder sehr großen
Grab- und Ladegefäßen mit großer Genauigkeit und engen Toleranzen. Ebenfalls neu im Unternehmen ist eine 15 x 3 m CNC-gesteuerte Schneidmaschine, die wahlweise im Plasmaoder Autogenverfahren arbeitet. Der Bau der zusätzlichen Produktionshalle be-ginnt 2009.
Wenn es um Verschleißschutz geht, verarbeitet die Firma bevorzugt Hardox von Swedish Steel (SSAB). Dabei wurde Bergauer als erstes Unternehmen ausgewählt, das Hardox Extreme, einen
neuen Stahl mit bis zu 700 HBW, erproben und einsetzen durfte. Gleichzeitig war die Firma Bergauer Regenerierung GmbH das erste deutsche Unternehmen, das von SSAB als Wearparts-Partner registriert worden ist. Bei stark beanspruchten Maschinenteilen, wo Hardox mit seinen Eigenschaften ausnahmsweise nicht passt, greift Bergauer seit Kurzem auch auf Toolox zurück. Toolox gehört in die Gruppe der Maschinen- und Werkzeugstähle und wird ebenfalls von SSAB im Werk Oxelösund in Schweden hergestellt. Toolox 33 und Toolox 44 sind Güten einer neuen Generation von Vergütungs-, Nitrier- und Werkzeugstählen. Toolox 44 ist der härteste „fertige“ Werkzeugstahl der Welt. Obwohl hart und formstabil, lässt er sich gleichzeitig gut maschinell bearbeiten (Bild 2). Die hohe Reinheit und gute Zähigkeit werden durchdas Konzept mit geringem Kohlenstoffgehalt erreicht. Toolox ist im Lieferzustand bereits vergütet, was zusätzlichen Aufwand
ersparen kann. Tafeln in Stärken von 6 bis 165 mm werden verarbeitungsfertig geliefert. Der Stahl lässt sich problemlos mit allen gängigen Trenn- und Spanverfahren bearbeiten. Für Toolox 44 (~45 HRC/450 HB) gibt es im Bereich Werkzeugstähle zurzeit keine Alternative auf dem Markt, die hinsichtlich der Härte mit diesem Werkstoff vergleichbar wäre. Um größtmögliche Spannungsarmut
zu gewährleisten, wird Toolox bei min. 600 °C angelassen. Dies verleiht Toolox 44 die Möglichkeit, u. U. auch als Verschleißstahl bei Arbeitstemperaturen von > 250 °C bis < 600 °C eingesetzt zu werden. Mehr als 500 t in den gängigen Blechstärken hat Bergauer ständig auf Lager, um auf Kundenanforderungen schnell reagieren zu können. Durch den Mobilservice mit Werkstattcontainer werden Austausch- und Reparaturarbeiten auch vor Ort ausgeführt.
Info: www.ssab.com