Marmor, Stein und Eisen

VeroStone gewinnt Jurakalksteinblöcke mithilfe von Cat Technik

G‌ünter Gallus, Marcus Hausner und Michael Sigl von VeroStone aus Eichstätt haben 2020 das Naturstein-­Unternehmen im Rahmen eines Management-Buy-Outs erworben und alle 74 Mitarbeiter übernommen, um die Produktion von Jurakalkstein, Muschelkalk und Sandstein fortzuführen, die sich seit vielen Jahren eingespielt hat. Den eingeschlagenen Kurs will das neue Management von VeroStone beibehalten, allerdings soll der Rohstoffabbau mit junger Cat Technik erfolgen. Dabei hat ein Radlader Cat 986K eine Schlüsselrolle.

 

Viele der bis dato eingesetzten Baumaschinen zeugten von ihrer Langlebigkeit – 20 000 Betriebsstunden auf dem Zähler und mehr waren keine Seltenheit. Ein gutes Beispiel dafür: ein alter Cat Radlader 988B. Er wäre heute aus dem Stand noch jederzeit einsatzbereit. Doch dieser wird in Zukunft ­allenfalls als Stand-by-Gerät von dem Betrieb vorgehalten. Die Kernaufgaben stemmen die Cat Radlader 986K, 980M und 966M, die Cat Kettenbagger 323CLN und 323FL sowie die Cat Dumper 735C und 740C. Sie arbeiten auf verschiedenen Abbau­ebenen, um damit Zugriff auf die verschiedenen Kalksteinschichten zu haben, wie sie aktuell nachgefragt werden.

 

In den Wintermonaten Januar und Februar laufen die Vorbereitungen in den Steinbrüchen von VeroStone, um die Produktionsstätten für den Abbau vorzubereiten: Da werden die Fahrwege samt Rampen instandgesetzt und auf Vordermann gebracht. Von den Baumaschinen, vor allem von den Kettenbaggern, wird der 5 bis 6 m hohe Abraum abgetragen und die Schichten von Jurakalkstein freigelegt, die dann das restliche Jahr über gewonnen werden.

 

Früher erfolgte der Abbau von Hand. Dann wurden die Blöcke mit einem Kran und einer Laderaupe rausgeholt. Heute ist es eine Kombination von Bohren und Reißen. Die Cat Kettenbagger 323FL und 323CLN fungieren als Bohrgerät, das ferngesteuert vertikal Löcher in den Gesteinsschichten anlegt. In diese Löcher werden Hydraulikspalter eingesetzt, die mit einem Druck von rund 300 bar den mächtigen Naturstein aus dem festen Verbund ablösen – tiefe Risse treten auf. Dann kommt weitere Cat Technik ins Spiel. Der Cat Radlader 986K schiebt seinen Reißzahn unter den Block und bricht ihn heraus. Mittels eines großen Kraftakts werden Schicht für Schicht und Block für Block getrennt. Deren Größe hängt von den natürlichen Klüften und Spalten sowie Schichtdicken ab.

 

Doch mit dem Lösen der Blöcke ist es noch nicht getan – der Block hat in der Regel eine Größe von rund 3,00 x 1,50 x 1,00 m. Da können schon mal 13 t und mehr Ladung zusammenkommen. So ein schwerer Klotz muss transportiert und verladen werden. Für diese Aufgabe tauscht der Fahrer den Reißzahn gegen Gabelzinken aus. Damit hievt er den Block auf einen Cat Dumper 735C, der den Juramarmor in die Weiterverarbeitung transportiert. Mittlerweile hat der Abbau eine Tiefe von 29 m erreicht. Das Vorkommen zeichnet 26 Schichten aus, die in verschiedenen Terrassen abgebaut werden. Die Schichten sind in der Regel durch Tonlagen voneinander getrennt und variieren hinsichtlich ihrer Mächtigkeit und Farbgebung zwischen gelb und grau.

 

Seit mehreren Jahrzehnten wird in den Steinbrüchen von VeroStone mit Cat Baumaschinen gearbeitet. „Caterpillar ist quasi unsere Haus- und Hofmarke. Die Entwicklung der Maschinentechnik, etwa von der F- zur K- und M-Serie, haben wir begleitet“, so Marcus Hausner, Geschäftsführender Gesellschafter. Für die Umstellung der Flotte im Abbau sprach der Verbrauch und eine niedrigere CO2-Bilanz – das sind Aspekte, die im Zuge von Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnen. „Die neuen Maschinen sind deutlich effizienter und schneller geworden“, so Michael Sigl, Prokurist und Betriebsleiter. Auch da dient der Cat 988B als Referenz: 50 l Sprit in der Stunde waren das mal zu Spitzenzeiten – dem steht ein Verbrauch von knapp der Hälfte beim 986K heutzutage gegenüber.

 

„Wenn wir im Abraum arbeiten, brauchen wir ein schweres Gerät, das auch eine entsprechend hohe Drehzahl aufweist“, fügt Michael Sigl hinzu. Besonderen Schutz verdienen bei so einem harten Einsatz auch die Reifen und ihr Profil. So wurden extra Ketten aufgezogen, um den starken Verschleiß zu reduzieren. Schließlich drückt viel Gewicht auf die kleinen Kontaktflächen zwischen Gummi und Boden und darüber wird die gesamte Vortriebskraft des Radladers erzeugt, wenn dieser Blöcke lädt und diese dann zum Lager fährt. Solche Ausrüstungsdetails haben sich in der Praxis als sinnvoll herauskristallisiert. Sie müssen genauso wohlüberlegt sein wie die richtige Maschinengröße.

 

Bei der Anschaffung sprachen die meisten Argumente für den Cat 986K mit 46 Tonnen: eine leistungsstarke Maschine, die zugleich noch entsprechend wendig ist. „Eine zentrale Anforderung war, die alten Anbaugeräte von LOC-matic weiter verwenden zu können“, erklärt Wolfgang Wagner. Das konnte für den Cat 986K zugesagt werden, denn in diesem Fall musste bei der Geräteaufnahme kaum etwas geändert werden. Unter­einander sind die Anbaugeräte kompatibel und können von weiteren Cat Radladern aufgrund ihrer Qualität für ein weiteres Maschinenleben genutzt werden. Neben einem Reißzahn arbeitet der Cat 986K mit einer Gabel, um die Blöcke zum Lagerplatz zu transportieren. Hinzu kommt eine Schaufel, um im Bruch Ladeaufgaben zu übernehmen. Damit ein Wechsel der Werkzeuge zügig vonstattengehen kann, erhielt die Baumaschine einen Schnellwechsler.

www.zeppelin-cat.de

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