Technologie allein reicht nicht für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft
TOMRA, einer der weltweiten Marktführer auf dem Gebiet sensorgestützter Technologien, hat erkannt, dass Technologie allein nicht für den Aufbau einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft reicht. Der Übergang von linear zu zirkulär bei gleichzeitigem Aufbau florierender Wirtschaftszweige erfordert vielfältige Maßnahmen: die radikale Verringerung der Umweltbelastung durch die Rohstoffgewinnung, die Reduzierung des Primärrohstoffverbrauchs, die Entwicklung abfallfreier Produkte, die Wiederverwertung von Materialien sowie die Implementierung von Technologien zur Gewährleistung eines regenerativen Systems.
Ein ganzheitlicher Ansatz für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft: ReSociety
TOMRA hat ReSociety ins Leben gerufen: eine globale Gemeinschaftsinitiative mit dem Ziel, für eine nachhaltigere Zukunft unserer Welt neu zu denken (re-think), neu zu handeln (re-act) und neu zu starten (re-start). Hier tauschen sich Unternehmen, politische Entscheidungsträger und Verbraucher aus, sensibilisieren für bestimmte Themen, arbeiten mit Lösungsanbietern zusammen und treiben wirkungsvolle Veränderungen voran. Zusätzlich ist ReSociety eine Plattform, auf der TOMRA proaktiv die Ergebnisse seiner umfassenden Forschungstätigkeit und multinationalen Studien zu ganzheitlichen Abfallwirtschaftssystemen zur Verfügung stellt. Denn genau diese sind für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft unverzichtbar.
Dr. Volker Rehrmann, der bei TOMRA für das Segment Circular Economy verantwortlich ist, sagt: „Im Recyclingsektor beschäftigen wir uns insbesondere mit der Problematik der Kunststoffabfälle. Gerade hier erweist sich die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Stakeholdern als sehr fruchtbar. Wenn wir jedoch den zukünftigen Generationen eine bessere Welt hinterlassen wollen, können wir nicht beim Recycling aufhören. Alle Bereiche müssen ihren Beitrag leisten. Darum wollen wir bei TOMRA auf unsere Erfahrungen im Bereich Recycling aufbauen und gemeinsam mit der Bergbauindustrie daran arbeiten, die Umweltbelastung durch den Bergbau zu verringern. Hierzu gehört beispielsweise die Suche nach Green-Mining-Lösungen, die bei der Rohstoffgewinnung weniger Energie und Wasser verbrauchen – bei gleichzeitig konsequenter Reduzierung der CO2-Emissionen. Oder auch die Frage, wie Abraum wertschöpfend genutzt werden kann. Mit dem Recyclingsektor arbeiten wir an dem Abbau der Plastikmüllberge. Das gleiche Ziel haben wir im Bergbausektor. Hier wollen wir uns mit den Abraumhalden beschäftigen.“
Umweltschonende, fortschrittliche Bergbautechnologie
Die Welt sucht nach Lösungen für die Umweltprobleme unserer Zeit. Hier kann die Bergbauindustrie einen maßgeblichen Beitrag leisten. Bergbauunternehmen müssen Möglichkeiten finden, die Effizienz ihrer Betriebsstätten zu maximieren und den Verbrauch von Wasser und anderen Ressourcen zu reduzieren. Gleichzeitig müssen Abfälle weitestgehend vermieden und die Umweltbelastung minimiert werden. Unter anderem muss die Lagerung und Entsorgung von Abraum, der eine potenzielle physikalische und chemische Gefährdung der Umwelt darstellt, effizient organisiert werden.
Dank der sensorgestützten Sortiertechnologien von TOMRA kann die Umweltbelastung durch Bergbaubetriebe deutlich herabgesetzt werden. Nach Stilllegung ist sogar eine vollständige Sanierung des Geländes möglich. Außerdem ermöglichen diese Technologien eine wesentlich effizientere Ausbeute an Ressourcen. So bieten diese Lösungen einem Bergbauunternehmen gleich den zweifachen Vorteil von mehr Nachhaltigkeit und höherer Profitabilität.
TOMRAs sensorgestützte Technologien reduzieren nachweislich den Energie- und Wasserverbrauch im Vergleich zu konventionellen Verfahren wie der Schwertrübescheidung bei gleichzeitiger maximierter Leistungsfähigkeit und Gewinnung der wertvollen Erze. In einer umfassenden Studie von Alchemy Process Plants (AlcPro) wurden diese Verfahren miteinander verglichen. Man kam zu dem Schluss, dass die Lösung von TOMRA gleich mehrere Kostenvorteile biete. Erik Bruggink erklärt: „Zwar sind die Kapitalkosten beider Trennkreisläufe vergleichbar, bei der Schwertrübescheidung müssen jedoch auch die Kosten für die Aufbereitung des im Kreislauf verwendeten Wassers berücksichtigt werden. Hinzu kommen die entsprechenden Kosten für die Wassernutzungslizenzen und die Absetzanlagen. Darüber hinaus benötigt die sensorgestützte Technologie von TOMRA keine Reagenzien und die Wartungskosten beschränken sich auf die Sortiermaschine mit den dazugehörigen Förderbändern, Sieben und Rutschen.“
Der Wasserverbrauch ist ein extrem wichtiger Aspekt bei der Beurteilung der Umweltbelastung durch einen Bergbaubetrieb, denn er kann die lokale Wasserversorgung stark beeinträchtigen. Wasserbewirtschaftungsstrategien sind unverzichtbar, um den Verbrauch des Betriebs zu senken und die Wasserversorgung der umgebenden Gemeinden sicherzustellen. Die Water Research Commission in Südafrika hat ein Projekt in Auftrag gegeben, in dessen Rahmen ein Kompendium der besten Verfahren und technologischen Innovationen in Bezug auf Wasser-einsparung und Wasserbedarfsmanagement im Bergbausektor zusammengestellt werden soll. In ihrer Studie benannte Youlita Vemblanathan die Röntgentransmissionstechnik (XRT) der TOMRA Sortieranlagen als eine Lösung, die zu einer wesentlich effizienteren Wassernutzung führen würde.
„TOMRAs sensorgestützte Sortiertechnologien senken nicht nur den Wasserverbrauch der Bergbaubetriebe, sie sorgen auch dafür, dass weniger feinkörnige Feststoffe zurückbleiben. Auf diese Weise tragen sie auch zur Lösung des Problems der feststoffhaltigen Abwässer bei und verringern die mit Absetzanlagen verbundenen Risiken“, bestätigt José Guilherme Valadares, Project Coordinator of Exploration and Mineral Projects beim Bergbauunternehmen Vale. Vale prüft gerade die Einführung der sensorgestützten Sortierung für verschiedene Prozesse in mehreren Minen in Brasilien.
Profitable Nachhaltigkeit: Abraum wertschöpfend nutzen
TOMRAs sensorgestützte Sortiertechnologien können in Bergbaubetrieben und Aufbereitungsanlagen zur Kreislaufwirtschaft beitragen. Nebengestein kann wertschöpfend genutzt werden, was sich positiv sowohl auf die Nachhaltigkeit als auch auf die Profitabilität des Betriebes auswirkt. So auch bei der Wolfram Bergbau und Hütten AG in Mittersill/Österreich, bei der TOMRA zwei COM Tertiary XRT-Sortieranlagen installiert hat.
Alexander Mosser, Verantwortlicher für die Erzaufbereitungsanlage, erklärt: „Die Sortieranlage in der Scheelit-Aufbereitung in Mittersill sortiert Störstoffe in einer Größenordnung von 16 bis 60 mm aus. Hierdurch werden Zermahlen und Flotation überflüssig, was normalerweise bei diesem Material erforderlich wäre. Gegenüber Zermahlen und Flotation ergeben sich bei den groben Störstoffen folgende Einsparungen: 75 % niedrigerer Energieverbrauch, Wasser und Reagenzien für die Flotation entfallen. Zusätzliche Rohstoffeinsparung: die aussortierten Stoffe können an die ansässige Bauindustrie verkauft werden. Die Absetzteiche werden entlastet und die Belastung der Natur durch lokale Kieswerke wird verringert. Durch die Sortieranlage verringert sich also nicht nur die Umweltbelastung durch den Bergbaubetrieb, sondern auch durch die Kiesgruben in der Umgebung.“
Nachhaltigkeit öffnet Türen und bietet neue Chancen
Die sensorgestützten Sortierlösungen von TOMRA bieten nicht nur erwiesenermaßen Vorteile für die Umwelt, sondern auch zusätzlichen Nutzen für die Bergbaubetriebe. Durch sie kann es leichter werden, die am Anfang eines Bergbauprojektes erforderlichen Genehmigungen zu erhalten, da sie nachweislich für einen effizienten Einsatz von Wasser und Energie, deutlich weniger Abraum und Rückstände, Chemikalien/Reagenzien sorgen und die Risiken für die Umwelt herabsetzen. Man denke hier nur an einen möglichen Dammbruch an einem Absetzteich.
Das auf Seltene Erden spezialisierte Bergbauunternehmen Cheetah Resources hat von der kanadischen Regierung einen Kredit für den Kauf einer TOMRA Sortieranlage für sein Demonstrationsprojekt in der Mine Nechalacho östlich von Yellowknife erhalten. Ausschlaggebend war die nachhaltige Leistung der XRT-Technologie. Die Sortierlösung reduziert den Wasser- und Kraftstoffverbrauch deutlich, verzichtet auf Chemikalien und hinterlässt weniger Rückstände. Nebengestein kann zur zukünftigen Verwendung auf Halden zwischengelagert werden oder sofort für Infrastrukturarbeiten, beispielsweise für den Straßenbau, verwendet werden. Ziel des Projektes ist die Errichtung eines umweltfreundlichen Bergbaubetriebs zur Gewinnung Seltener Erden, die in grünen Technologien verwendet werden, was in der Region Arbeitsplätze schaffen und wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen wird.
Im September wird sich das erste Frachtschiff mit 40-%-igem Seltene-Erden-Konzentrat auf den Weg zum Hafen von Hay River machen, von wo aus das Konzentrat nach Saskatchewan weitertransportiert wird. Dort produziert Vital Metals Ltd. (ASX: VML), die Muttergesellschaft von Cheetah Resources, Seltene-Erden-Carbonat für den Export nach Europa.
„Wir gehen davon aus, dass wir mit diesem Projekt die wirtschaftliche Machbarkeit sowie die technischen und ökologischen Vorteile der sensorgestützten Sortierung von Seltenen Erden zur Herstellung eines wertvollen gemischten Seltenen-Erden-Konzentrats in den Nordwest-Territorien demonstrieren können“, erklärt David Connelly, Vice President of Corporate Affairs and Strategy bei Cheetah Resources.
Der Weg zu einer nachhaltigen Zukunft beginnt heute
Neben einem effizienten Betrieb und einer effizienten Abfallbewirtschaftung bei der Gewinnung der Primärrohstoffe ist es notwendig, übermäßigen Konsum einzuschränken und wiederverwendbare Produkte zu entwickeln, die am Ende ihrer Lebensdauer problemlos recycelt werden können. Zu einem solchen holistischen Ansatz gehört auch die globale Sensibilisierung der Industrie und der Verbraucher.
Dr. Mathilde Robben, Key Account Manager bei TOMRA Sorting Mining, erklärt dies näher: „Die Rohstoffe, die der Bergbau liefert, sind für unsere moderne Lebensweise und für die Technologien der Energiewende von entscheidender Bedeutung. Der Bergbau ist der Ausgangspunkt bei der Gewinnung dieser notwendigen Materialien und daher wird sich der Kreis nie vollständig schließen. Dies sollte jedoch als Chance für die Bergbauindustrie gesehen werden, die Art und Weise zu überdenken, wie sie diese wichtige Aufgabe mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt erfüllen kann. Und für die nachgelagerten Sektoren stellt sich die Frage, wie sie ihren Fokus vom Kerngeschäft auf die umgebende Wertschöpfungskette verlagern können, ohne dabei die Profitabilität aus den Augen zu verlieren. Die Wiederverwendung von Material kann durch den Einsatz bestimmter Metalle forciert werden, die unbegrenzt recycelbar sind und deren inhärente Haltbarkeit und anti-korrosive Eigenschaften zur Langlebigkeit der Produkte beitragen, in denen sie verwendet werden.“