Saubere Werksausfahrt und saubere Baumaschinen
Neben dem Straßen- und Tiefbau bietet die Friedrich Stingel AG mit dem Unternehmensbereich Baustoffrecycling auch sämtliche Leistungen für ein angemessenes und nachhaltiges Recycling von Bau- und Abbruchstoffen. 36 Mitarbeiter und 18 mobile Brechanlagen inklusive Siebmaschinen und Spezialgeräte sind nahezu im ganzen Bundesgebiet im Einsatz. Stingel produziert jährlich auf etwa 200 verschiedenen Baustellen ungefähr 3 Mio. t Recycling-Baustoffe.
Da auch auf dem Firmengelände zum Teil Baustoffe aufbereitet werden, kam es in der Vergangenheit oft zu Verschmutzungen der Ausfahrt. Zusätzlich wirbelten die Fahrzeuge im Bereich des Bürogebäudes bei trockenem Wetter erheblichen Staub auf. Daher wurde Kontakt zur Firma Frutiger – Hersteller der Reifenwaschanlagen MobyDick – aufgenommen, um z. B. den Grobschmutz der Bauanlagen abzuwaschen, bevor sie zum Service in die Werkstatt fahren. Grobschmutzwaschanlagen, die nahezu auf der gleichen Waschtechnologie wie die MobyDick Reifenwaschanlagen basieren, entwickelte FRUTIGER in den vergangenen Jahren bereits für Baumaschinen-Vermietungen, Militäranwendungen und internationale Minenkonzerne.
Bei der Reifenwaschanlage ist eine rasche Wäsche aller Achsen während des Durchfahrens gefordert. Abgewaschen werden muss jedoch nur Schmutz, der auf die Strasse verschleppt wird. Darum ist es wichtig, dass der Waschbereich mindestens die Länge einer Abrollung eines LKW-Rades hat. Bei einer Grobschmutzwaschanlage (Demucking) muss zusätzlich der Unterboden, die Front und die Seiten, sowie bei Kettenfahrzeugen auch das Laufwerk von innen und außen gewaschen werden. Daher sind viele zusätzliche Düsen, teilweise fix und teilweise oszillierend notwendig. Der Zeitfaktor ist bei einer Grobschmutzwaschanlage nicht entscheidend. Die Maschine kann auf der Anlage, je nach Verschmutzungsgrad, mehrmals vor und zurück fahren. Die so benötigten 5 bis 10 Minuten für einen mässig verschmutzten Bagger sind immer noch viel kürzer als eine herkömmliche Handwäsche, welche mehrere Stunden dauern kann.
Neben dem Zeitgewinn und der Vermeidung einer oft gefährlichen und unangenehmen Handarbeit, hat eine MobyDick Grobschmutzwaschanlage einen weiteren großen Vorteil. Dank des Waschprinzips: „Hohe Wassermenge bei moderatem Druck“, wird der abgewaschene Schmutz nicht mit Ölen und Fetten kontaminiert und kann kostengünstig entsorgt werden. Eine Feinwäsche mit Frischwasser und einem entsprechenden Ölabscheider kann zusätzlich getrennt erfolgen.
Sowohl bei den Reifenwaschanlagen wie auch bei den Grobschmutzwaschanlagen wird das Waschwasser vollständig im Kreislauf geführt. Da als Ziel das Abwaschen von Grobschmutz im Zentrum steht, kann das Wasserrecycling einfach und kostengünstig durch Sedimentation erfolgen. Falls die Platzverhältnisse begrenzt sind, wird zusätzlich ein Flockungsmittel zugesetzt, welches das Absetzen der Feststoffe beschleunigt. Der abgesetzte Schlamm wird durch einen automatischen Kratzförderer seitlich in einen Container ausgetragen.
Zusätzlich hatte man in der Planungsphase der Anlage die Idee, auch die mobilen Sieb- und Brechanlagen auf der MobyDick zu waschen. Diese Anlagen sind zwar in der Regel beim Kunden unterwegs, aber wenn sie für eine Revision in die Werkstatt transportiert werden, wurden sie bislang über mehrere Stunden gewaschen. Dank einer Anpassung des Überfahrrostes und einer flachen Einfahrt, können auch diese 50-Tonnen-Anlagen zuverlässig vom Grobschmutz befreit werden.