Regelmäßige Schmierstoffversorgung verhindert ­vorzeitigen Lagerausfall

Der Abbau von Kreide ist für Maschinen und Förderanlagen eine Herausforderung: Große Mengen Staub und Schmutz machen vor allem den Lagern schwer zu schaffen (Bild 1). Diese müssen deshalb regelmäßig geschmiert werden, was bei kilometerlangen Förderstrecken jedoch manuell nicht möglich ist. Die Vereinigte Kreidewerke Dammann KG setzt daher in ihrem Werk auf der Insel Rügen auf automatische Schmierstoffgeber von SKF (Bild 2). Diese sorgen für eine regelmäßige Schmierstoffversorgung und verhindern damit vorzeitige Lagerausfälle.

Entstanden ist die Kreide vor gut 70 Mio. Jahren aus Resten von Algen, Einzellern und Wurzeln. Heute ist Kreide ein begehrter Rohstoff und wird vor allem in Europa an zahlreichen Orten abgebaut – unter anderem in Klementelvitz auf der Ostseeinsel Rügen. Hier befindet sich das Kreidewerk Rügen, einer von drei Produktionsstandorten der Vereinigte Kreidewerke Dammann KG. Das Unternehmen stellt mit moderner Technologie Feinkreiden, Grobkreiden und Düngekalke in verschiedenen Qualitäten her, die auf die unterschiedlichen Einsatzbereiche abgestimmt sind.

Bevor die Kreide ihre Reise zu Kunden in Industrie und Landwirtschaft antreten kann, müssen zuerst die Steinplatten mit riesigen Maschinen aus dem Erdinneren gebrochen werden. Große Drehtrommeln trennen die Kreideplatten von anderen Gesteinen. Anschließend wird das Material getrocknet und auf Förderbändern weitertransportiert. Dies ist kein leichtes Unterfangen, denn so fein wie die Kreide selbst ist, so grob sind die Einsatzbedingungen für die Maschinen. Das enorme Staub- und Schmutzaufkommen erschwert die Zustandsüberwachung und die Wartung erheblich.

Vor allem für die Schmierung der Maschinenlager ist das Kreidewerk ein echter Härtefall. Immer wieder kam es in der Vergangenheit aufgrund von Schmierstoffmangel zu vorzeitigen Lagerausfällen. Ein manuelles Nachschmieren der kilometerlangen Anlagen war auf dem riesigen Betriebsgelände schlichtweg unmöglich. Enorme Mehrkosten waren die Folge – und die Erkenntnis, dass eine andere Lösung dringend benötigt wurde.

Erster Ansprechpartner für das Kreidewerk war der Vertragspartner von SKF für Maintenance Products (Mapro), die August Kuhfuss Nachf. Ohlendorf GmbH mit Sitz in Braunschweig. Das Team von Geschäftsführer Martin Ohlendorf (Mapro-Vertragshändler) konnte schnell eine vielversprechende Lösung präsentieren: „Als Erstes haben wir die komplette Anlage skizziert und die entsprechenden Schmierstellen ermittelt. Danach war schnell klar, dass nur eine Automatisierung Abhilfe schaffen konnte“, beschreibt Ohlendorf. Insgesamt 480 Stellen identifizierten die Experten – eine beachtliche Anzahl (Bild 3).

Als besonders geeignet erwiesen sich die von SKF entwickelten Schmierstoffgeber der LAGD-Reihe, die unter dem Markennamen System 24 geführt werden. Die automatischen Einpunkt-Schmierstoffgeber bestehen aus einem durchsichtigen Behälter (Bild 4) und einer Patrone mit einer elektrochemischen Gaszelle. Bei der Inbetriebnahme werden die internen Batterien aktiviert, es baut sich Gasdruck auf, und der Kolben im Schmierstoffgeber drückt das Fett oder Öl in die Applikation (Bild 5). Der Abgabezeitraum lässt sich von einem Monat bis zu einem Jahr regulieren, und die Montage ist ohne Werkzeug möglich. Die Schmierstoffgeber sind außerdem staubdicht, wasserfest, haben eine ATEX-Zulassung für Zone 0 und sorgen so in vielen Anwendungen dafür, dass Schmierstellen ganz automatisch und immer mit der richtigen Menge Schmierstoff versorgt werden.

Die Spezialisten von August Kuhfuss Nachf. Ohlendorf stellten jeden einzelnen Schmierstoffgeber individuell auf die jeweilige Schmierstelle ein. Nach genauer Festlegung der Schmierstoffmengen und der eingesetzten Stoffe konnte der Einbau beginnen. Dank der einfachen Montage war dieser trotz der Vielzahl an Schmierstellen schnell durchgeführt. Nach nur sieben Tagen war die komplette Anlage im Kreidewerk Rügen mit dem System 24 bestückt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Die Lagerausfälle haben sich seitdem um nahezu 30 % reduziert – und vorzeitige Ausfälle haben wir kaum noch zu verzeichnen“, resümiert Martin Ohlendorf.

Auch der Zeitaufwand für die Wartung ist durch die neuen Geräte deutlich geringer. Das System 24 ermöglicht eine einfache optische Funktionskontrolle sowie einen schnellen Austausch des Schmierstoffgebers. Außerdem gewährleistet es, dass der Inhalt bis zum eingestellten Zeitpunkt ausreicht. Mittlerweile wurde auch der zweite Standort des Unternehmens, das Kreidewerk im niedersächsischen Söhlde, mit den Schmierstoffgebern von SKF ausgestattet.

www.skf.de

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