Neues Kieswerk in Farvagny/Schweiz
Das Kieswerk in Farvagny im Schweizer Kanton Fribourg ist ein Musterbespiel für moderne Bauweise und kluge Prozesstechnologien. Nachhaltigkeit und optimierte Produktivität müssen kein Widerspruch sein. Das Projekt nahm 2012 seinen Anfang: Damals hatten die kommunalen und kantonalen Behörden die Verwertung der Vorkommen in Farvagny, Grands-Champs FR validiert. So begann die Zusammenarbeit der Firmen JURA Materials und der Freiburger Baugruppe JPF Gravières SA für die Planung einer neuen Kies-Aufbereitungsanlage.
Herausforderungen und Ziele bei der Planung und Realisierung
Zunächst galt es, den Flächenbedarf sowie die allgemeinen Abmessungen des Geländes und der Anlagen zu berechnen. Wichtig war es auch, den idealen Weg und die Zufahrt für die Fahrzeuge zu gewährleisten. Es lag auf der Hand, das Konzept der Installationen zu übernehmen, die JPF und die ASE Technik AG bereits 2010 beim Kieswerk-Neubau in Grandvillard bei Bulle, ebenfalls im Kanton Fribourg/Schweiz, erfolgreich abgeschlossen hatten.
Aber wir alle wissen – jedes Bauprojekt hat seine Eigenheiten. Die Qualität des Kieses in Farvagny, Grands-Champs unterscheidet sich deutlich von derjenigen in Grandvillard. Deshalb wurden die Waschprozesse und das Wasserrecycling vertieft untersucht. Bereits 2013 fanden erste Sitzungen und Diskussionen statt, um die optimale Verfahrenstechnik für die neue Waschanlage zu definieren.
Für das Kieswerk in Farvagny wird mit einer Betriebsdauer von mindestens 25 Jahren gerechnet. Deshalb war es besonders wichtig, die Prozesse für die neue Anlage zu automatisieren sowie Wasser und Energie zu sparen. Dem Bauherren JPF sagte das vorgelegte Konzept der ASE Technik AG zu. Dies war der Startschuss für die Detailplanung der Anlage. Als im Dezember 2015 die Baugenehmigung erteilt wurde, konnten die vorbereitenden Arbeiten gleich beginnen.
Die ASE Technik AG wurde in Farvagny mit einem Generalplaner-Mandat beauftragt. Diese Vertragsvariante bietet für alle Parteien besondere Vorteile. Der Generalplaner begleitet den Auftraggeber vom Anfang des Projekts bis zum Ende. Gemeinsam mit dem entsprechenden Projektteam des Auftraggebers werden alle Arbeiten für die neue Anlage geplant und koordiniert. So ergibt sich ein perfektes Zusammenspiel einer engen Zusammenarbeit.
Zunächst galt es, die Planung vorzunehmen. Der Generalplaner zeigt dem Bauherrn die optimale Lösung auf. Danach wird das Projekt von der Konzeption bis zur Inbetriebnahme gemäß des Projekt-Ablauf-Plans (PAP) definiert. Die Arbeits- und die Betriebssicherheit werden durch ASE gesichert und ebenso die abschließende Produkte-Qualität garantiert. Dabei wird eine kontinuierliche und transparente Kostenüberwachung garantiert.
Vorteile im Einkauf mit dem Generalplaner-Mandat
Als Generalplaner unterstützte die ASE die Beschaffung aller Maschinen. Mit einer neutralen Ausschreibung konnten die optimal geeigneten Maschinen zum besten Preis ausgewählt werden. Interessant ist dieses Vorgehen auch für die Maschinenanbieter, da diese dank des Generalplaners keinen Aufwand mit der Projektbearbeitung haben. Die Neutralität bleibt gewahrt, da die ASE als Generalplaner grundsätzlich keine Provisionen von Maschinenlieferanten nimmt.
Die Maxime für das Projekt: Eine Maschine, die nicht gebraucht wird, ist eine gute Maschine. Einzige Bedingung seitens des Generalplaners: ASE Technik wird mit dem Engineering, mit der Projektleitung und der Montageleitung beauftragt und ist berechtigt, die Fördertechnik sowie den Stahl- und Blechbau als Lieferant anzubieten. Jedoch immer auf Basis der Qualitätsansprüche des Auftraggebers. Und eine transparente Kostenabrechnung sowie wettbewerbsfähige Preise waren stets garantiert.
Ein Vorbild für die Zukunft
Der Bau in Farvagny ist ein Vorbild für die Zukunft. Dies bestätigt auch Laurent Pasquier, Geschäftsführer von JPF Gravières SA: „Das neue Kieswerk erfüllt alle Vorgaben optimal. Dank der energieeffizienten Maschinen und der neuen Photovoltaik-Anlage ist unser Kieswerk auch optimal umweltfreundlich.“ Und Michel Kleisli, Geschäftsführer der ASE Technik AG, erklärt: „Wir verfügen über eine Mannschaft, mit der wir Planung, Konstruktion, Fertigung, Montage und Inbetriebnahme entsprechend umsetzen können.“ Und weiter: „Indem wir gemeinsam mit unserem Kunden einen Generalplan entwickeln und realisieren durften, erreichten wir die besten Voraussetzungen einer erfolgreichen Zusammenarbeit.“
Zu den wichtigsten Anforderungen des Bauherrn JPF gehörten eine größtmögliche Lagerung von Endprodukten in Beton-Silos und eine vollautomatische Verladung. Die Anordnung des Kieswerks wurde konsequent gradlinig und rechtwinklig ausgeführt – die perfekte Grundlage für eine optimale Verfahrenstechnik und Übersicht der Anlage.
Das Kieswerk in Farvagny ist in verschiedene Anlagenteile gegliedert. Hier die Anlagen im Überblick:
Rohmaterial-Zwischenlager mit zwei Förderlinien für die Werkbeschickung und die Verladung des Rohmaterials
Werkbeschickung
Rundkies-Aufbereitung mit Waschsystem
Natursand-Aufbereitung
Splitt-Brechanlage
Brechsand- und Splittklassierung
Splitt-Halle
Dosieranlage mit LKW-Verladestation
Das neue Kieswerk in Farvagny überzeugt mit einer konsequenten Umweltfreundlichkeit: Das gesamte Dach der Aufbereitungsanlage und des dazugehörigen Bürogebäudes ist mit einer Photovoltaikanlage nach modernsten Standards belegt. So wird bereits ein großer Teil des Strombedarfs abgedeckt, was einen äußerst positiven Einfluss auf den Energieaufwand hat.