Innovative Trockenklassierung
Für eine Rohkohleaufbereitungsanlage in Baotou in der Inneren Mongolei/China lieferte die JÖST GmbH & Co. KG in Dülmen sogenannte Non-Blinding-Siebe für eine trockene Vorklassierung mit einer Gesamtkapazität von 1200 t/h (Bild). Einerseits ist das Gebiet eine wasserarme Region. Daher sind die zur Verfügung stehenden Wasservorräte begrenzt; jede Nassklassierung ist sehr aufwendig und kostenintensiv. Andererseits weist die Rohkohle in Baotou erhebliche Berge- und Lehmanteile auf. Nassklassiersiebe sind dann meist die Geräte der Wahl.
Die Lösung liegt in einer wassersparenden, trockenen Vorklassierung mit hohen Beschleunigungswerten. Die ersten Versuche des Kunden mit extrem hohen Beschleunigungswerten auf vorhandenen Siebmaschinen schlugen fehl. Bei Maschinen mit Siebflächen von mehr als 30 m2 kam es zu Rissbildungen und Antriebsausfällen. Auch Spannwellensiebe brachten nicht den gewünschten Erfolg. Die Lösung von JÖST hat die benötigten hohen Beschleunigungen auf den Siebboden mit speziellen Stangenrosten konzentriert. Antrieb und Siebkasten werden dadurch geschont. Das einwandfreie Siebergebnis wird dennoch dauerhaft gewährleistet. Intensive Vorversuche beindruckten den Kunden. Der eigentliche Maschinenkörper ist in bewährter Weise mit Hilfe der Feniten Elemente Methode konstruiert und wird über den robusten JÖST-Richterreger angetrieben. Spezielle Siebdecktraversen übernehmen die segmentweise Klemmung des Stangenrostsystems.
Jedes der beiden Schwingsiebe kann mit bis zu 600 t/h Rohkohle beschickt werden. Der kleinste Trennschnitt liegt zurzeit bei 13 mm. Die Maschinen haben eine effektive Siebbreite von 4000 mm und eine Länge von 8000 mm. Sie wiegen ohne den Gegenschwingrahmen 32 t pro Stück. Diese Siebe waren Teil eines Großauftrages über mehrere Großsiebe zur Vor- und Feinklassierung sowie zur Entwässerung des aufbereiteten Kohle- und des Bergematerials.