Flotation ’15 in Kapstadt/Südafrika

Trotz der gedrückten Stimmung in der Bergbauindustrie nahmen über 240 Teilnehmer aus 27 Ländern und von allen Kontinenten an der Konferenz „Flotation ’15“ vom 16.-20. November 2015 in Kapstadt/Südafrika teil. Die Konferenz findet alle 2 Jahre statt und wird von MEI – Minerals Engineering International organisiert. Von den 163 eingereichten Kurzfassungen wurden 116 angenommen. Insgesamt gab es 60 Vorträge, die übrigen Beiträge wurden als Poster präsentiert.

Die Konferenz teilte sich in die Bereiche Grundlagen und Anwendungen. Jeder dieser beiden Teile bestand aus 4 Sessions an jeweils zwei Tagen. Parallel zur Konferenz und Posterschau präsentierten sich 27 Unternehmen mit ihren Produkten in einer kleinen Messe.

Im Bereich Grundlagen wurden dieses Jahr vor allem Themen der Modellierung, der Aero- und Hydrodynamik, der Flotation in Meereswasser und der Grobkornflotation behandelt. Nach dem Hauptvortrag durch Prof. J.J. Cilliers (Imperial College/UK), der sich mit dem gegenwärtigen Stand und den Ergebnissen der Modellierung des Flotationsprozeses beschäftigte, gab es Beiträge zu Messung und Beeinflussung der Oberflächeneigenschaften von Mineralen, zur Verfolgung der Partikelbahnen in der Flotationszelle mittels PEPT (Positron Emission Particle Tracking), zu Messung und Modellierung der Blasengrößen und -größenverteilung sowie zum Energieeintrag. Prof. G.J. Jameson (University of Newcastle/Australien), der 2015 Australiens wichtigste wissenschaftliche Auszeichnung – den Innovationspreis des Premierministers – für die Entwicklung der gleichnamigen Flotationszelle erhalten hatte, stellte erste Ergebnisse seiner Untersuchungen zur Grobkornflotation vor. Die Entwicklung einer Möglichkeit zur Flotation grober Partikel ist sehr interessant, da sie die Möglichkeit gäbe, Mahlkreisläufe durch die Abtrennung von groben Wertstoff‑
partikeln zu entlasten.

Der zweite Tag begann mit einem Grundsatzvortrag von Prof. J.S. Laskowski (University of British Columbia/Kanada) zu den Grenzen der Messmethoden der Oberflächeneigenschaften bei Mineralen mit anisotropen Oberflächeneigenschaften. Es folgten Beiträge zu Sammlern, Schäumern und Reglern für verschiedene Mineralsysteme, wobei Kupferminerale dominierten. Weiterhin wurden in verschiedenen Beiträgen die elektrochemischen Eigenschaften der Suspension und die Auswirkungen auf die Flotation beleuchtet. Wasser und Energie sind kritische Parameter in der Erzaufbereitung. Beiträge aus China und Japan stellten Untersuchungen zum Einsatz von Meereswasser bei der Flotation vor, insbesondere beim Einsatz zur Cu-Mo-Trennung.

Den ersten Tag des Anwendungssymposiums eröffnete Dr. D.R. Nagaraj (Cytec Ind./USA) mit einem Übersichtsbeitrag zur Entwicklung der Forschung zur Chemie der Flotation. Die folgenden Beiträge deckten eine große Bandbreite von Messmethoden, Reagenzien und Fallstudien ab. Der zweite Teil des Anwendungssymposiums wurde durch P. Amelunxen (Aminpro/Chile) mit der kritischen Frage eröffnet, weshalb es keinen Standardversuch für die Flotation gibt. Neben Anwendungsberichten von Unternehmen zu den den größten Flotationszellen (bis zu 660 m³) gab es außerdem Beiträge zur pnematischen und Kolonnenflotation, Wirbelbettflotation, der sogenannten Reflux-Flotationszelle für die Flotation feinster Partikel und Flash-Flotation für die Abtrennung von Wertmineralien hoher Dichte aus Mahlkreisläufen sowie zur Mess- und Regelungstechnik und Probenahme an Flotationszellen.

Die Veranstaltung zeichnete sich durch eine bemerkenswerte Bandbreite aus, angefangen bei den Grundlagen bis hin zu anwendungsorientierten Themen, von sehr speziellen Beiträgen bis hin zu Überblicksvorträgen.

Die 8. Veranstaltung in dieser Reihe, die Flotation ’17, wird im Vineyard Hotel in Kapstadt/Südafrika vom 13. bis 16. November 2017 stattfinden. Weitere Informationen sind unter
www.min-eng.com/flotation17 zu finden.

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